MEHRWEG A LA CARTE BEI MCDONALD'S

McDonald's in Frankreich bietet Mehrweggeschirr, 15.03.2024
(C) eatnoshit.org

Fast-Food-Ketten und Lieferdienste konnten bislang der in Deutschland geltenden Mehrweg-Angebotspflicht ausweichen, indem sie Einweg-Plastikverpackungen für Speisen zum Direktverzehr durch andere Wegwerf-Verpackungen ersetzen. Zum Beispiel sind bei McDonald's 95% der Einwegverpackungen aus Pappe oder Aluminium, oft mit Plastik beschichtet oder gar nicht recyclefähige Mischverpackungen. Es ist schon Wahnsinn: man bestellt einen Burger und eine Pommes und am Ende bleibt ein großer Haufen Müll zurück auf dem Tablett. Immer noch enstehen 770 Tonnen Müll täglich durch Speisen und Getränke "To-Go". Im März 2023 startete Greenpeace ein Portal, auf dem man Verstöße gegen die Mehrweg-Angebotspflicht melden konnte, um den notwendigen Druck auf die Landesbehörden aufzubauen. Am 27. Juni 2023 veröffentlichte das Bundesumweltministerium das neue Eckpunktepapier zum Verpackungsgesetz, in dem die Erweiterung des Mehrweg-Angebots für sämtliche "To-Go" Verpackungen vorgesehen ist. Mehrweg-Lösungen müssen verpflichtend gelten und dürfen kein bloßes Zusatzangebot sein. Ein Blick zu unseren europäischen Nachbarn lohnt. Frankreich hat es von anfang an besser hinbekommen. In Frankreich zwingt ein Gesetz alle Restaurants mit mehr als 20 Sitzplätzen dazu, wiederverwendbares Geschirr anzubieten. Seit dem 1. Januar 2023 dürfen Fast-Food Filialen kein Einweggeschirr wie Behälter, Besteck und Teller mehr verwenden. McDonald's in Frankreich hat darauf hin Mehrweggeschirr eingeführt. Gästen, die in der Filiale essen, werden dort unter anderem Pommes in Hartplastikschalen serviert. McDonald's Becher und Schalen kommen in einem minimalistischen Design daher. Sie bestehen aus einem Plastik namens Tritan. Da fühlt man sich fast wie in einem richtigen (etwas anderen) Restaurant. Gleichzeitig wird der Verpackungsmüll mithilfe des Mehrweggeschirrs um 40% reduziert.

MÜLLER MILCH BLEIBT BRAUNE PAMPE

Müller Milch's Kumpanei mit rechtsextremer Partei, 11.01.2024
(C) youtube.com

Der Milliardär Theo Müller, Haupteigner der Müller Unternehmensgruppe (Müllermilch), hat sich im vergangenen Herbst mit AfD-Chefin Alice Weidel in Cannes getroffen, um über das Programm der beständig nach rechts abdriftenden Partei zu plaudern, wie er gegenüber dem "Handelsblatt" bestätigte. Jedoch stellte der Molkerei-Mogul klar, dass er die AfD weder persönlich noch auf Unternehmensebene finanziell unterstütze. In einer Stellungnahme Müllers hieß es, der Molkerei-Mogul habe im Gesprächsverlauf "nicht den geringsten Anhaltspunkt" für nationalsozialistische Ideologie in der Partei finden können. Das ist wenig glaubhaft, da Herr Müllermilch das Programm dieser Partei auch im Internet hätte nachlesen können. Die Partei wird vom Verfassungsschutz in weiten Teilen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Herr Müllermilch dürfte wohl eher die Modalitäten einer etwaigen Regierungspolitik der AfD sondiert haben. Weitere Zusammentreffen sind geplant. Diese offene Kumpanei zwischen Milliardär und dem Führungspersonal einer ins Faschistische abdriftenden Partei kommt einem weiteren Dammbruch gleich. Auf die Enthüllung hin gab es teilweise heftige Reaktionen von Funktionären des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), die nicht nur um das internationale Ansehen des Standorts Deutschland besorgt sind. Das Hackernetzwerk "Anonymous Germany" rief umgehend zum Boykott der Müller-Marken auf. Boycott International Food Companies schliesst sich diesem Boykott an. Die Unternehmensgruppe von Theo Müller ist die größte Privatmolkerei Deutschlands und erzielte im Geschäftsjahr 2021 weltweit Umsätze von sieben Milliarden Euro. Die Vermeidung des Kaufs von Müller-Marken ist nicht einfach, da Herr Müllermilch bei Molkereiprodukten eine fast monopolartige Stellung inne hat. Zu den Molkereimarken gehört neben Müllermilch, Weihenstephan und Landliebe auch Sachsenmilch, Almhof, die Käserei Loose, Sauermilchkäse Harzbube und Kochkäse Bönsel. Auch Milckprodukte von Handelsmarken vieler Supermarktketten (ja! bei REWE, Milbona bei LIDL, Gut und Günstig bei Edeka oder Gutes Land bei Netto, usw.) können Milch von Müller enthalten. Dies kann leicht an den Kontrolnummern auf der Packung erkannt werden: SN 016 für Sachsenmilch und BY 718 für Müllermilch. Durch die Übernahme der Heiner Kamps Food-Gruppe gehöhren auch Homann (Feinkostsalate), Nadler, Lisner (Fisch) und Rügen Feinkost zu Müller.

EU KOMMISSION WILL 10 JAHRE GLYPHOSAT

Globale Studie bestätigt krebserregende Wirkung von Glyphosat, 09.11.2023
(C) cbgnetwork.org

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten im September einen Verordnungsentwurf vorgelegt, der die erneute Zulassung des umstrittenen Herbizid Glyphosat für weitere zehn Jahre vorsieht. Zuvor kam die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu dem Schluss, dass die Verwendung von Glyphosat keine kritischen Bedenken aufwirft, gab jedoch zu, dass es Datenlücken zum ernährungsbedingten Risiko für Menschen und der Artenvielfalt gibt. Darüber hinaus treten immer wieder Verunreinigungen von Glyphosat mit Substanzen auf, über deren Giftigkeit die EFSA in den von BAYER & Co übersandten rund 180.000 Seiten keine ausreichenden Informationen finden konnte. Unter den EU-Staaten fand sich in der ersten Abstimmung am 13. Oktober keine qualifizierte Mehrheit für den Vorschlag. Österreich, Luxemburg und Kroatien stimmten gegen den Entwurf, während Bulgarien, Belgien, Deutschland, Malta, die Niederlande und Frankreich sich der Stimme enthielten. Die Enthaltung Deutschlands stand im Widerspruch zum Koalitionsvertrag, in dem die Bundesregierung einen Ausstieg aus der Glyphosatnutzung anstrebt. Die Kampagnengruppe PAN Europe wertete die fehlende Zustimmung zum Vorschlag als wichtiges Signal, denn die Mehrheit der Europäer hat Bedenken über die Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit und die Umwelt. Alarmierend sind die Ergebnisse der neuen Langzeit-Studie "Global Glyphosat Study", der bisher umfassendsten toxikologischen Untersuchung zu Glyphosat. Erste verföffentlichte Daten zeigen, dass Glyphosat bereits in geringen Dosen bei Ratten Leukämie auslösen kann. Die Hälfte der Todesfälle in der Studiengruppe traten zudem bereits in einem frühen Alter auf.

VERKAUFSTOPP FÜR DÜRRE-ERDBEEREN

Edeka und Lidl tragen zur Wasserknappheit in Spanien bei, 27.09.2023
(C) campact.de

Die deutschen Supermarktketten EDEKA, LIDL, REWE und ALDI importieren Erdbeeren aus Spanien zu jeder Jahreszeit - selbst im Winter. Ein Drittel der in Spanien angebauten Erdbeeren landet in deutschen Supermärkten. Um diesen Bedarf zu decken, pumpt die spanische Agrarindustrie Unmengen Wasser ab, zum Teil aus dem Nationalpark Doñana in Andalusien (Südspanien), der zum Weltnaturerbe gehört. Der Nationalpark beherbergt eine einzigartige Vielfalt an Lebensräumen: In den Wäldern, Wanderdünen und Sumpfgebieten leben unzählige Arten. Der illegale Wasserraub droht dieses fragile Ökosystem zu zerstören. Geht es nach der andalusischen Regionalregierung, soll noch mehr Wasser für die Erdbeerzucht verbraucht werden. Spanien litt in diesem Sommer ohnehin unter einer monatelangen extremen Dürreperiode, während der Trinkwasser in Teilen des Landes knapp wurde. Darum müssen die Supermarkt-Riesen nun Konsequenzen ziehen und auf ökonomischen Druck setzen – mit einem Verkaufsstopp für Dürre-Erdbeeren. Auch der Umweltverband WWF sieht den Nationalpark gefährdet und setzt sich für strengere Kontrollen der Lebensmittelhändler in den Anbaubetrieben ein. Der WWF nimmt jedoch eine widersprüchliche Haltung ein. Aufgrund seiner Zusammenarbeit mit EDEKA ist der WWF sehr zurückhaltend im Bezug auf den Boykott von Supermarkt-Erdbeeren. Rund 500 EDEKA-Produkte tragen das Panda-Siegel des WWF als Zeichen für umweltschonende Produktion. Auch in Deutschland wird Trinkwasser durch die trockenen Sommer der letzten Jahre knapp, dadurch dass der Grundwasserspiegel sinkt. Im Landkreis Lüneburg wollte der Getränkegigant Coca-Cola einen weiteren Brunnen bauen, um seine Wasserentnahme deutlich zu erhöhen. Die Bürgerinitiative "Unser Wasser" stellte sich dagegen. Der Protest wirkte, im Jahr 2022 gab Coca-Cola seine Pläne auf.
Update 06.11.2023: Die andalusische Regionalregierung hat das Gesetz zur Wasserentnahme aus dem Nationalpark Doñana inzwischen zurückgezogen.

BOYKOTT GEGEN MONDELEZ WEITET SICH AUS

IKEA nimmt Mondelēz-Schokoladen aus seinen Regalen, 06.07.2023
(C) sweden.postsen.com

In Schweden, Norwegen und Finnland weitet sich der Boykott von Produkten des Unternehmens Mondelēz wegen dessen Geschäfte in Russland aus. Dutzende von skandinavischen Unternehmen brachen ihre Beziehungen zu Mondelēz wegen der im letzten Jahr an die russische Regierung gezahlten Steuern ab. Der US-amerikanische Lebensmittelkonzern ist wegen seiner Aktivitäten in Russland von der ukrainischen Antikorruptionsbehörde im Mai auf die Liste der "internationalen Sponsoren des Krieges" gesetzt worden. Beim schwedischen Möbelhaus IKEA gibt es auch in Deutschland bald keine Schokolode von Mondelēz mehr: bis Ende August wird IKEA die Marken Marabou und Daim aus ihren Regalen verbannen. Laut IKEA sei die Entscheidung zur Auslistung der Schokoladenmarken getroffen worden, weil man versuche, einen Teil der verkauften Produkte durch Süßwaren aus eigener Herstellung zu ersetzen. Dennoch wird dieser Schritt von Boycott International Food Companies sehr begrüßt, weil Mondelēz zum ersten Mal in Deutschland eine Klatsche kassiert, die gleichzeitig die Bekanntheit des Boykotts deutlich steigert. Nach Angaben der ukrainischen Antikorruptionsbehörde zahlte die russische Tochtergesellschaft von Mondelēz im Jahr 2022 rund 56 Millionen Euro Steuern an die russische Regierung und erwirtschaftete in dem Land rund 310 Millionen Euro Gewinn. Mondelēz hat drei Fabriken in Russland, in denen unter anderem Oreo Kekse, TUC Cracker und Milka hergestellt werden. Die Geschäfte von Mondelēz in Russland laufen weiter und finanzieren Russlands Krieg gegen die Ukraine durch Steuern. Ähnlich wie beim Unternehmen Ritter Sport (Quadratisch. Praktisch. Blut.), das aber immerhin zugesichert hat, den Gewinn aus dem Russlandgeschäft an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden (Post vom 17.05.2022). Verwende die Buycott App um Produkte von Mondelēz beim Einkauf im Supermarkt zu boykottieren!

SOLIDARITÄT MIT LETZTE GENERATION

Kommentar zu den Razzien bei "Letzte Generation", 25.05.2023
(C) letztegeneration.org

Hiermit erklärt sich Boycott International Food Companies solidarisch mit den Aktivist*innen der Klimabewegung "Letzten Generation", die von den bundesweiten Razzien durch die Generalstaatsanwaltschaft München betroffen sind. Die Aktivist*innen der Letzten Generation begehen keine Verbrechen, sondern leisten zivilen Ungehorsam um Aufmerksamkeit auf die Folgen des Klimawandels zu lenken. Gleichzeitig mit der Sperrung der Homepage der Organisation am 25. Mai 2023 wurden die bisher gesammelten Spendengelder im Wert von ca. 1,4 Mio. Euro von der Staatsanwaltschaft einkassiert. Es ist irreführend, dass nach der Razzia verschiedene Politiker erklärten, es gehe bei den Razzien darum, zu ermitteln, ob die "Letzte Generation" eine kriminelle Organisation ist. Mit der Beschlagnahme der Finanzen wird die Aktionsfähigkeit der Organisation auf jeden Fall ganz konkret geschädigt, selbst wenn die Gelder später zurückerstattet werden sollten, wenn sich der Vorwurf nicht erhärten lässt. Unabhängig von der Frage, wie man die Aktionen der Letzten Generation bewertet, ist die Razzia ein Angriff auf Aktionen des zivilen Ungehorsams. Seit Monaten gibt es eine Kampagne rechter Politiker der verschiedensten Parteien, stärker gegen die Klimaaktivisten vorzugehen. Die Bundesregierung handelt unverantwortlich, da sie keine wirksamen Maßnahmen gegen den Klimawandel beschließt. Weder kann die Wärmewende länger aufgeschoben werden, noch kann weiter so gewirtschaftet werden wie bisher. Der Ausstieg aus der von fossilen Energien angetriebenen Profitmaschine und der Einstieg in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist überfällig. Politische Realität ist jedoch, dass die Bundesregierung selbst einfache zielführende Maßnahmen wie ein Tempolimit auf Autobahnen und ein Verbot von Inlandsflügen nicht anpackt und stattdessen auf brutale Repression gegen Menschen setzt, die zivilen Ungehorsam leisten. Die Letzte Generation hat bereits eine neue Homepage freigeschaltet. Wir rufen dazu auf die Letzte Generation mit einer Spende über die Spendenseite der Initiative Gesellschaftsrat Jetzt zu unterstützen.

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