Wie Unilever sein schmutziges Geschäft grün färbt

Quelle: richardirvine.co.uk

19.05.2021 Es gibt Unternehmen wie Nestlé, die Skandale anziehen, wie das Licht die Motten. Und dann gibt es multinationale Konzerne wie Unilever, die im Grunde das gleiche wie ihre Mitbewerber tun, aber bei denen kritische Vorwürfe nicht verfangen. Unilever wird sogar von großen internationalen Umweltorganisationen, wie dem WWF, für seine Umweltverpflichtung gelobt. Wie kann das passieren, obwohl Unilever einer der größten Palmölverbraucher der Welt ist? Die Greenwash-Kommunikation von Unilever stützt sich in erster Linie auf das Zertifizierungsschema des RSPO (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl). Unilever gibt zwar zu, dass die globale Palmölproduktion ernsthafte Probleme verursacht, weist aber auch darauf hin, dass diese mit Hilfe des RSPO gelöst werden können.

Unilever reagierte bereits im Jahr 2010 mit seinem "Sustainable Living Plan" auf Bedenken von kritischen Umweltverbänden. Das Unternehmen versprach, bis 2015 alles Palmöl aus nachhaltigen Quellen zu erwerben. Leider wurde bis 2015 nur bei 19% des Palmöls eine nachhaltige Beschaffung erreicht. Unilever entschied sich dafür, den Großteil seines Palmöls durch sogenannte "Greenpalm-Zertifikaten" auszugleichen, die vom RSPO verkauft werden. In einer Umfrage des WWF im Jahr 2020 kam Unilever nur auf Rang 34 bei einem Vergleich multinationaler Konzerne in Punkto nachhaltiges Palmöl. Unilever konnte wenig Fortschritte beim Ausstieg aus nicht nachhaltigem Palmöl in seinen Versorgungsketten vorweisen. Unilever - wie andere multinationale Lebensmittelmarken - konnte das für 2020 vorgegebene Ziel nicht erreichen, die fortschreitende Entwaldung durch Verwendung von nachhaltigem Palmöl zu beenden. Nach zehn Jahren Untätigkeit und Greenwashing verschob Unilever dieses Ziel einfach weiter bis 2023. Es ist Zeit, echte Maßnahmen zu ergreifen.
Verwende die Buycott App um Produkte von Unilever zu boykottieren!

Agro-Industrie macht ihre eigenen Regeln

Quelle: global2000.at

08.04.2021 Im Juni 2018 gab es eine klare Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur Neuen Gentechnik: sie unterliegt den selben Regulierungen wie die alte Gentechnik, hinsichtlich der Zulassung, Sicherheit und der Kennzeichnungspflicht. Ein EU-Konsultationsprozess, der alle Interessensgruppen einbezieht, sollte helfen, die Umsetzung des Vorsorgeprinzips bei der Neuen Gentechnik zu diskutieren.

Der Lobby-Report von GLOBAL 2000 und Friends of the Earth Europe deckt nun auf, dass es bei diesem Konsultationsprozess zu einer unverhältnismäßig großen Einflussnahme der Agro-Industrie kam. Von den über 100 eingeladenen Interessensgruppen waren 74 Prozent Agro-Industrieunternehmen, die Produkte der Neuen Gentechnik ohne strenge Zulassung und Kennzeichnung nach Europa und somit auch in unsere Supermärkte holen wollen. Allein der Agrarkonzern Cargill konnte so gleich 9-fach Einfluss auf die Konsultation nehmen. Nur 14 % der eingeladenen Interessensgruppen waren NGOs, 10 % Landwirte und lediglich 2 % waren Wissenschaftler.
Lobby-Report von GLOBAL 2000

Schluss mit Sponsoring der EU-Ratspräsidentschaft

Quelle: foodwatch.de

09.03.2021 Im Januar 2021 hat Portugal den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen. Zuvor hatte die portugiesische Regierung gleich mehrere Sponsorenverträge unterzeichnet: mit dem Vertriebspartner von PepsiCo in Portugal und einem Unternehmen für Papierprodukte, welches mit Waldbränden in Portugal sowie Landgrabbing in Mosambik in Verbindung gebracht wird. Das Sponsoring durch Getränkefirmen, die zuckrige Softdrinks herstellen, ist komplett inakzeptal, denn der EU-Ratsvorsitz wird die europäische Ernährungspolitik mitbestimmen und sollte daher Themen wie Zuckersteuer und Nährwert-Kennzeichnung auf die Agenda setzen.

Das Sponsoring der Ratspräsidentschaft ist kein Einzelfall: Der Getränkekonzern Coca-Cola war 2019 "Platin-Partner" der rumänischen Ratspräsidentschaft. 2018 hat sich Österreich von Audi und der Versicherungsgruppe VIG sponsern lassen, Bulgarien vom Verband der bulgarischen Getränkeindustrie und von BMW. Im letzten Jahr stellte die Europäische Bürgerbeauftragten Emily O'Reilly fest, dass die Sponsoren-Deals der Reputation der EU schaden und sprach sich für die Einführung von Regeln aus. Wir fordern: Schluss mit dem Sponsoring der EU-Ratspräsidentschaft! Unterschreiben Sie die Online-Petition von foodwatch, CEO und Climáximo.
BAYER und Trump - beste Freunde vom Roundup Killer

Quelle: unbekannt

19.01.2021 Das US-amerikanische Big Business versucht verzweifelt, sich von Trump zu distanzieren, nachdem ein von Trump aufgepeitschter Mob in das Washingtoner Kapitol eingedrungen ist. Diese Gesten kommen etwas spät, nach vier Jahren, in denen sie Trumps antidemokratische Praktiken ermöglicht oder zumindest geduldet hatten. Während Trump sich stetig auf dem Weg zum Autoritarismus bewegte, ließen sich große Unternehmen mit steuerlichen Werbegeschenken und behördlichen Rollbacks kaufen. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern BAYER investierte rund 500.000 US-Dollar in den US-Wahlkampf, mit klarer Präferenz für die republikanischen Kandidaten.

BAYER hat sogar den Sturm auf das Kapitol mitfinanziert - durch Spenden an den "Verband der republikanischen Generalstaatsanwälte" (RAGA). BAYER profitierte von Trump's Abschaffung zahlreicher lästiger Umwelt-Bestimmungen etwa zum Schutz des Wassers oder aussterbender Tierarten. Die Übernahme von MONSANTO geschah ebenfalls mit den Segen des US-Präsidenten. Ausserdem unterstützte Trump den Konzern in allen Fragen rund um Glyphosat, Bestandteil von Roundup, dem Unkrautkiller der MONSANTO-Tochter. Es sei noch daran erinnert, dass Andrew Wheeler (Trump's Mann bei der EPA) im August 2019 die Zulassung einer Produktkennzeichnung ablehnte, mit der Glyphosat als krebserregend eingestuft wurde. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als BAYER mit mehreren tausend Klagen konfrontiert war, bei denen es um Krebsfälle im Zusammenhang mit Roundup ging.
Koordination gegen BAYER Gefahren

Runter mit dem Fleisch

Quelle: fragdenstaat.de

09.01.2021 Der neu veröffentlichte Fleischatlas 2021 zeigt, dass die weltweite Fleischproduktion bis 2028 um 40 Millionen auf rund 360 Millionen Tonnen im Jahr steigt, wenn es nicht zu einer Fleischwende kommt. Der zu hohe Pro-Kopf-Konsum in den Industrieländern verschärft die Auswirkungen der Klimakrise, denn schon jetzt verursacht Tierhaltung 14,5 Prozent der globalen Emission von Treibhausgasen.

Eine repräsentative Umfrage im Fleischatlas 2021 zeigt, dass mehr als 70 Prozent der 15 bis 29-Jährigen die Fleischproduktion in Deutschland in ihrer jetzigen Form ablehnen. Vierzig Prozent der Befragten geben an, wenig Fleisch zu essen und 13 Prozent ernähren sich ausschließlich vegetarisch oder vegan. Begründet ist die kritische Haltung nicht zuletzt durch die deutliche Ablehnung der Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. Nun gibt es eine weitere Möglichkeit, wie Verbraucher der deutschen Fleischindustrie auf die Nerven gehen können. Auf der Webseite von "Topf Secret - Mission Fleisch" kann man anhand der Betriebsnummer, die sich auf jedem verpackten Fleischprodukt findet, eine Anfrage zu dem konkreten Herstellungsbetrieb stellen und z.B. das Ergebnis der letzten amtlichen Lebensmittelkontrolle abfragen. Über einen Filter findet man die Betriebe von großen Fleischkonzernen wie Tönnies, Westfleisch oder Wiesenhof. Die Plattform erkennt automatisch, welche Behörde für welchen Betrieb zuständig ist und übermittelt den Antrag direkt dorthin. Klimafreundlich essen und leben ist machbar, und macht glücklich!
Fleischatlas 2021 (BUND)
Topf Secret - Mission Fleisch
Eine einfache Anleitung zu Klimafreundlich essen
McDonald's veganer Burger für schwierige Zeiten

Quelle: toonpool.com

19.11.2020 Schwere Zeiten für McDonald's: die Corona-Pandemie setzt dem weltgrößten Fast-Food-Konzern McDonald's stark zu. Im zweiten Quartal brach der Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um 68 Prozent auf 484 Millionen US-Dollar ein. McDonald's Werbung rückt Fleischprodukte in den Vordergrund und ermutigt dazu, häufiger Fleisch zu essen, wodurch immer mehr Nahrungsressourcen verschwendet werden. Sieben Millionen Tonnen Getreide, die an Nutztiere verfüttert werden, produzieren gerade einmal eine Million Tonnen Fleisch. Immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass der Fast-Food-Konzern Millionen von Tieren ausbeutet. Jedes Jahr werden fast 300 Millionen Hühner für die Kette geschlachtet.

Unsere Ess-Kultur hat sich verändert. Die einen achten auf Bio-Produkte, die anderen verzichten auf Fleisch und wieder andere ernähren sich vegan. McDonald's hat verstanden. Nun soll Schluss sein mit den pappigen Brötchen belegt mit einer trockenen Frikadelle. Der Fast-Food Konzern setzt mit dem neuen 'Big Vegan TS' in Deutschland auf den fleischlosen Burger-Trend. Ausgerechnet Baby Killer Nestlé produziert den fleischlosen Brätling für McDonald's 'Big Vegan TS'. Kein Wunder, denn Nestlé möchte mitmischen im boomenden Markt für pflanzenbasierte Proteine die wie Fleisch aussehen und schmecken. Der Markt für solche Fleischersatzprodukte soll weltweit von rund 18,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf 23 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 anwachsen.
BAYER's anhaltende Monsanto-Kopfschmerzen

Quelle: cbgnetwork.org

21.10.2020 Der Vergleichsvorschlag des Chemiekonzerns BAYER mit den Anwälten der Glyphosat-Geschädigten hatte zwei Teile. Der erste betraf die bereits eingereichten Klagen mehrerer Anwaltskanzleien. Mit dem zweiten Teil wollte BAYER alle zukünftigen Klagen erledigen. Der Konzern schlug die Einrichtung eines Gremiums aus Wissenschaftlern vor, das festlegen sollte, ob Glyphosat tatsächlich krebserregend ist. Der US-Bundesrichter Vince Chhabria lehnte den zweiten Teil des Vergleichs ab. Der Global Player hatte bereits am 24. Juni eine zehn Milliarden Euro schwere Lösung für drei Viertel aller 125.000 Klagen präsentiert. Diese Angaben erwiesen sich jedoch als falsch.

Tatsächlich gab es bis Ende August lediglich 30.000 Deals. BAYER hat alle seit dem Kauf von Monsanto durchgeführten Gerichtsverfahren verloren. Ebenso wurden die ersten Berufungsrunden verloren, in denen BAYER versuchte, die Prozessverluste einzudämmen. Die Geschworenen stellten in allen drei bisherigen Verfahren fest, dass Monsanto's Herbizide auf Glyphosatbasis, wie Roundup, Krebs verursachen und dass Monsanto Jahrzehnte damit verbracht hatte, diese Risiken zu vertuschen. Es gibt nur einen Ausweg: 1. BAYER muss Glyphosat vom Markt nehmen, 2. alle Betroffenen müssen eine angemessene Entschädigung erhalten, 3. alle Unterlagen Monsanto's müssen veröffentlich werden und 4. die Verantwortlichen müssen bestraft werden.
JBS schlachtet immer noch den Amazonas

Quelle: netzdemo.blackblogs.org

13.09.2020 JBS ist der weltweit größte Lieferant von Rindfleisch. JBS wurde wiederholt mit Lieferanten in Verbindung gebracht, die sich illegal Weidegebiete durch Abholzung und Brandrodung von indigenen Schutzgebieten angeeignet haben.

Im Juli 2020 gab Amnesty International zusammen mit Réporter Brasil bekannt, dass erneut Rinder aus Schutzgebieten des Amazonas-Bundesstaates Rondonia in die JBS-Lieferkette gelangt sind. Die Unfähigkeit von JBS, seine brasilianischen Rindfleischversorgungsketten zu kontrollieren, ist für die Entwaldung im Amazonasgebiet und den Verlust von Land der Indigenen verantwortlich. Das Netzdemo Portal startet am 25. September 2020 ab 8 Uhr vormittags einen Online-Protest zur Unterstützung der indigenen Völker im Amazonas und der Kampagne #AmazonCeaseFire auf den Webseiten von JBS. Es wird verschiedenen Möglichkeiten geben sich an der Online Demonstration zu beteiligen. Join the online protest!
Kampagne #AmazonCeaseFire

Erneute Niederlage für BAYER

Quelle: unbekannt

19.08.2020 Der unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankte Platzwart Dewayne Johnson war das erste Glyphosat-Opfer in den USA, das vor Gericht Recht bekam. Zu 289 Millionen US-Dollar Schadenersatz verurteilte eine Jury in San Fancisco im August 2018 die BAYER-Tochter Monsanto. Später reduzierte die Richterin die Strafzahlung auf 78 Millionen Dollar. Dennoch legte BAYER Berufung ein.

Ein Gericht in San Francisco bestätigte nun dieses Urteil gegen BAYER. Es senkte lediglich den Schuldbetrag von 78 Millionen Dollar auf 20,5 Millionen Dollar. Dabei sieht der California Court of Appeal 10,25 Millionen Dollar als Schmerzensgeld für Johnson vor und 10,25 Millionen Dollar als Strafe (sogenannte "punitive damages") für den Leverkusener Multi. Das Gericht bestätigt zum wiederholten Mal: Glyphosat ist krebserregend und Monsanto hat das verschwiegen. Über den Johnson-Prozess wurde von Medien auf der ganzen Welt berichtet und dabei wurde das fragwürdige Verhalten von BAYER-Monsanto beleuchtet. Die Anwälte von Johnson überreichten den Juroren unternehmensinterne E-Mails und andere Aufzeichnungen, in denen Monsanto-Wissenschaftler über Ghostwriting-Artikel diskutierten, mit denen versucht werden sollte, die Produkte des Unternehmens als sicher und unschädlich darzustellen. Zudem enthüllten die Anwälte Monsanto's Pläne zur Diskreditierung von Kritikern sowie zur Manipulation der staatliche Bewertung der Toxizität von Glyphosat.
Tierindustrie stilllegen!

Quelle: gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org

04.08.2020 Das private Fleischunternehmen Tönnies steht nach einem massiven Ausbruch des Coronavirus in seinem Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück unter Druck. Die Fleischfabrik blieb bis zum 17. Juli geschlossen. Laut Bundesamt für Risikobewertung ist eine Kontamination von Fleisch oder Fleischprodukten mit Coronaviren während der Schlachtung oder während der Fleischverarbeitung möglich, obwohl es dafür bisher keine Beweise gibt. Am 4. Juli haben mehrere Mitglieder des Bündnisses "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" den Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück besetzt. Die Aktivisten rollten ein Banner mit der Aufschrift "Shut Down Tierindustrie" vom Dach der Anlage.

Zur Wiedereröffnung des Tönnies-Werks landeten Greenpeace Aktivisten mit Gleitschirmen auf dem Werksdach und entrollten ein großes Banner: "Schluss mit dem Schweinesystem!". Neue Daten zeigen, dass die Coronavirus-Pandemie den bisher größten Rückgang des Fleischkonsums seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt ausgelöst hat. Nach Angaben der FAO ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen. Anfang April wurden Fleischverarbeitungsbetriebe in den USA und auf der ganzen Welt stillgelegt. Aufgrund von Ausbrüchen des Coronavirus mussten Landwirte unmenschlich Millionen von Tieren töten. Mit dem wirtschaftlichen Abschwung werden weltweit voraussichtlich 2,2 Millionen Restaurants schliessen. Eine erfreuliche Folge davon könnte sein, dass Familien überall auf der Welt viel weniger Fleisch konsumieren, weil sie wieder anfangen ihre eigenen Mahlzeiten zu kochen.
Zahltag für BAYER

Quelle: unbekannt

08.07.2020 Ein teurer Befreiungsschlag für den Chemiekonzern BAYER: Im Rechtsstreit um die krebserregende Wirkung des Herbizids Glyphosat hat sich BAYER in den USA mit den Klägern auf einen milliardenschweren Vergleich geeinigt. BAYER wird dabei bis zu 9,8 Milliarden Euro zahlen, um etwa 75 Prozent der aktuellen Verfahren zum Abschluss zu bringen - mit insgesamt etwa 125.000 eingereichten und geplanten Klagen. Einen Vergleich gab es auch im Zusammenhang mit den Klagen zum Einsatz des Herbizids Dicamba. In einem ersten Prozess im Februar 2020 waren BAYER und BASF zu 245 Millionen Euro Schadenersatz und Strafe verurteilt worden. Eine neue Studie der US-Gesundheitsbehörde kommt zu dem Schluss, dass Landwirte, die das Herbizid Dicamba eingesetzt hatten, häufiger an Leberkrebs erkrankten als Kollegen, die das Spritzgift nicht verwenden. Zudem verbot ein US-Berufungsgericht Anfang Juni jedes weitere Verkaufen oder Versprühen von Dicamba in den USA. Die US-Umweltbehörde EPA habe bei der Zulassung die Risiken des Pflanzengifts erheblich unterschätzt.


Danish Crown - es geht um die Wurst

Quelle: eatnoshit.org

07.06.2020 Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown ist Europas größter Produzent von Schweinefleisch. Die Schweine werden mit Soja aus abgeholzten Gebieten in Südamerika gefüttert. Sojabohnenanbau und Viehzucht sind Hauptgründe für die Entwaldung in tropischen Wäldern und Savannen Südamerikas. Das Amazonas-Soja-Moratorium, das erstmals 2006 vereinbart wurde, hat die durch Soja verursachten Entwaldung im Amazonasgebiet wirksam reduziert. Ein neuer Bericht - "How the Sausage Gets Made" - von Rainforest Foundation Norway, Mighty Earth in den USA und Forests of the World in Dänemark untersucht den Zusammenhang zwischen Sojaimporten von Danish Crown und der Umweltzerstörung in Südamerika.

Danish Crown ist einer der größten Schweineexporteure der Welt und Europas größter Schweinefleischproduzent, der jedes Jahr Millionen von Schweinen schlachtet. Über eine Reihe von Tochterunternehmen, darunter Tulip Ltd., vermarktet Danish Crown seine Produkte in über 130 Ländern. Das Unternehmen muss unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um mit der Entwaldung verbundenes Soja aus seiner Lieferkette auszuschließen. Dies bedeutet, dass Danish Crown Verträge mit Unternehmen wie Cargill, ADM und Bunge aussetzen muss, solange bis diese sich dazu verpflichten, keinen Sojaanbau auf Flächen aus Rodung oder Entwaldung von Regenwald und Savanne zu betreiben. Nestlé hat bereits im Mai 2019 Verträge mit Cargill in Brasilien beendet, da Cargill nicht in der Lage ist, eine lückenlose Lieferkette von nachhaltigem Soja vorzuweisen.
Rainforest Foundation Norway Bericht

Coca-Cola ist weltgrößter Plastiksünder

Quelle: greenpeace.org

14.05.2020 Weltweite Nachforschungen ergaben, dass Coca-Cola Produzent der am häufigsten entsorgten Plastikflaschen der Welt ist. Die Umweltorganisation Earth Island Institute reichte Klage gegen zehn Unternehmen ein, darunter auch Coca-Cola, mit der Begründung, die Unternehmen verschmutzen die Wasserstraßen, Küsten und Ozeane mit den Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen, die sie produzieren. In Deutschland arbeitet Coca-Cola weiter am Ausstieg aus dem Mehrwegsystem. Die 0,5 sowie 1,5-Liter-PET-Mehrwegflaschen sind bereits aus den Regalen verschwunden und sieben deutsche Mehrwegstandorte hat das Unternehmen in Deutschland seit 2015 bereits geschlossen.

Die Verbrennung der Kunststoffe, die Getränkegiganten wie Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé und Unilever auf den Markt gebracht haben, beläuft sich jedes Jahr auf 4,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid, was zum Klimawandel beiträgt und die Gesundheit der ärmsten Menschen der Welt schädigt. Doch erst im Januar 2020 gab Coca-Cola in Davos bekannt, die Plastikflaschen nicht abschaffen zu wollen. Für den weltweit schlimmsten Plastikverschmutzer Coca-Cola ist es sehr praktisch, darauf zu bestehen, dass die Menschen ihre Einwegplastikgetränke haben wollen. Die Lösung besteht nicht darin, einfach ein Wegwerfmaterial gegen ein anderes auszutauschen oder weiter auf Recycling zu setzen. Die Lösung besteht darin, dass Coca-Cola und andere Konsumgütergiganten überdenken, wie sie Produkte zu Menschen bringen, und auf Wiederverwendung und verpackungsfreie Optionen fokusieren. Wir können uns die Untätigkeit, die Coca-Cola bisher gezeigt hat, nicht leisten. Bald wird das Unternehmen erkennen, wie krank und müde Menschen von seiner Plastiksucht sind.
Earth Island Institute

Bayer im Dicamba Disaster

Quelle: unbekannt

21.04.2020 Die US-amerikanische Umweltbehörde (EPA) hatte 2016 die Herbizide XtendiMax von Bayer und Engenia von BASF zugelassen. Diese Herbizide enthalten den Wirkstoff Dicamba und werden seither zusammen mit gentechnisch veränderten, Dicamba-resistenten Baumwoll- und Sojapflanzen von Monsanto verkauft. Es war schon länger bekannt, dass Dicamba beim Ausbringen auf die Felder vom Wind abgetragen werden und benachbarte Pflanzungen beeinträchtigen kann.

Die Hersteller gaben jedoch an, das Problem durch neue Rezepturen im Griff zu haben. Im ersten von über 100 in den USA anstehenden Prozessen um Dicamba-Abdrift wurden Monsanto-Bayer und BASF zu 265 Millionen US-Dollar Schadenersatz und Strafzahlung verurteilt. Zahlreiche interne Mails belegen, dass BASF und die Bayer-Tochter Monsanto wussten, dass ihre Dicamba-Pestizide auf Nachbarfeldern Schäden anrichten können. Doch die Profite waren den beiden Konzernen wichtiger. Die Zulassung der Dicamba-Herbizide wird aktuell durch die EPA erneut überprüft. Die Monsanto-Übernahme macht Bayer zu schaffen. Die Klagen von Glyphosat-Geschädigten erhöhten sich noch einmal deutlich auf nunmehr 48.600. Umstrukturierung des Konzerns um die Kosten der Monsanto-Übernahme abzufedern, vernichteten bereits 12.000 Arbeitsplätze bei Bayer.
Mondelez muss raus aus dem schmutzigen Palmöl

Quelle: greenpeace.org

08.04.2020 Globale Unternehmen haben sich verpflichtet, die Entwaldung für Plantagenanbau bis 2020 zu stoppen. Stattdessen hat sich der Waldverlust beschleunigt. Laut einem aktuellen Greenpeace-Bericht haben multinationale Konsumgüterunternehmen wie Mondelēz mit Palmöllieferanten zusammengearbeitet, die mit den verheerenden Waldbränden in Indonesien im letzten Jahr in Verbindung gebracht wurden. Greenpeace trat kürzlich von einer Vereinbarung mit Mondelēz, Unilever und Wilmar zurück, eine Überwachungsplattform für indonesisches Palmöl einzurichten, da notwendige Maßnahmen um weitere Entwaldung zu verhindern wiederholt nicht umgesetzt wurden.

Unternehmen haben eine Fassade der Nachhaltigkeit geschaffen. Trotz der Zusagen dieser multinationalen Giganten zur Nachhaltigkeit, deuten bisherige Ergebnisse auf eine große Lücke zwischen den eingegangenen Verpflichtungen und der Realität in deren Lieferketten hin. Mondelēz - Hersteller von Oreo, Milka und Cadbury - kauft 0,5% der weltweiten Palmölproduktion. Im Jahr 2014 verabschiedete Mondelēz eine NDPE-Richtlinie (No Deforestation, No Peat, No Exploitation), die das Unternehmen verpflichtet, nur Palmöl zu verwenden, das nicht mit Entwaldung, Verlust von Moorland, Kinderarbeit oder Verletzung der Menschenrechte verbunden ist. Die Lieferkette von Mondelēz basiert nach wie vor auf Wilmar International, dem weltweit größten Raffinerie- und Händler von Palmenöl. Wilmar International hat es vollständig versäumt, seine Verbindungen zur Zerstörung des Regenwaldes zu kappen. Palmöllieferanten von Mondelēz wurden auch Kinderarbeit, Ausbeutung von Arbeitern, illegale Entwaldung, Waldbrände und Landraub vorgeworfen. Als Verbraucher müssen wir aufhören, bei den genannten Marken einzukaufen, damit sie verstehen, dass wir unverantwortliches Unternehmensverhalten nicht tolerieren.
Greenpeace Palmölbericht 2019

Never ending story: Bayer muss zahlen

Quelle: unbekannt

16.03.2020 Das Tochterunternehmen Monsanto des Chemiekonzerns Bayer bietet Gentech-Soja und Baumwolle an, die gegen das Herbizid Dicamba resistent gemacht wurden. Doch die von Monsanto und BASF passend dazu vertriebenen Dicamba-Pestizide sind leicht flüchtig und schädigen Nachbarfelder ohne Dicamba-resistente Pflanzen. Im US-Bundesstaat Missouri verlor Bill Bader, Besitzer der größten Pfirsich-Farm des Landes, 30.000 Bäume, weil Nachbarn Dicamba über ihre Felder mit Monsantos resistenten Pflanzen gespritzt hatten und Abdrift von diesen Feldern seine Bäume absterben ließ.

Das Bezirksgericht in Cape Girardeau hat am 14.02.2020 Bayer und BASF zu Schadenersatz und Strafe in Höhe von 245 Millionen Euro verurteilt. Bayer und BASF argumentierten, ihre Dicamba-Pestizide seien bei korrekter Anwendung sicher und bezweifelten, dass der Wirkstoff die Bäume geschädigt habe. Problematisch dürfte der Imageschaden für die beiden Konzerne sein. Unterlagen, die im Prozess offengelegt wurden, belegen, dass Bayer und BASF Abdriftschäden bei Dicamba bewusst in Kauf nahmen und weiterhin nehmen. Laut Nachrichtenagentur Bloomberg sind noch mehr als 140 weitere Dicamba-Klagen anhängig.
Kellog's ist der schlechteste Performer bei Palmöl

Quelle: cookcleanwithkate.com

11.02.2020 Palmöl ist ein sehr umstrittener Bestandteil vieler Lebensmittel und Reinigungsmittel, der häufig in Verbindung gebracht wird mit der Zerstörung von Regenwäldern, der Freisetzung von Treibhausgasen sowie der Ausbeutung indigener Völker, lokaler Gemeinschaften und Arbeiter. 2020 ist für internationale Lebensmittelunternehmen das entscheidende Jahr, um ihre abgegebenen Versprechen zu erfüllen, die Missstände in ihren Palmöl-Lieferketten zu beseitigen. Unilever, der weltweit größte Einzelabnehmer von Palmöl, hat durch seine Investitionen in die Einrichtung kollaborativer Systeme zur Überwachung der Entwaldung und innovativer Methoden zur Herkunftsermittlung des verwendeten Palmöls einige Fortschritte erzielt.

Kellogg's, General Mills und Mondelēz schneiden am schlechtesten ab. Diese Unternehmen haben so gut wie keine Anstrengungen unternommen, die Verwendung von illegalem Palmöl bei der Herstellung von Getreide und Süßigkeiten zu vermeiden. General Mills hat sich vor einem Jahrzehnt zu einer verantwortungsvollen Palmölpolitik verpflichtet, hat dieser Ankündigung aber keine Taten folgen lassen. Kellogg's sticht als der schlechteste Performer hervor. Kellogg's hatte in den letzten Jahren verstärkt auf "zertifiziertes" Palmöl des vom WWF initierten Runden Tischs für Nachhaltiges Palmöl (Roundtable of Sustainable Palm Oil, RSPO) gesetzt. Das RSPO Label ist jedoch kein Nachweis für nachhaltige Produktion und RSPO schließt nicht einmal Regenwaldrodung aus. So beziehen Kellogg's und General Mills illegales Palmöl aus dem Leuser-Ökosystem in Indonesien, und sind somit für die Zerstörung des Regenwaldes und die Tötung von Orang-Utans verantwortlich.
WWF Palmöl (Netzfrauen)

BAYER auf Talfahrt

Quelle: unbekannt

18.12.2019 Der von EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen vorgelegte "Green Deal" ist im Bezug auf die Landwirtschaft stark abgeschwächt worden. Statt der zuvor geplanten Reduktion von Pestiziden um 50 Prozent bis 2030 und neuer Reduktionsziele für Düngemittel, ist darin nur unbestimmt von einer signifikanten Reduktion bei Pflanzenschutz- und Düngemitteln die Rede. Im nächsten Jahr sollen dann konkrete, legale Maßnahmen folgen, die auch neue Pestizid-Grenzwerte vorgeben.

Am 5. Dezember wurde bekannt, dass in Österreich das vom Parlament Anfang Juli 2019 beschlossene Glyphosatverbot zum Jahresbeginn 2020 in Kraft treten kann. Die EU-Kommission hatte gegen das Gesetz keine Einwände erhoben. Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hatte bereits im Juli juristische Schritte angekündigt, sollte die Kommission das österreichische Gesetz nicht einkassieren. Dem sind bisher jedoch keine Konsequenzen gefolgt. Auf der anderen Seite veklagen immer mehr Menschen Bayer wegen Krebsfolgen durch Anwendung glyphosathaltiger Unkrautvernichter der Tochterfirma Monsanto. Bis Mitte Oktober ist die Zahl der Klagen auf 42.700 angestiegen (von 18.400 im Juli). Bayer hat die ersten drei Prozesse in den USA verloren und war von den Geschworenenjurys zu hohen Schadensersatzsummen verurteilt worden, die von den Richtern allerdings anschließend deutlich reduziert worden sind. So im Fall des krebskranken US-Rentners Edwin Hardemann, der jahrelang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat gearbeitet hatte, von 80 auf 25 Millionen Dollar. Die Höhe und die Masse der Klagen stellen sicher, dass das Thema das Unternehmen noch lange beschäftigen wird. Den Umbau von Bayer durch die Übernahme von Monsanto bekommen auch die Beschäftigten zu spüren. Bis Ende 2021 will Bayer weltweit 12.000 Stellen streichen, davon 4500 in Deutschland. In diesem Jahr sind bereits weltweit 3200 Arbeitsplätze abgebaut worden, in Deutschland 450.
Die geheime Zutat der Schokolade: Kinderarbeit

Quelle: netzfrauen.org

15.11.2019 Nestlé machte mit KitKat und anderen Süßwaren 2016 einen Umsatz von 8,12 Milliarden Euro. Für den Kampf gegen Kinderarbeit und den Bau von Schulen gab der Konzern im gleichen Jahr dagegen nur 5,0 Millionen Euro aus. Vor fast zwei Jahrzehnten verpflichteten sich die größten Schokoladenhersteller Mars, Nestlé und Hersey, den von Kindern geernteten Kakao nicht mehr zu verwenden. Die großen Schokoladenfirmen unterzeichneten 2001 das Harkin-Engel-Protokoll. Dies war eine Vereinbarung zur Beendigung der "schlimmsten Formen der Kinderarbeit" und der "Zwangsarbeit" nach spezifischen Definitionen der Internationalen Arbeitsorganisation in der Schokoladenindustrie.

Aber die Vereinbarung war von Anfang an zahnlos. Schokoladenfirmen haben Fristen gesetzt und verpasst, um Kinderarbeit aus ihren Kakao-Lieferketten zu entfernen - und jetzt haben sie angekündigt, dass sie die Frist 2020 erneut verpassen werden. Fast zwei Drittel der weltweiten Kakaovorräte stammen aus Westafrika, wo 2 Millionen Kinder gefährliche Arbeiten in der Kakaobranche verrichten - entweder auf den Farmen ihrer Eltern oder mit anderen gehandelten Kindern. Kinder im Alter von 10 Jahren, die ihren Eltern abgekauft wurden, fahren über die Grenze zu Schokoladenfarmen und arbeiten ohne Schule für weniger als einen Dollar pro Tag. Es gibt viele mögliche Lösungen, aber alle kosten Geld, das die Schokoladenindustrie nicht bezahlen wollte. Landwirte in Ghana, der Elfenbeinküste, Kamerun, Nigeria, Indonesien, Ecuador und einigen anderen Ländern Lateinamerikas produzieren fast den gesamten Kakao der Welt, aber Unternehmen wie Nestlé und Pladis in der 100-Milliarden-Dollar-Schokoladenindustrie pro Jahr wollen damit durchkommen, ihnen lediglich ein paar Cent für ihre Bemühungen zu zahlen. Die Regierungen von Ghana und der Elfenbeinküste ergreifen nun die historische Initiative, um gemeinsam den Mindestpreis für Kakao anzuheben. Dieser neue westafrikanische Kakaopreis von etwa 2600 US-Dollar pro Tonne ist ein großer Schritt, um sicherzustellen, dass die Landwirte ihre Kinder nicht zur Arbeit zwingen müssen.
Monsanto's Geheime Akten

Quelle: cbgnetwork.org

03.11.2019 Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Die IARC ist eine unabhängige Forschungsgruppe, die seit 50 Jahren daran arbeitet, Krebsgefahren zu identifizieren. Die IARC informiert Politik darüber, wie man Krebserkrankungen effektiv verhindern kann. Besonders konfliktreich war die Entscheidung des Expertengremiums, Glyphosat als "wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen" einzustufen. Mit den laufenden Gerichtssprozessen der Opfer von Monsanto's Unkrautvernichter Round-Up sind mehr und mehr Dokumente über das Ausmaß von Monsanto's Manipulationen bekannt geworden. Ein wichtiges Monsanto-Dokument, das in einem Rechtsstreit veröffentlicht wurde, enthüllt den Angriffsplan: Monsanto wollte die Krebsforscher mithilfe von Verbündeten in der gesamten Lebensmittelindustrie diskreditieren

Jedoch häufen sich die Beweise, dass die aufsichtsrechtlichen Risikobewertungen für Glyphosat, die in hohem Maße auf von der Industrie bereitgestellten Forschungsergebnissen beruhen, durch nicht offenbarte Interessenkonflikte, zweifelhafte wissenschaftliche Ergebnisse und Ghostwriter-Studien beeinträchtigt wurden. Im Mai 2019 erhielten Journalisten in Frankreich eine geheime Monsanto-Akte, die von der PR-Firma Fleishman Hillard erstellt wurde und eine "Vielzahl von Informationen" über 200 Journalisten, Politiker, Wissenschaftler und andere Personen enthält, von denen angenommen wird, dass sie die Glyphosatdebatte in Frankreich beeinflussen. Die Staatsanwaltschaft in Frankreich hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet und Bayer kündigte an, die PR-Firma zu untersuchen. Das nährt den Verdacht, dass im Zuge der umstrittenen Entscheidung des damaligen Landwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) im Dezember 2017, einer Zulassungsverlängerung von Glyphosat auf EU-Ebene zuzustimmen, durch derartige Einflussnahme erfolgte. Der Bayer Konzern hatte bereits vor geraumer Zeit angekündigt, dass alle Personen, die auf den Listen zu finden seien, benachrichtigt werden. Dies ist bisher allerdings nur in Einzelfällen geschehen. Erwartungsgemäß entlastet die von Bayer beauftragte Anwaltskanzlei Sidley Austin die jetzige Tochter-Gesellschaft Monsanto in ihrem Abschlussbericht Anfang September 2019. Dies verwundert nicht besonders, da die Kanzlei keinen direkten Zugriff auf Dokumente von Fleishman Hillard hatte und nicht mit den damals involvierten Beschäftigten sprach. Sie musste sich allein auf das Material stützen, das Bayer für die anberaumte Untersuchung zur Verfügung stellte.
Monsanto's Geheime Akten

Fleisch- und Sojaimporte aus Brasilien stoppen!

Quelle: greenpeace.io

10.10.2019 Die Berichte über verheerende Waldbrände in Amazonien, dem größten tropischen Regenwald der Welt, im Juli und August waren schockierend. Die Gesamtzahl der Brände im Amazonasgebiet war von Januar bis September um 43 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eine neue Studie des Amazon Environmental Research Institute (IPAM) macht die Entwaldung und nicht die Dürre als Hauptursache für die Sommerbrände verantwortlich. Sofort nach Amtsantritt hat Brasilien rechtspopulistischer Präsident Jair Bolsonaro die Gesetze zum Schutz des Regenwalds und der indigenen Einwohner gelockert.

Auf internationalen Druck hin hat Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro inzwischen die Praxis des Brandrodens für zwei Monate verboten. Brasilien ist ein wichtiger Lieferant für viele Agraprodukte wie Soja, Palmöl und Fleisch nach Europa, für die Regenwald und Savanne zerstört werden. Von dem geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten Sudamerikas, profitieren Agrarkonzerne in Brasilien, die dann mehr Rind- und Hühnerfleisch, Zucker und Ethanol in die EU verkaufen dürfen. Für zusätzliche Weiden und den Anbau von Soja würden weitere Wälder und Savannen wie der Cerrado zerstört. Die EU-Kommission hat den Vertrag mit den Mercosur-Staaten bereits unterschrieben. Allerdings ist die Zustimmung der europäischen Mitgliedsstaaten und des EU-Parlaments für das Inkrafttreten des Abkommens notwendig. Der österreichische Nationalrat hat entschieden, sich gegen das Inkrafttreten des umstrittenen Freihandelsabkommens Mercosur zwischen der EU und den Mercosur-Ländern zu stellen. Protestieren Sie gegen das Freihandelsabkommens Mercosur. Noch kann es verhindert werden! Ausserdem ist es an der Zeit, die Fast-Food-Giganten McDonalds, Burger King und KFC zur Verantwortung zu ziehen.
Amazon Environmental Research Institute (IPAM)

Klimastreik am 20. September 2019

Quelle: klima-streik.org

19.09.2019 Weltweit streiken Kinder und Jugendliche seit Monaten jeden Freitag für ihre Zukunft. Jetzt sind alle Menschen gefordert: Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis ruft dazu auf, mit #FridaysForFuture auf die Straße zu gehen - alle zusammen für das Klima! Foodboycott International schliesst sich diesem Aufruf an. In den meisten Stadten gibt es Demonstrationen und Aktionen zum Klimastreik. Kommt am 20. September zur Demonstration bei Euch vor Ort!

Die industrielle Landwirtschaft ist ein Hauptverursacher des Klimawandels. Die wesentlichen durch Landwirtschaft emittierten Treibhausgase sind Kohlendioxid, Lachgas (jeweils rund 40% der durch die Landwirtschaft emittierten CO2-Äquivalente) und Methan (ca. 20%). Insgesamt machen diese Emissionen etwa 13% aller Treibhausgasemissionen in Deutschland aus. Rechnet man den Anbau von Futtermitteln der Tierhaltung und den Einsatz von Wirtschaftsdüngern dem Pflanzenbau zu, so stammen rund 2/3 der in der Landwirtschaft emittierten CO2-Äq. aus der Tierhaltung. Im Wesentlichen sind sie der Rinderhaltung (über 80% der Emissionen aus der Tierhaltung) und hier wiederum der Milcherzeugung zuzurechnen.
Bayrische Landesanstalt fur Landwirtschaft: Klimaänderung

Cargill - Profiteure der Amazonasfeuer

Quelle: eatnoshit.org

28.08.2019 Im Juni 2019 gab Cargill, das größte in Privatbesitz befindliche Unternehmen in den Vereinigten Staaten, bekannt, dass es das selbstgesteckte Ziel verfehlen werde, ab 2020 für die gesamte Lieferkette keinen Regenwald mehr abzuholzen. Im Gegenteil: Cargill hat Anreize für die weitere Entwaldung geschaffen und steht nun vor dem Beginn einer Jair-Bolsonaro-Ära, in der die Wälder Brasiliens für alle zur Plünderung offenstehen. Viele Indigene Brasiliens haben durch die Rodung des Regenwaldes für Sojaplantagen ihren Lebensraum verloren. Bei anderen nahm die Gesundheit Schaden: Krebs und andere Krankheiten, die durch Pestizide und Herbizide verursacht werden können, nahmen zu. Ebenso die Zahl der Fehlgeburten und Behinderungen bei Neugeborenen.

In einem 50-seitigen Bericht der amerikanischen NGO "Mighty Earth" begründet die Umweltgruppe, warum gerade Cargill den neuen Titel "Schlimmstes Unternehmen der Welt" erhalten hat. McDonald's ist wahrscheinlich der größte und wichtigste Kunde von Cargill. Cargill versorgt McDonald's nicht nur mit Hühnchen und Rindfleisch, sondern bereitet auch die Burger und McNuggets zu und friert sie ein, die McDonald's einfach aufheizt und serviert. Burger Kings Praxis, Fleisch zu verkaufen, das mit Cargill und anderen Waldzerstörern in Verbindung steht, hat dem Fast-Food-Riesen eine "Null" in der Abholzungs-Scorecard der Union of Concerned Scientists eingebracht. Mehrere deutsche Supermarktketten (darunter Aldi und Edeka) arbeiten mit Cargill zusammen, ebenso Firmen, deren Produkte hierzulande in den Regalen stehen, etwa Nestlé, Danone und Arla. Das niederländische Unternehmen Ahold Delhaize betreibt 6.500 Geschäfte unter 21 lokalen Marken in 11 Ländern (z.B. Albert Heijn). Vor kurzem haben sie eine Partnerschaft mit Cargill geschlossen, um Ahold Delhaize mit Rindfleisch, Schweinehackfleisch und Fertiggerichten zu beliefern. Der Großteil der Cargill-Produkte wird direkt am Beginn der Produktionskette eingesetzt. Es ist einfach nicht möglich zu sagen, ob der Weizen, der im Brot oder Süßstoff der im Getränk enthalten ist, auf den Agrogiganten zurückgeht. Folgendes können Sie tun: Kaufen Sie Bio - am besten bei Ihrem örtlichen Marktverband für Biobauern. Trinken Sie Leitungswasser und stellen Sie selbst Limonade oder Saft her. Boykottieren Sie Unternehmen wie Nestlé, Unilever, Mondelēz, McDonald's and Burger King solange diese bei Cargill einkaufen.
Mighty Earth Bericht zu Cargill

Österreich: Verbot von Glyphosat beschlossen

Quelle: gmwatch.org

02.08.2019 Österreich hat als erstes Land in der EU den Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat verboten. Wie der österreichische Nationalrat am 2. Juli entschied, soll das Verbot vom kommenden Jahr an gelten. Der nationale Alleingang Österreichs ist rechtlich umstritten. Das Verbot könnte EU-Recht widersprechen, da die EU-Pflanzenschutzverordnung Glyphosat noch bis Ende 2022 erlaubt. Die EU-Kommission kann gegen den Beschluss binnen drei Monaten Einspruch erheben. Jedoch hatte die EU-Kommission bereits die Möglichkeit nationaler Verbote zugesichert, wenn es neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Risiken gibt oder landesspezifische Probleme für Umwelt oder Gesundheit bestehen. Das österreichische Parlament verweist in seinem Beschluss auf das Vorsorgeprinzip, wonach auch Substanzen verboten werden dürfen, wenn deren Gefährlichkeit nicht zweifelsfrei bewiesen wurde. Bei freiwilligen Tests waren in Österreich bei 30 Prozent der Personen Glyphosatrückstände im Harn nachgewiesen worden.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Ende Juni im Bundestag angekündigt, die Bundesregierung werde bis spätestens September über einen Glyphosat-Verzicht entscheiden. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) rechnet für das Jahr 2022 mit einem EU-weiten Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Laut Klöckner werde In Deutschland an Strategien gearbeitet, um den Einsatz des Unkrautvernichters zu mindern oder überflüssig zu machen. Der Chemiekonzern Bayer - Mutterkonzern des Glyphosat-Herstellers Monsanto - hält das österreichische Verbot des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat für unvereinbar mit europäischem Recht. Bayer prüft laut einem Sprecher auch eigene rechtliche Schritte. Bayer forscht derzeit an Alternativen zu dem Totalherbizid. Allerdings soll Glyphosat auch in Zukunft noch eine "wichtige Rolle" in der Produktpalette spielen. In den USA gibt es inzwischen etwa 13.400 Kläger wegen des von Monsanto entwickelten Herbizids Glyphosat. Nachdem Bayer in den USA auch den dritten Prozess wegen des Unkrautvernichters Glyphosat verloren hat, steigt der finanzielle Druck auf das Unternehmen. Die Vorwürfe gegen Glyphosat hat Bayer stets zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass Zulassungsbehörden weltweit das Herbizid bei sachgemäßer Anwendung als sicher bewerteten. Der Bayer-Konzern hat angekündigt, Berufung gegen die Urteile einzulegen. Bereits im Juni hatte Bayer angekündigt, sich höhere Maßstäbe für Transparenz, Nachhaltigkeit und den Umgang mit allen Interessengruppen zu setzen, nachdem bekannt wurde, dass der Agrar-Konzern Monsanto in Frankreich "geheime Listen" von Kritikern geführt hatte. Erklärtes Ziel dieser Liste war es, diese Personen zu überwachen und besonders hartnäckige Gegner zu "erziehen".Nach einem Bericht der Tageszeitung taz waren das insgesamt 600 Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft. Wie die Zeitung "Le Monde" berichtete, sind die geheimen Liste Ende 2016 inmitten der Debatte über die Verlängerung der Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat erstellt worden. Eine große PR-Firma wurde von Monsanto mit dem Ziel angeheuert worden, die in Europa angestrebte Verlängerung der Glyphosat-Zulassung öffentlichkeitswirksam zu verteidigen. Bayer hat nach eigenen Angaben alle Personen in Deutschland und Frankreich informiert, deren Daten 2016 im Auftrag von Monsanto im Rahmen einer Glyphosat-Kampagne von PR-Agenturen gesammelt worden waren.
Krieg der Billigheimer

Quelle: unbekannt

25.04.2019 Der US-Einzelhandelsriese Wal-Mart ist mit 447 Milliarden Dollar Jahresumsatz und 2,2 Millionen Beschäftigten eines der größten Unternehmen der Welt. Wal-Mart galt lange als besonders skrupellos. Es hieß, um möglichst niedrige Preise anbieten zu können, sei Wal-Mart jedes Mittel recht. Der Stundenlohn eines Wal-Mart-Angestellten lag durchschnittlich fünf Dollar unter denen anderer Arbeiter im Einzelhandel. In den USA bekommt ein neuer Angestellter bei Wal-Mart 9 Dollar pro Stunde (ca. 8 Euro). Durch Absolvieren des halbjährigen Fortbildungsprogramm "Pathways" klettert der Stundenlohn auf ganze 10 Dollar. Wichtig in diesem Preiskrieg ist auch, die Produktionskosten der Waren nach unten zu drücken. Daran war Wal-Mart massgeblich beteiligt. In den USA gingen durch diese Unternehmenspolitik unzählige anständig bezahlte Jobs verloren. So verloren etwa bei der Firma Master Lock 250 organisierte ArbeiterInnen ihren Job, als Wal-Mart seine Aufträge dort zurückzog und zu einem ausländischen Unternehmen wechselte, das billiger produzierte.

1998 hatte Wal-Mart die deutschen Einzelhändler aufgeschreckt, als das Unternehmen die hiesigen Ketten Wertkauf und Interspar übernahm, insgesamt 95 Läden. Sie sollten den Kern eines flächendeckenden Laden-Netzes bilden. Das einzige Problem dabei: was Wal-Mart zu bieten hat, gab es in Deutschland längst: Discounter, die billig einkaufen, billig weiterverkaufen und nicht an der hohen Spanne verdienen, sondern an der Menge. Metro, Rewe, Aldi, Lidl hatten die Märkte längst abgesteckt und die Standorte verteilt. Wal-Mart fuhr in Deutschland Jahr für Jahr hohe Verluste ein. Das lag aber leider nicht so sehr daran, dass die gewerkschaftliche Organisierung so großartig war, sondern vielmehr daran, dass deutsche Discounterketten seit langem mit denselben schlechten und arbeitnehmerinnenfeindlichen Unternehmensstrategien arbeiten, wie Wal-Mart in den USA. Sie bieten Billigprodukte an, die nur deshalb so wenig kosten, weil die Angestellten viel arbeiten, unbezahlte Überstunden machen und insgesamt wenig verdienen. Nach acht Jahren (2006) blieb dem größten Handelsunternehmen der Welt nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten und seine 85 SB-Warenhäuser an die Metro zu verkaufen. Um diese ausbeuterische Unternehmensstrategie des Einzelhandels auch in Deutschland zu verändern, braucht es zweierlei: erstens Arbeitnehmer/innen, die nicht länger alles mit sich machen lassen, um nur ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren und zweitens Kund/innen, denen beim Einkauf nicht alles gleichgültig ist, solange die Produkte billig genug sind. Selbst wenn in Zeiten von Hartz-IV der Einkauf regionaler Produkte im Bioladen oder der Umstieg auf fair(er) gehandelte Produkte für viele nicht mehr erschwinglich ist: Es ist und bleibt wichtig, ein Auge zu behalten auf die Herstellungs- und Arbeitsbedingungen, und die Proteste und Kämpfe der Arbeiter/innen im Einzelhandel zu unterstützen.

Gentech-Raps GT73 auf deutschen Äckern

Quelle: cbgnetwork.org

23.04.2019 Vergangenes Jahr waren 598 Säcke einer verunreinigten Partie Winterraps der Monsanto-Marke Dekalb in insgesamt zehn Bundesländer verkauft worden. Darin waren rund 0,1 Prozent der gentechnisch veränderten Rapslinie GT73 gefunden worden, die gegen den Unkrautvernichter Glyphosat resistent ist. GT73 darf in der Europäischen Union nicht angebaut werden, darf aber als Lebens- und Futtermittel nach Europa importiert werden. Seit Ende 2018 sind die Behörden und der Mutterkonzern Bayer dabei herauszufinden, wo wieviel von diesem Raps ausgesät wurde. Aktuell wurde bekannt, dass zusätzlich in sieben Bundesländern Sortenversuche mit dem verunreinigten Saatgut durchgeführt worden sind. Die Säcke stammen aus einer französischen Charge, für die Monsanto konventionelles Saatgut aus Spanien und Argentinien gemischt hatte. Wie der gentechnisch veränderte Raps GT73 hineingelangen konnte, ist bislang unklar. Raps GT73 wird in Argentinien nicht angebaut. Dieser Raps darf nur in Kanada, den USA, Australien und Japan ausgesät werden.

Die Mehrheit der betroffenen Bundesländer ordnete auf allen Ackerflächen eine Anbaupause für Raps bis Juli 2020 an. Im Anschluss sollen Nachkontrollen der Flächen sicherstellen, dass auch später gekeimte Rapspflanzen erkannt und vernichtet werden. Im Nachbarland Frankreich sind nach amtlichen Angaben auf rund 7400 Hektar Rapssaatgut ausgesät worden, das mit GT73-Spuren verunreinigt war. In Frankreich sind vorsichtshalber insgesamt 18.000 Hektar Raps vernichtet worden. In Deutschland waren es insgesamt 2000 Hektar Rapsäcker mit Gentech-Pflanzen, die bis spätestens Ende März umgebrochen werden mussten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Bayer Frankreich mitteilte, will der Konzern die betroffenen Bauern mit 2000 Euro pro Hektar entschädigen. Rapssamen können 20 Jahre keimfähig im Boden bleiben. Raps hat ein enormes Auskreuzungspotenzial, deshalb darf auf diesen Flächen eigentlich in den nächsten 10 bis 15 Jahren kein Raps angebaut werden und auflaufender Raps müsste sorgfältig vor der Blüte entfernt werden. Das Risiko einer Auskreuzung in konventionelle Raps-Sorten ist extrem hoch. Bei einer Vermischung können natürliche Populationen von Pflanzen derart durchsetzt oder verdrängt werden, dass es irgendwann die ursprüngliche wilde Pflanze gar nicht mehr gibt und die Ökosysteme erheblichen Schaden nehmen. Was passiert, wenn die Gentech-Konstrukte in Pflanzen eingekreuzt werden, die einen ganz anderen genetischen Hintergrund haben als die ursprünglichen Rapspflanzen? Schließlich kann die landwirtschaftliche Produktion in Gefahr geraten, wenn Gentech-Raps auf die Felder gerät. Das wäre dann das Ende einer gentechnikfreien Rapserzeugung in Deutschland.
Jury-Prozess um das Krebsrisiko von Glyphosat

Quelle: unbekannt

03.03.2019 Am 25. Februar begann in San Francisco der Jury-Prozess im Fall Hardemann gegen Monsanto/Bayer. Edwin Hardemann nutzte das Herbizid Roundup seit den 80er-Jahren ausgiebig zur Unkrautvernichtung auf seinem Grundstück. Bei diesem Prozess handelt es sich um einen Musterfall in einem Sammelklageverfahren, dessen Ausgang richtungsweisend für viele weitere Klagen sein wird. Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für 2018 teilte Bayer mit, dass bis zum 28. Januar Klagen von rund 11.200 Klägern zugestellt worden seien. Der Bilanz für 2018 lässt sich entnehmen, dass Bayer seine Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten um gut eine Milliarde Euro auf 1,41 Milliarden Euro erhöht hat. Richter Vince Chhabria teilte die Jury-Verhandlung in zwei Themenkomplexe: Zuerst soll darüber verhandelt werden, ob Hardemanns Krebs überhaupt von Roundup verursacht wurde. Das ist im Prozess der schwierigste Punkt, da eine Krebserkrankung meist auch andere Ursachen haben kann. Erst wenn die Jury diese Frage bejaht, sollen die Versuche Monsanto's zur Sprache kommen, Behörden und Wissenschaftler zu beeinflussen. Richter Chhabria gab jedoch bekannt, dass die Anwälte Hardemanns schon im ersten Prozessteil Beweise vorlegen dürfen, wie die Bayer-Tochter Monsanto Einfluss auf die Risikobewertung von Glyphosat zu nehmen suchte.

Vor den beiden Gerichten in St. Louis im US Bundesstaat Missouri sind Tausende Klagen anhängig. Es ist zu erwarten, dass die ersten Prozesse die im April in St. Louis stattfinden, Signalwirkung für die folgenden Verfahren haben werden auch bei der Höhe der Entschädigung. Laut Handelsblatt bleibt Bayer bei seiner Verteidigungsstrategie, wonach es keinen wissenschaftlich belastbaren Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Glyphosat und Krebserkrankungen gebe. Unterdessen hat ein Team um Professorin Lianne Sheppard von der Universität Washington einen "überzeugenden Zusammenhang" zwischen der Nutzung glyphosathaltiger Herbizide und dem Risiko, an Lymphdrüsenkrebs zu erkranken, festgestellt. Einbezogen hatten sie auch eine 2018 erschienene Langzeit-Studie, die 54.000 US-Farmer umfasste, die sogenannte US Agricultural Health Study. Diese Arbeit wurde bisher von Bayer als Beleg für die Ungefährlichkeit von Glyphosat verwendet. Doch auch hier zeigte sich der stärkste gesundheitliche Effekt bei Landwirten, die am intensivsten mit dem Herbizid in Kontakt gekommen waren.
Vier Milliarden Kaffeebecher von Starbucks im Müll

Quelle: organicconsumers.org

21.01.2019 Starbucks hat ein sehr großes Problem mit Einwegbechern. Die Kaffeekette verkauft jährlich mehr als 4 Milliarden "Coffee-to-go" zum Mitnehmen, die meisten der Pappbecher landen jedoch auf der Mülldeponie. Warum? Die Becher selbst bestehen aus hochwertigem Papier, das mehrmals recycelt werden kann, aber die 100%igen ölbasierten Polyethylen-Kunststoffverkleidungen verstopfen die Recyclingmaschinen und sind nicht kompostierbar. Viele ausrangierte Becher und Abfälle aus dem Becherherstellungsprozess landen in China, werden dort aber nicht recycelt sondern lediglich deponiert. Bereits 2008 versprach Starbucks, einen 100%ig recycelbaren Pappbecher herzustellen und bis 2015 ein Viertel der Getränke in wiederverwendbaren Bechern zu verkaufen. Bislang konnte Starbucks keinen 100%ig recycelbaren Pappbecher herstellen und bietet derzeit nur 1,4% der Getränke in wiederverwendbaren Bechern an. Seit letztem Jahr testet die weltweit größte Kaffeekette recycelbare Kaffeetassen in britischen Geschäften. Die neuen Becher bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem, chemikalienfreiem Papier und sind mit einer Kunststofffolie ausgekleidet, die leicht von herkömmlichen Recyclinganlagen entfernt werden kann.

"Coffee-to-go" Pappbehältnisse samt Plastikdeckel fallen besonders unangenehm auf, weil sie in Parks, auf Plätzen und Schulhöfen stark zur Vermüllung beitragen. Die Becher sind laut der Deutschen Umwelthilfe "das schlimmste sichtbare Müllproblem der Städte". Es erscheint unverständlich, warum Starbucks angesichts des weitreichenden Zugangs zu Kapital für Forschung und Entwicklung so schwerfällig darin ist, nachhaltigere Praktiken einzuführen. Die Schaffung eines nachhaltigen Einwegbechers ist jedoch viel schwieriger, als die meisten Leute denken. Starbucks ist in 75 Ländern vertreten und steht vor einem Patchwork aus Recyclinginfrastruktur und Marktbedingungen. Trotz Bedenken über mögliche Umweltauswirkungen hat sich Starbucks entschieden, seine Präsenz in Asien im Jahr 2018 drastisch auszubauen - ohne den Plastikmüll zu beseitigen. Starbucks Becher, Deckel und die ikonischen grünen Strohhalme machen einen sichtbaren Teil der katastrophalen Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen aus. Starbucks muss sofort damit beginnen, Einwegplastik zu vermeiden und die Entwicklung von Mehrwegsystemen (Becherpfand) vorantreiben Bring Your Own Tumbler - Starbucks belohnt jeden Gast, der sein Getränk in einen mitgebrachten Becher füllen lässt, mit einem Dankeschön von 30 Cent Nachlass!
Starbucks Petition

Der Agrarindustrie den Geldhahn abdrehen!

Quelle: wir-haben-es-satt.de

17.01.2019 Sa. 19. Januar 2019 - 12 Uhr, Berlin, Brandenburger Tor: Demonstration
Jahrzehntelang hat die Agrarpolitik im Bund und der EU auf Wachsen oder Weichen gesetzt. Allein in den letzten 10 Jahren vernichtete diese Agrarpolitik die Existenz von über 100.000 Höfen in Deutschland. Profitiert haben nur wenige, vor allem in der exportorientierten Agrarindustrie, deren Billigexporte auch noch bäuerliche Familien in anderen Kontinenten die Existenz zerstören.

Gutes Essen, eine klimagerechte Landwirtschaft und der Erhalt der Höfe - das steht gerade auf dem Spiel! 2019 entscheidet die Bundesregierung bei der EU-Agrarreform (GAP) maßgeblich mit, welche Landwirtschaft die EU Jahr für Jahr mit 60 Milliarden Euro unterstützt. Aktuell gilt: Wer viel Land besitzt, bekommt viel Geld. Schluss mit den Steuermilliarden an die Agrarindustrie! Der Umbau zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft kann nicht mehr warten. Bei den Verhandlungen in Brüssel muss sich die Bundesregierung an die Seite der Bäuerinnen und Bauern stellen, die Tiere artgerecht halten, insektenfreundliche Landschaften schaffen und gutes Essen herstellen. Deswegen schlagen wir die bunte, vielfältige und lautstarke Bewegung am 19. Januar mit unseren Töpfen Alarm für die Agrarwende!
Das schmutzige Geheimnis der Oreo Kekse

Quelle: eatnoshit.org

21.12.2018 Bei der Herstellung für seine Oreo Kekse setzt der US-amerikanische Lebensmittelkonzern Mondelēz Palmöl ein, dass mit der Entwaldung von Indonesien im Zusammenhang steht. Das geschieht, obwohl Mondelēz eine Reihe von Verpflichtungen und Richtlinien zur Beschaffung von nachhaltigem Palmöl eingegangen ist. Palmöl ist das weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl und wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen. Palmöl gehört zu den billigsten Ölen in der Lebensmittelindustrie. Eine Untersuchung von Greenpeace International ergab, dass 22 der Palmöllieferanten von Mondelēz zwischen 2015 und 2017 mehr als 700 Quadratkilometer Regenwald gerodet haben. Ein großer Teil davon war der Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Orang-Utans. Die Hälfte der Population von Orang-Utans auf Borneo wurde innerhalb der letzten 16 Jahren ausgelöscht. Die Zerstörung der Lebensräume durch die Palmölindustrie ist dabei ein massgebliche Ursache.

Im Jahr 2014 verabschiedete Mondelēz eine NDPE-Politik ("Keine Entwaldung, kein Torf, keine Ausbeutung"), die das Unternehmen auf die Beschaffung von Palmöl beschränkt, dass nicht mit Entwaldung, Verlust von Moorland, Kinderarbeit oder der Verletzung von Menschenrechten verbunden ist. Der weltweit größte Palmöl-Händler ist Wilmar International. Dieser Konzern beliefert sehr viele große Ketten, wie etwa Mondelēz - die daraus Oreo-Kekse herstellen. Wilmar ist essenziell für die gesamte Palmöl-Industrie. Wilmar International hat trotz gegenteiliger Bekundungen nie aufgehört, Palmöl von Produzenten zu kaufen, die Regenwälder großflächig zerstören. Heute steckt Palmöl in der Hälfte unserer Supermarktprodukte: in Lebensmitteln wie Margarine, Fertigprodukte, Pizza und Kekse. In Kosmetikartikeln, Waschmitteln und Kerzen. Eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat im letzten Jahr nachgewiesen, dass Palmöl in Lebensmitteln krebserregend und genverändernd sein kann. Schuld daran ist der Stoff Glycidyl-Ester, der bei der Herstellung des Öls entstehen kann.
Mondelēz Boykottseite

Bayer mit fast 10000 Glyphosat-Klagen konfrontiert

Quelle: Unbekannt.

12.12.2019 Dem Agrarchemie-Konzern Bayer wurden bis Ende Oktober 2018 Gerichtsschriften zu Glyphosat-Klagen von insgesamt etwa 9300 Klägern in den USA zugestellt. Die Kläger werfen dem von Bayer übernommenen US-Unternehmen Monsanto vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Im Sommer hatte ein erstes Glyphosat-Urteil in Kalifornien für Schlagzeilen gesorgt, demzufolge der Konzern einem Krebskranken eine Entschädigung von 289 Millionen Dollar zahlen sollte, die später durch die Richterin auf 78 Millionen Dollar abgesenkt wurde. Doch Bayer zeigt sich kämpferisch und will In dem Verfahren in Berufung gehen. Nach dem Urteil schnellte die Zahl der Kläger nach oben - andere Menschen, die sich durch Glyphosat geschädigt sehen, zogen ebenfalls vor Gericht. Anfang nächsten Jahres werden weitere Glyphosat-Fälle in erster Instanz vor US-Gerichten beginnen. Im Agrarchemie-Geschäft (Crop Science) vermeldete Bayer einen Quartalsumsatz von 3,7 Milliarden Euro, davon 2,2 Milliarden Euro durch den Zukauf. Dennoch setzte die Bayer-Aktie ihre Talfahrt im Dezember fort und fiel in Richtung Fünfjahrestief.

Laut Bayer gebe es mehr als 800 Studien, denen zufolge Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung sicher sei. Die Tageszeitung taz hat recherchiert, dass sich lediglich 50 von diesen 800 Studien mit dem Krebsrisiko von Glyphosat befassen. Davon seien nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) "16 Originalprüfberichte einschließlich aller Rohdaten zu Kanzerogenitätsstudien in Versuchstieren". Der Biochemiker Helmut Burtscher-Schaden vom österreichischen Umweltverband Global 2000 wertete die Argumentation des Konzerns gegenüber der taz als "bewusste Irreführung der Öffentlichkeit". Unterdessen will Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) das Aus des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat forcieren. Zwar ist das Herbizid auf EU-Ebene bis Dezember 2022 zugelassen und ein Komplettverbot in Deutschland bis dahin nicht möglich. Schulze will daher bei allen Pflanzenschutzmitteln neue Wege gehen. Ihr Konzept basiert auf drei Pfeilern: Auflagen bei der Neu-Zulassung; Einschränkungen bei der Anwendung; Festschreibung eines Enddatums für die Anwendung von Glyphosat. Landwirte in Deutschland sollen das breit wirkende Unkrautvernichtungsmittel ab 2020 nur noch dann spritzen dürfen, wenn sie gleichzeitig zehn Prozent der Fläche als Ausgleichsfläche unbehandelt lassen.
Nestlé - Schluß mit Einwegplastik

Quelle: greenpeace.org

22.10.2018 Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Müll in den Ozeanen. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren. Mikroplastikpartikel gelangen in die Körper von Meerestieren und sammelt sich in deren Mägen an. Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass das ganze Plastik aus den Meeren dieser Welt irgendwann wieder auf den Tellern dieser Welt landet. Eine grossangelegte Reinigungsaktion von Greenpeace zusammen mit lokalen Initiativen in 42 Ländern auf allen Kontinenten wirft ein schlechtes Licht auf Coca-Cola, PepsiCo, McDonald's und Nestlé: Von 187,851 an Stränden und in Städteparks gesammelten Plastikteilen stammen die meisten von diesen Konzernen. Coca-Cola wurde als weltweit schlimmster Meeresverschmutzer eingestuft und hat auch den größten Anteil an Plastikmüll in Nordamerika.

Der Nahrungsmittelmulti Nestlé ist der weltweit wichtigste Hersteller von PET-Produkten. Die Flaschen von Vittel, S. Pellegrino, Nestea und weiteren Nestlé-Marken werden meist direkt aus Erdölmaterialien produziert. Bis 2025 will Nestlé in Europa nur noch Flaschen herstellen mit mindestens 25 Prozent rezykliertem PET-Anteil. Der Weltmarktführer Coca-Cola strebt in Europa bis 2025 einen 50-Prozent-Anteil an. Nestlé hat in Asien, Afrika und Australien Nachfüllstationen aufgebaut, wodurch laut Konzernangaben bereits 40 Prozent des verkauften Nestlé-Wassers über wiederverwendete Flaschen erfolgt. Nestlé und Co. müssen sofort damit beginnen, Einwegplastik zu reduzieren und die Entwicklung von Mehrwegsystemen vorantreiben.
Nestlé Boykottseite

Die wahren Kosten von Gentechnik-Soja

Quelle: greenpeace.org

19.10.2018 Eine im Oktober veröffentlichte Studie von Testbiotech und der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch zeigt ein erschreckendes Ausmaß von Umweltschäden, die mit dem Anbau von Gentechnik-Soja in Südamerika verbunden sind. Auf fast zwei Drittel der gesamten Ackerfläche Argentiniens ist gentechnisch verändertes Saatgut ausgebracht. Direkt auf Argentinien folgt das Nachbarland Paraguay. Das kleine Paraguay gehört zu den größten Soja-Produzenten und -Exporteuren der Welt, gemeinsam mit viel größeren Staaten wie Argentinien, Brasilien, Indien und den USA. Zwischen 2005 und 2014 stieg die Sojaanbaufläche in Brasilien, Argentinien und Paraguay um 40 Prozent oder 15,5 Millionen Hektar, meist auf Kosten von wertvollem Weideland, Savannen und Regenwald. Zwei Drittel davon, rund 29 Millionen Tonnen, gehen als Futtermittel in die EU.

Das Geschäft mit dem Gentechnik-Soja machen dort vorwiegend Großgrundbesitzer sowie Handels- und Chemiekonzerne. Die Bevölkerung indes hat von den Gensaaten nicht unbedingt etwas. Der Sojaanbau in Argentinien und Brasilien geht mit massiven Verlusten und Schäden an den Ökosystemen (Urwäldern, Grasland und Feuchtgebieten) einher. Über 90 Prozent der in Südamerika angebauten Soja ist gentechnisch so verändert, dass sie gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat resistent ist. Dabei muss das Herbizid jedoch immer höher dosiert werden, weil immer mehr Unkrautarten resistent gegen Glyphosat werden. In Brasilien und Argentinien werden mittlerweile mehr als dreimal so viel Herbizide eingesetzt wie bei der Einführung der Gentechnik-Soja vor rund 20 Jahren. Wegen der Resistenzen werden auch andere Herbizide eingesetzt, die zum Teil noch wesentlich giftiger sind als Glyphosat.
Die Ausbreitung des Sojaanbaus in den südamerikanischen Ländern schädigt nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch Wasserhaushalt und Klima, weil die im Sojapflanzen weniger als Bäume in der Lage sind, Regen mit den Wurzeln aufzunehmen und über Verdunstungsmechanismen wieder zur Wolkenbildung beizutragen. Sojafutter ist ein zentraler Bestandteil der industriellen Tierhaltung in Deutschland und der EU. Die durch Importsoja ermöglichte Massentierhaltung führt auch in Europa regional zu erheblichen Umweltschäden, zum Beispiel Gewässerbelastung durch Gülle. Die Studie weist zudem darauf hin, dass Sojabohnen mit Rückständen der Spritzmittelmischungen belastet sind, die gesundheitsschädigend sein können. Dennoch finden in der EU keine systematischen Untersuchungen, z. B. Rückstandsmessungen, beim Importsoja statt.
Die Studie stellt fest, dass bisher keine umfassenden Versuche unternommen wurden, das Sojaanbausystem in Richtung der Nachhaltigkeitsziele zu gestalten. Insgesamt fordert die Studie die europäische Landwirtschaftspolitik zu einer Kehrtwende auf, weg von der industriellen Massentierhaltung. Dadurch würde die Nachfrage nach Soja deutlich sinken.

Testbiotech - Anbau von Gentechnik-Soja in Südamerika.

Verschluckt sich Bayer an Monsanto?

Quelle: Unbekannt.

28.08.2018 Der deutsche Chemiekonzern Bayer wurde am 7. Juni der alleinige Eigentümer der US-Saatgutkonzerns Monsanto. Die 56 Milliarden Euro teure Übernahme ist somit abgeschlossen. Bayer strich nach der Übernahme den Namen des US-Konzerns, es wird also nicht Bayer-Monsanto heißen. Die Monsanto-Produkte werden allerdings ihre Namen behalten und werden Teil des Portfolio von Bayer. Damit möchte Bayer wohl am liebsten auch die belastete Vergangenheit des US-Saatgutkonzerns verschwinden lassen. Mit dem Monsanto-Kauf übernimmt Bayer hohe Schulden und Risiken. Monsanto werden unsaubere Geschäftspraktiken vorgeworfen. Der Konzern steht für sein Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat in der Kritik. Mit dem Tochterunternehmen Monsanto übernimmt Bayer zudem Tausende teurer Gerichtsprozesse auf der ganzen Welt. Die Bayer-Aktie ist bereits in freiem Fall. Seit dem 11. August, nachdem eine kalifornische Geschworenenjury Monsanto zu 250 Millionen Euro Schadenersatz an einen Krebskranken verurteilt hatte, fiel der Aktienkurs von Bayer bereits um 20 Prozent.

Neben den Anklagen wegen Krebserkrankungen durch Glyphosat muss sich Bayer als alleiniger Eigentümer in verschienden Angelegenheiten für das ruppige Geschäftsgebaren des amerikanischen Saatgutgiganten vor Gericht verantworten. Farmer aus acht US-Bundesstaaten haben am Monsanto-Sitz St. Louis Sammelklagen wegen Ernteschäden durch den Unkrautvernichter Dicamba eingereicht. Die Klagen richten sich gegen Bayer und zudem auch gegen BASF, die beide das Herbizid vertreiben. 2017 waren nach einem aktuellen Bericht der Universität Missouri 1,5 Millionen Hektar Anbaufläche durch Dicamba geschädigt worden, vorwiegend Sojapflanzen. Zudem darf der US-Bundesstaat Kalifornien das Monsanto-Gift Glyphosat weiterhin auf eine Liste krebserregender Stoffe setzen. In dieser Auseinandersetzung musste Monsanto vor kurzem eine Niederlage einstecken. Das oberste kalifornische Gericht ließ kein Rechtsmittel gegen ein Urteil zu, das es den kalifornischen Behörden im April erlaubte, auf dieser Liste vor dem Totalherbizid mit dem Hinweis auf das mögliche krebserregende Potential zu warnen.
Anfang August entschied eine Bundesrichterin in der Hauptstadt Brasiliens (Brasilia), dass das Totalherbizid Roundup von Monsanto mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat in Brasilien vorerst nicht mehr zugelassen werden darf. Bestehende Zulassungen müssen die brasilianischen Behörden innerhalb von 30 Tagen aufheben. Laut Handelsblatt ist Brasilien weltweit der zweitwichtigste Markt für Roundup, das Bayer künftig als Eigenmarke vertreiben wird. Das glyphosathaltige Spritzmittel wird vor allem auf Feldern mit den passenden (von Monsanto) gentechnisch veränderten Soja- und Maispflanzen versprüht. Bis zum Jahresende muss die zuständige Sanitäts-Behörde Anvisa ihre Entscheidung zur Einschätzung der Schädlichkeit von Glyphosat treffen. Sonst drohen Strafen durch das Gericht. Mit dem Entscheid hatte sich Anvisa bisher zehn Jahre Zeit gelassen.
Genschere CRISPR-Cas unter Kontrolle

Quelle: greenpeace.org

24.08.2018 Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass der Einsatz von Gentechnik-Scheren wie CRISPR/Cas immer unter das Gentechnikrecht fällt - auch dann, wenn dabei kein fremdes Erbgut in Pflanzen oder Tiere eingefügt wird. Begründet haben die Richter dies mit dem Vorsorgeprinzip. Der EuGH stellt damit klar, dass durch Mutagenese (also durch Einführung fremder DNA wie bei CRISPR/Cas) gewonnene Organismen als genetisch veränderte Organismen (GVO) anzusehen sind und somit grundsätzlich den in der GVO-Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen unterliegen. Von den Fürsprechern der neuen Gentechnikverfahren wird oft der Eindruck erweckt, dass mit Hilfe der DNA-Schere (Nuklease) CRISPR-Cas und ähnlichen Instrumenten chirurgisch präzise in das Erbgut eingegriffen werden könne. Bei Instrumenten wie CRISPR ist jedoch immer mit ungewollten Veränderungen zu rechnen. Dabei gibt es einen wesentlichen Unterschied zur Chirurgie: werden Fehler gemacht, können diese vererbt werden und sich unter Umständen auch in der natürlichen Vielfalt verbreiten.

Das EuGH argumentiert, dass wenn man CRISPR/Cas und verwandte Methoden aus dem Anwendungsbereich der GVO-Richtlinie ausnehmen würde, mögliche schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht verhindert werden können. Dies jedoch würde dem Vorsorgeprinzip zuwiderlaufen. Denn gäbe es keine verpflichtenden Zulassungsverfahren, hätte dies erhebliche Folgen für den Schutz von Mensch und Umwelt. Da auch die neuen Gentechnikverfahren fehleranfällig sind, bliebe die Frage offen, ob die jeweiligen Pflanzen und Tiere tatsächlich keine unerwünschten Eigenschaften aufweisen. Um unerwünschte oder sogar gefährliche Nebenwirkungen ausschließen zu können, müssen entsprechende Prüfungsunterlagen vorgelegt werden, die von Behörden und unabhängigen Experten überprüft werden können.
Bundesministerin Julia Klöckner nannte das Urteil eine Klarstellung in einem der bedeutendsten Forschungsfelder, die sie sorgfältig auswerten wolle. Oberste Maxime sei der gesundheitliche Verbraucherschutz. Gleichzeitig möchte sie den Blick für Entwicklungen und Innovationen offen halten. Unter den Firmen, die Patente zur Anwendung der neuen Gentechnikverfahren an Pflanzen angemeldet haben, sind die Konzerne DuPont und Dow AgroSciences führend. Auch Bayer und seine Kooperationspartner sind hier sehr aktiv. Über diese Patente wird der Einfluss der großen Saatgutkonzerne weiter wachsen. Schon jetzt verfügen nur drei Unternehmen, Bayer-Monsanto, DuPont und Syngenta über einen Anteil von rund 50 % am internationalen Saatgutmarkt.

Testbiotech - Synthetische Gentechnik und CRISPR-Cas - die Risiken im Überblick (2017).

Palmöl: Unilever und Nestlé schon wieder erwischt

Quelle: ran.org

07.06.2018 Unilever, Nestlé, PepsiCo und Mars haben sich seit Längerem verpflichtet, kein Palmöl und andere Produkte zu kaufen, die mit der Rodung von Regenwäldern, der Zerstörung von Torfmooren oder der Ausbeutung von Arbeitern belastet sind - eine Art Selbstverpflichtung zur NDPE Richtlinie "keine Entwaldung, kein Torf, keine Ausbeutung". Aber PepsiCo, Mars und Unilever kauften Palmöl von der Arma International, laut Listen von Lieferanten, die von den Lebensmittelkonzernen selbst veröffentlicht wurden. Und Nestlé hat Palmöl von Pacific Oils und Fats gekauft. Arma International und Pacific Oils and Fats werden von der Hayel Saeed Anam Group mit Sitz in Jemen kontrolliert. Die Hayel Saeed Anam Group, die über diese drei Tochtergesellschaften Palmöl an Mars, Nestlé, PepsiCo und Unilever verkauft, ist verantwortlich für die Rodung von 40 Quadratkilometern Regenwald und Torfland in der indonesischen Provinz Papua zwischen 2015 und 2017. Das ergab die Analyse von Satellitenbildern durch Greenpeace.

Greenpeace hat im März einen Bericht veröffentlicht, in dem in Frage gestellt wird, ob diese und andere hochkarätige Unternehmen, die Selbstverpflichtungen zur Nicht-Entwaldung abgegeben haben, auf dem richtigen Weg sind, dieses Ziel bis 2020 zu erreichen. Die großen Palmölerzeuger und -verbraucher haben zusammen mit dem WWF den Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) 2008 gegründet. Den Vorsitz des Labelvereins führte jahrelang ein Manager von Unilever, denn der Konzern ist mit 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr zugleich der weltweit größte Palmölverbraucher. Ziel des Industrielabels ist es, die Produktion und den Absatz von nachhaltigem Palmöl zu steigern. RSPO schließt wider Erwarten nicht die Rodung von Regenwald aus! Palmölhändler (typischerweise Unternehmen, die auch Plantageninteressen haben) lassen weiterhin Öl aus Regenwaldzerstörung in ihre Fabriken, Raffinerien und Vertriebssysteme fließen, und weder Regierungen noch der RSPO können sich derzeit darauf verlassen, dass die Erzeuger keine Entwaldung oder Torfabbau betreiben. Die Lebensmittelkonzerne müssen sicherstellen, dass ihre Lieferketten frei von Entwaldung sind, und die einzige Möglichkeit besteht darin, ihre Entwaldungsstandards proaktiv zu überwachen und durchzusetzen. Selbstverpflichtungen sind eine schwache Waffe gegen illegale Machenschaften, Korruption oder die Raffgier industrieller Produzenten in den meisten Palmölboomländern, bisher vor allen Dingen in Malaysia und Indonesien. Inzwischen hat sogar die Europäische Union erkannt, dass Palmöl als Kraftstoffbeimischung das Klima nicht schützt und gleichzeitig noch zur Vernichtung des Regenwalds in Südostasiens beiträgt. Die EU hat umgedacht: ab 2020 die Beimischung von Palmmöl zu sogenannten Biotreibstoffen in der EU verboten sein.
Wer bisher nicht am Boykott teilgenommen hat, sollte jetzt aktiv werden und die Produkte von Unilever, Nestlé, PepsiCo sowie Mars im Regal liegen lassen!

Greenpeace Bericht "Moment of Truth (19 März 2018)"

Bayer schluckt Monsanto

Quelle: Unbekannt.

06.06.2018 Für den Megadeal zwischen dem Chemiekonzern Bayer und des amerikanischen Saatgutherstellers Monsanto mussten bis zum 14. Juni weltweit 30 Freigaben der Kartellbehörden zusammen kommen. Sieben Tage vor Fristende wurde das Ziel erreicht. Der Chemiekonzern Bayer wird für 63 Milliarden US-Dollar die Aktien von Monsanto aufkaufen. In etwa zwei Monaten, wenn die Auflagen der Kartellbehörden erfüllt sind, könne man mit der Integration des US-Unternehmens beginnen, teilte Bayer mit. Der Name Monsanto wird nicht übernommen. Die Europäische Kommission hatte die Übernahme von Teilen des Saatgut- und Pestizidgeschäfts von Bayer durch BASF unter Auflagen am 30.04.2018 genehmigt. Der Verkauf war eine der Bedingungen für die Zustimmung der Kommission zur Fusion von Monsanto und Bayer. Zuvor hatten die russischen Kartellbehörden der Bayer-Monsanto-Fusion zugestimmt, mit der Auflage, dass Bayer ein Forschungszentrum in Russland baut und bestimmte Technologien mit russischen Agrarunternehmen teilt.

BASF wird das gesamte Gemüsesamen-Geschäft von Bayer übernehmen, sowie das Geschäft mit Saatgut für großflächigen Anbau, einschließlich der weltweiten Forschung und Entwicklung. Ebenfalls im Paket enthalten ist die Produktion des Herbizids Glufosinat, ein Teil der Saatgutbehandlung sowie der Produktbereich digitale Landwirtschaft. Das Justizministerium der USA hat am 29.05.2018 die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer unter Auflagen genehmigt. Zur Erfüllung der Auflagen muss Bayer in den USA Geschäftsbereiche im Wert von 7,6 Milliarden Euro an dem Konkurrenten BASF verkaufen. Dennoch hat das US-Justizministerium fast zeitgleich Klage gegen die Bayer-Monsanto Übernahme eingereicht. 60 Tage lang können nun bei der US-Justizbehörde noch Einwände gegen die Fusion geltend gemacht werden, bevor ein US-Gericht entscheidet, ob der Megadeal im öffentlichen Interesse liegt.
Nach Angaben Bayers werden im dann größten Agrarchemiekonzern der Welt 115.000 Mitarbeitende einen Umsatz von rund 45 Milliarden Euro erwirtschaften. Umwelt- und Bauernverbände sowie Entwicklungsorganisationen kritisieren die Konzentration in der Agrarwirtschaft und warnen vor Abhängigkeit bei der Lebensmittelproduktion.
Das von Monsanto entwickelte Pflanzengift Glyphosat ist im weltweit meisterverkauften Unkrautvernichter Roundup (von Monsanto) enthalten. Es steht im Verdacht, zu Erkrankungen bis hin zu Krebs zu führen. Roundup wird unter diesem Namen künftig von Bayer verkauft werden. Weltweit laufen Gerichtsprozesse zu Gesundheitsschäden durch Monsanto-Produkte, bzw. aggressive Verkaufsmethoden und fragwürdige Patente. Der Bayer-Konzern wird hier künftig als Rechtsnachfolger in der Verantwortung stehen.
Das Entwicklungsnetzwerk "Inkota" weisst auf die fatalen Folgen des Konzentrationsprozesses in der Agrarindustrie vor allem für ärmere Länder hin: Die Saatgutpreise steigen, die Abhängigkeit von Spritzmitteln wächst, Kleinbauern weltweit überschulden sich. Daher fordert Inkota die Bundesregierung auf, gegen eine mögliche Fusion von Bayer und Monsanto vor dem Europäischen Gerichtshof zu klagen.

Beteiligen Sie sich am Appell an die deutsche Bundesregierung: Fusionswelle brechen - Aufruf zur Klage gegen die Entscheidung der EU-Kommission, die Fusion von Bayer und Monsanto unter Auflagen zu genehmigen.

Datenschutzinformationen

Quelle: oxfam.org

28.05.2018 Ab dem 25. Mai gelten in ganz Europa einige neue Europäische Datenschutzrichtlinien DSGVO. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, einmal aufzuzeigen, wann, wo und wie viele Daten "Boycott International Food Companies" speichert und verwendet.

Wir von "Boycott International Food Companies" legen großen Wert auf Datenschutz und -sicherheit. Zur statistischen Auswertung unserer Website nutzen wir die Zugriffs-Statistik von DomainFactory. Alle Logfiles werden täglich rotiert. Die Logs vom Vortag werden archiviert und stehen für die jeweils genannte Vorhaltezeit zur Verfügung. Es handelt sich dabei um rein interne Logfiles von DomainFactory, auf die wir keinen Zugriff haben. Die von DomainFactory eingesetzten Tracking-Maßnahmen werden auf Grundlage des Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO durchgeführt. Die Tracking-Maßnahmen dienen dem Zweck, die Nutzung unserer Webseite statistisch zu erfassen und unser Angebot entsprechend auszurichten. Diese Interessen sind als berechtigt im Sinne der vorgenannten Vorschrift anzusehen.
Kommentare: Im Blog eingegebene Kommentare werden von uns nicht editiert. Die IP-Adresse des Kommentierenden wird gespeichert.
Gästebuch: Ein Eintrag ins Gästebuch wird von uns nicht editiert. Die Angabe einer Email und/oder Homepage ist freiwillig und wird von uns nicht kontaktiert. Eine Sicherheitsabfrage dient zur Vermeidung von automatisierten Spam-Nachrichten.
Wenn Nutzer Kommentare oder sonstige Beiträge hinterlassen, werden ihre IP-Adressen auf Grundlage unserer berechtigten Interessen im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f. DSGVO für 7 Tage gespeichert. Das erfolgt zu unserer Sicherheit, falls jemand in Kommentaren und Beiträgen widerrechtliche Inhalte hinterlässt (Beleidigungen, verbotene politische Propaganda, etc.). In diesem Fall können wir selbst für den Kommentar oder Beitrag belangt werden und sind daher an der Identität des Verfassers interessiert.
"Boycott International Food Companies" wird die genannten Daten nicht an Dritte weitergegeben. Die Daten werden ausschließlich für die Verarbeitung der Konversation verwendet.
Coca-Cola trinken macht fit

Quelle: www.alternet.org

19.04.2018 Warum nimmt die Zahl der übergewichtigen Menschen in Industrieländern immer mehr zu? Schuld ist die ungesunde Ernährung, sagen die einen und verweisen auf Fast-Food, Softdrinks und Süßigkeiten. Es fehle Bewegung, sagen andere. Fakt ist: die Coca-Cola Company möchte, dass wir mehr Coca-Cola trinken. Coca-Cola behauptet, überproportional viel in die Werbung für Getränke ohne oder mit weniger Zucker zu investieren. Laut dpa weißt Coca-Cola darauf hin, dass der Konzern den Zuckergehalt in seinen in Europa angebotenen Softdrinks bis 2020 durchschnittlich um 10 Prozent verringern will. Coca-Cola bietet schon seit Jahren für jedes klassische Erfrischungsgetränk mindestens eine Variante ganz ohne Zucker an. Um seine zuckerhaltigen Getränke vom Ruf des Dickmachens zu befreien, gründete Coca-Cola das Global Energy Balance Network, kurz GEBN. Darin sind zahlreiche Wissenschaftler versammelt, die mangelnde Bewegung als Fettmacher Nummer eins sehen und nicht ungesunde Ernährung. Coca-Cola bezahlte 1,5 Millionen Dollar dafür, daß Wissenschaftler vom GEBN dies in einer Studie darlegen. Laut einem Bericht der New York Times hat Coca-Cola seit 2004 bereits 4 Millionen US-Dollar (rund 3,6 Millionen Euro) an die Organisation gespendet.

Dumm nur für Coca-Cola, daß amerikanische Kardiologen eine Studie durchgeführt haben, die die schwer haltbare These der Coca-Coliker bereits widerlegen. Das Fett, das der Körper durch schlechte Ernährung ansetzt, läßt sich nicht einfach wegtrainieren. Sport führt nicht zu Gewichtsverlust, heißt das Fazit der Untersuchung. Widersprüchlich ist zudem, dass der Konzern immer mehr Kalorien und Zucker in seinen Getränken einzusparen versucht, aber seine Softdrinks als ideale Ergänzung zum Sport bewirbt. Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch hat nun Coca-Cola für die Vermarktung zuckerhaltiger Getränke heftig kritisiert. Foodwatch beleuchtet in einem 100-seitigen Bericht das Geschäft von Coca-Cola. Der Getränkeproduzent verstehe es "wie kaum ein anderer Konzern, ein positives Image zu kreieren, auch und gerade bei jungen Menschen". Sportsponsoring ist dabei eine der wesentlichen Säulen des Marketings. "Gerade Kinder identifizieren sich besonders stark mit Fußballstars", heißt es in dem Bericht. Foodwatch fordert Coca-Cola auf, sein an Kinder und Jugendliche gerichtetes Marketing zu stoppen und nicht länger beliebte Youtube- und Instagram-Stars ("Influencer") für Werbezwecke einzuspannen. Interne E-Mails von Coca-Cola zeigen, dass der Konzern vor allem eine politische Maßnahme besonders fürchtet: Sonderabgaben oder -steuern auf zuckergesüßte Getränke. Foodwatch fordert die deutsche Bundesregierung auf, eine Herstellerabgabe für überzuckerte Getränke einzuführen. Eine solche Abgabe gilt seit Kurzem in Großbritannien.
Mitmachen und eine Limo-Steuer für Coca-Cola & Co. fordern

Nestlé's Riesengeschäft mit Flaschenwasser

Quelle: Unbekannt.

20.03.2018 Flaschenwasser gehört zu Nestlé's strategisch wichtigen Geschäftbereichen. Nestlé verdient jährlich sechs Milliarden Euro mit weltweit ca. 70 Wassermarken. Pro Kopf und Jahr werden 34,6 Liter Flaschenwasser werden weltweit getrunken. Nestlé erreichte die führende Marktstellung beim Flaschenwasser durch eine gezielte Übernahmepolitik und kaufte dabei in Europa Marken wie Contrex, Vittel, San Pellegrino und Perrier auf. Nestlé erwirbt laufend Quellen- und Grundwasserrechte, um die selbst geschaffene Nachfrage nach Flaschenwasser zu befriedigen. In Nordamerika und vielen Landern des Südens pumpt Nestlé Grundwasser ab oder verkauft mit Mineralien angereichertes Leitungswasser.

Das meist verkaufte Flaschenwasser der Welt, Nestlé Pure Life, stammt in den meisten Herstellungsländern aus Grundwasser oder wird direkt aus Trinkwasserversorgungen entnommen. Dieses Wasser wird vor dem Abfüllen mit einem künstlichen Mix von Mineralien versetzt. In Algerien erwarb Nestlé die Wassernutzungsrechte und lässt die Fabriken bewachen und einzäunen. In Pakistan das Gleiche. In diesen Ländern wird das Wasser angezapft und für viel Geld in Plastikflaschen wieder verkauft. Während die Bevölkerung keinen Zugang mehr zu Wasser hat. Auch Coca Cola (Apollinaris, Bonaqa, Dasani), Danone (Aqua, Evian, Volvic) und Pepsi (Aquafina) sind groß im Wassergeschäft. 41 Millionen Liter Flaschenwasser trinken wir allein in Deutschland pro Tag. Zuruck bleiben Millionen Tonnen leere PET-Flaschen. Nur die Hälfte davon wird in irgendeiner Form wiederverwertet. Der Rest wird verbrannt, auf Deponien geschüttet oder in die Natur geworfen und gelangt so in die Weltmeere. Der Plastikmüll zerfällt in immer kleinere Bruchstücke, viele Tiere wie Seevögel, Wale und Meeresschildkröten verschlucken diese und sterben qualvoll an ihren verstopften Mägen. Nestlé ist auch beim Plastikmüll in den Ozeanen Spitzenreiter, wie Umweltschützer in der Bucht von Manila herausgefunden haben. Von den 54.260 analysierten Plastik-Müllresten stammten 9.143 Kunststoffteile von Nestlé. Auch gesundheitlich ist Flaschenwasser nicht unbedenklich. PET-Flaschen sondern gesundheitsschädliche chemische Substanzen wie Acetaldehyde und Antimontrioxid ab. Auch hormon-ähnlich wirkende Substanzen wurden in Flaschenwasser nachgewiesen. Grund genug auf Leitungswasser umzusteigen. Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Europa.
Lebensmittelkonzerne wollen Fake-Ampel

Quelle: foodwatch.org

09.02.2018 Union und SPD haben laut Deutschen Presse-Agentur in den Koalitionsverhandlungen vereinbart eine sogenannte Ampel-Kennzeichnung für Zucker und Fett in Lebensmitteln einzuführen. Demnach sollen Nährwertangaben für verpackte und verarbeitete Lebensmittel entwickelt werden, indem der Gehalt pro 100 Gramm oder 100 Milliliter "gegebenenfalls durch farbliche Ausgestaltung visualisiert wird" (Ampel: grün - gelb - rot). Ein Ampel-Modell solle mit Lebensmittel- und Verbraucherverbänden sowie mit Rücksicht auf kleinere Anbieter erarbeitet und bis Sommer 2019 eingeführt werden Noch im Jahr 2010 verhinderte die Lebensmittelwirtschaft infolge einer beispiellosen Lobbykampagne erfolgreich eine EU-weit verbindliche Ampelkennzeichnung. Seit Ende 2016 gilt für alle verpackten Lebensmittel in der EU eine Pflicht zur Kennzeichnung der Nährwerte Fett, gesättigte Fette, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz. Außerdem muss über den Energiegehalt informiert werden. Die Angaben müssen sich jeweils auf 100 Gramm bzw. Milliliter beziehen. Diese Angabe darf allerdings im Kleingedruckten auf der Rückseite der Verpackung erfolgen.

Die Lebensmittelkonzerne Coca-Cola, Mars, Mondelēz, Nestlé, PepsiCo und Unilever hatten kürzlich ihre genauen Pläne für eine eigene Nährwert-Ampel vorgestellt. Dieses Industrie-Modell basiert oft auf unrealistisch kleinen Portionsgrößen (statt einheitlich 100 Gramm) und gibt in Prozentangaben Anteile am selbstgewählten "Richtwert für die Tageszufuhr" für verschiedene Nährwerte an. Selbst eine Süßigkeit wie Nutella von Ferrero würde mit diesem Industrie-Modell keine rote Ampel erhalten. Mit dem 2007 von der britischen Lebensmittelbehörde FSA konzipierten Original-Ampelsystem bekäme Nutella hingegen drei rote Ampeln, die auf einen hohen Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren und Zucker hinweisen. Ein süßer Brotaufstrich wie Nutella mit einer vorgesehenen Portionsgröße von 15 Gramm müsste nach dem Industrie-Modell zu mehr als 90 Prozent aus Zucker bestehen, damit die Ampel Rot zeigt. Der Verbraucherschutzverband Foodwatch führte einen Ampel-Vergleichstest von. Die Tuc-Cracker des Herstellers Mondelēz hätten mit dem Industrie-Modell statt zwei gar keine rote Ampel. Ähnlich bei den Nesquik-Frühstücksflocken von Nestlé: Auch hier würde durch das Modell der großen Lebensmittelkonzerne die rote Ampel für den hohen Zuckergehalt verschwinden. Foodwatch fordert seit Jahren Ampel-Angaben auf Basis von 100 Gramm. Denn mehr als die Hälfte der Erwachsenen und jedes fünfte Schulkind in der EU sei übergewichtig. Der Vorschlag von Mondelēz, Nestlé & Co. ist zur Orientierung für die Verbraucher völlig ungeeignet - schlimmer noch: Es ist Verbrauchertäuschung, wenn Zucker-, Fett- oder Salzgehalt pro Portionsgröße und nicht pro 100 g bzw. 100 ml den Ausschlag geben, weil die Unternehmen selbst festlegen, was eine Portion ist.
Phase-Out Genpflanzenanbau und Glyphosat

Quelle: Unbekannt.

15.01.2018 In dem am 12.01.2018 veröffentlichten programmatischen Papier zum Abschluss der Sondierungsverhandlungen haben sich Union und SPD darauf verständigt, den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in einer neuen Regierungskoalition bundeseinheitlich zu verbieten. Zudem soll das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat schrittweise in Deutschland verboten werden. Die Koalitionsparteien kündigen an, ein Gentechnikanbau-Verbot bundesweit einheitlich zu regeln. Dabei beziehen sie sich auf die sogenannte Opt-Out-Regelung der Europäischen Union (EU). Danach kann ein Land den Anbau einer gentechnisch veränderten Pflanze auf dem eigenen Territorium selbst dann verbieten, wenn sie in der EU zugelassen ist. Diese europarechtliche Option muss noch in deutsches Recht übertragen werden. Die SPD-Fraktion hatte dazu vergangenen November bereits einen Entwurf des Bundesrates zum Gentechnikgesetz aus dem Jahr 2015 in den Bundestag eingebracht. Er wurde an den zuständigen Ausschuss überwiesen.

Zwischenzeitlich hat die EU-Kommission die Weihnachtsferien genutzt, um unbemerkt von der Öffentlichkeit sechs Genehmigungen für den Import von Gentechnik-Pflanzen zu erteilen. Darunter sind auch besonders umstrittene Gentechnik-Sojapflanzen mit einer Dreifach-Resistenz gegenüber Herbiziden. Nach Analyse von Testbiotech gibt es deutliche Hinweise darauf, dass die Konzerne Dow und Bayer die Daten für die Risikoprüfung gentechnisch veränderter Soja manipuliert haben. Der Vorwurf basiert auf Daten, die von den Firmen im Rahmen der EU-Zulassungsprüfung vorgelegt wurden. Demnach setzte Dow bei Fütterungsversuchen mit Ratten eine spezielle Probe der Gentechnik-Soja ein, die mit wesentlich weniger Spitzmittel behandelt wurde, als es in der Praxis der Fall ist. Die Firma Bayer verwendete beim Versuchsanbau ihrer Soja ebenfalls nur einen Bruchteil der tatsächlich üblichen Spritzmittelmengen.
Faktencheck: Gentechnik-Soja mit dreifacher Resistenz gegen Herbizide

Neue EU-Zulassung Glyphosat

Quelle: Unbekannt

27.12.2017 Die EU-Kommission hat die von der Mehrheit der Mitgliedsstaaten beschlossene erneute Zulassung von Glyphosat in Verordnungsform gegossen. Zudem kündigte die EU-Kommission an, die Transparenz bei der wissenschaftlichen Wirkstoffbewertung zu verbessern. Von 28 Mitgliedsländern der Europäischen Union stimmten 18 für eine erneute Zulassung des Unkrautvernichters. Auch Deutschland votierte dafür, obwohl Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sich bis zuletzt dagegen gewehrt hatte. Im Alleingang hatte Bundesagrarminister Christian Schmidt dafür gesorgt, dass die Glyphosat-Befürworter die für eine Mehrheit erforderlichen 65 Prozent der EU-Bevölkerung knapp erreichten. Die erneute Zulassung von Glyphosat ist auf fünf Jahre begrenzt. Zur Begründung weist die EU-Kommission auf die Vielzahl zusätzlicher aktueller Veröffentlichungen zu Glyphosat hin, die nicht mehr in die Bewertung eingingen und die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Stand von Wissenschaft und Technik beim Thema Glyphosat schnell ändern könnte.

Zeitgleich mit der neuen Glyphosat-Zulassung veröffentlichte die EU-Kommission auch ihre Antwort auf die Europäische Bürgerinitiative (EBI) "Stop Glyphosat", die mit über einer Million Unterschriften von EU-Bürgern genau diese Zulassung verhindern wollte. Diese wurde von der EU-Kommission abgewiesen, mit dem Hinweis darauf, dass bis zum Frühjahr 2018 ein Legislativvorschlag vorliegen wird, durch den die Transparenz und Qualität der Studien für die wissenschaftliche Bewertung von Wirkstoffen verbessert werden soll. Weiterhin stehen die Plagiatsvorwürfe gegen das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung und die europäische Lebensmittelbehörde EFSA im Raum. Siehe unser Blog-Eintrag "BfR hat bei Glyphosat-Bewertung geklaut" vom 15.10.2017. Umweltorganisationen in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und Portugal haben Strafanzeige erstattet. Sie werfen den beiden Behörden vor, dass sie keine unabhängige, objektive und transparente Bewertung der gesundheitlichen Risiken von Glyphosat vorgenommen haben, wie sie aufgrund der EU-Pestizidverordnung 1107/2009 erforderlich gewesen wäre.
Die dunkle Seite der Schokolade

Quelle: greenpeace.org

18.12.2017 Mars, Mondelez, Nestlé - alle großen Süßwarenfirmen der Welt kaufen die billigen Kakao-Bohnen aus der Elfenbeinküste. Die meisten von ihnen leugnen auch nicht, dass ein erheblicher Teil des erworbenen Kakaos illegal in Schutzgebieten angebaut wurde. Die Regenwälder der Elfenbeinküste waren einst ein Paradies für Schimpansen, Leoparden, Flusspferde und Elefanten. Das ist Vergangenheit: 85 Prozent der Wälder wurden seit 1990 abgeholzt, lediglich kleine Reste sind übrig. Eine Hauptursache für die Waldvernichtung ist der Kakao-Anbau. Nationalparks und andere Schutzgebiete fallen dem Hunger nach Kakao zum Opfer. Viele Reservate werden nahezu flächendeckend in Kakao-Plantagen umgewandelt. Die Kleinbauern verdienen jedoch immer schlechter mit ihrer Ernte. Gewinner sind vor allem die Schokoladen-Hersteller und die Supermärkte Europas.

Den Weltmarkt für Schokolade beherrschen wenige Konzerne.
Mondelez: Zur Schokoladen-Sparte des US-Konzerns gehören Milka, Toblerone, Oreo, Cote d'Or und Cadbury.
Nestlé: Der schweizerische Multi verarbeitet Kakao zu Smarties, KitKat, Lion, Aero, Nesquick und für Eis von Mövenpick und Häagen-Dazs.
Mars: Das Imperium umfasst Snickers, Milky Way, M&M's, Twix, Bounty, Balisto und Maltesers.
Zu den globalen Playern gehören ebenso Lindt, Ferrero und Hersheys.
Deutschland ist mit einem Pro-Kopf Verbrauch von 12 Kilogramm Schokolade pro Jahr einer der wichtigsten Absatzmärkte. Weltweit werden jährlich 3 Millionen Tonnen Schokolade gegessen. Unterschreiben Sie die Petition an die Süßwarenkonzerne. Wer bisher nicht am Boykott teilgenommen hat, sollte jetzt aktiv werden und die Schokolade von Mondelez und Nestlé sowie Mars im Regal liegen lassen!

Mondelez Boykottseite
Nestlé Boykottseite

Nachhaltige Probleme bei Unilever

Quelle: greenpeace.org

16.10.2017 Der Lebensmittelkonzern Unilever ist mit vielen Marken in den Supermarktregalen präsent: Knorr, Langnese, Lipton, Becel, Pfanni, aber auch mit den Reinigungsmitteln Vim, Domestos und Sunlight oder den Kosmetiklinien Dove und Axe, um nur einige zu nennen. Seit einigen Jahren wirbt der Konzern damit, besonders nachhaltig zu handeln. Alle Zulieferer von Agrarprodukten müssen sich dem "Unilever Sustainable Agriculture Code" (SAC) unterwerfen. Viel ist allerdings nicht dran am "Nachhaltigkeitsplan" des Tütensuppen-Konzerns Unilever. Unilever bringt sich stark in den Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) ein. Der WWF ist in diesen Prozess eingebunden und verteidigt den RSPO gegen Kritiker immer wieder als wichtigsten ersten Schritt.

Der Konzern behauptet: "Unilever bezieht Palmöl aus nachhaltigen Anbau". Doch die Realität sieht anders aus - Unilevers Lieferant Wilmar bezieht sein Palmöl aus Regenwaldabholzung. Einen der vielen Fälle von Zerstörung und Gewalt für Palmöl wurde von Rettet den Regenwald e.V. an der Westküste Borneos, im Distrikt Kubu Raya, aufgedeckt. Die Palmölfirma PT Sintang Raya zeichnet sich durch besondere Brutalität aus; sie hat Gesetze gebrochen, Mangroven vernichtet und Menschen terrorisiert. Hier kauft Wilmar, der weltgrößte Palmölhändler ein, und liefert das billige Palmöl an Konzerne wie Unilever. Fordern Sie von Unilever: Schluss mit Palmöl! Kein Handel mit Raubbaufirmen! Unilever bekennt sich im Kundendialog auf seinen Webseiten deutlich als Befürworter der Gentechnik. Der Konzern ist Mitglied im Lobby-Netzwerk EuropaBio, das sich für Gentechnik einsetzt. Unilever behauptet, dass sie in Europa keinerlei Produkte mit gentechnisch veränderten Zutaten anbieten. Unilever ist der Überzeugung, dass es für die Welternährung der Zukunft nötig sei, mit gentechnischen Manipulationen Erträge zu steigern. Am 10. Oktober 2017 wurde bekannt, dass Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in der 'Ben and Jerry's'-Eiscreme (eine Unilever-Marke) in Deutschland und drei weiteren europäischen Ländern enthalten sind. "Untersuchungen aus Frankreich und Großbritannien weisen darauf hin, dass der Glyphosatgehalt aus den meisten Proben von 'Ben and Jerry's'-Eiscreme wahrscheinlich ein Gesundheitsrisiko darstellt", sagte der Forscher Gilles-Eric Séralini. Er stellte seine Forschungsergebnisse in Brüssel auf einer Pressekonferenz der Grünen im Europäischen Parlament vor. Zwar liegen die gefundenen Konzentrationen unter den offiziellen Grenzwerten, diese sind jedoch nicht mehr aktuell: auch Glyphosatwerte, die zehnmal unter den festgestellten Konzentrationen lagen, hätten in Versuchen bei regelmäßigem Verzehr ernste Leber- und Nierenerkrankungen ausgelöst. Verbraucherschützern zufolge ist Glyphosat vermutlich über die Milch konventionell gehaltener Kühe in die Eiscreme gelangt. Unilever kauft für seine 'Ben and Jerry's'-Eiscreme angeblich nur Fair-Trade-Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft ein. Unilever dazu: "Wir wissen aber auch, dass es noch viel zu tun gibt." Boycott International Food Companies empfiehlt: Wer bisher nicht am Unilever-Boykott teilgenommen hat, sollte jetzt aktiv werden und die Waren von Unilever im Regal liegen lassen!
Unilever Boykottseite

BfR hat bei Glyphosat-Bewertung geklaut

Quelle: greenpeace.org

15.10.2017 Das Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hat in entscheidenden Teilen den Bewertungsbericht zum umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat Textpassagen aus dem Zulassungsantrag der Glyphosat-Hersteller ("Glyphosate Task Force" von Monsanto Europe und 20 anderen Herstellern) geklaut. Zu diesem Ergebnis kommt der Plagiatprüfer Stefan Weber in einer Pressemitteilung am 05. Oktober 2017. Weber hat drei ausgewählte Kapitel des BfR-Berichts zu den gesundheitlichen Risiken von Glyphosat mit entsprechenden Passagen aus dem Zulassungsantrag der Glyphosat-Hersteller verglichen. In Auftrag gegeben hatte das Gutachten die österreichische Umweltorganisation Global 2000.

Der Gutachter erklärte, dass Textpassagen praktisch wörtlich übernommen wurden. Die systematische Unterlassung von Quellenangaben und das gezielte Entfernen von Hinweisen auf die tatsächlichen Verfasser der Texte lässt sich, laut Gutachter, als bewusste Verschleierung ihrer Herkunft durch das BfR deuten. Der Österreicher Stefan Weber gilt als Experte in der deutschsprachigen Plagiatsforschung. Er hat in den letzten Jahren mehr als 800 wissenschaftliche Arbeiten untersucht und einhundert davon als Plagiate entlarvt. Die drei von ihm überprüften Kapitel des BfR-Berichts befassten sich mit der Bewertung veröffentlichter Studien über die krebserregende, erbgutschädigende und fortpflanzungsschädigende Wirkung von Glyphosat. Diese Themen sind nach europäischem Recht entscheidend für die Frage, ob Glyphosat wieder zugelassen werden darf oder verboten werden müsse. Das BfR war federführend bei der Erstellung des 4000 Seiten starken Bewertungsberichts der europäische Lebensmittelbehörde EFSA von 2015 zur erneuten Zulassung von Glyphosat. Der EFSA-Bewertungsbericht spricht sich für eine weitere Zulassung des Herbizids Glyphosat aus, Das BfR hat die Grundlagen des Bewertungsberichts der EFSA geliefert, zu denen auch die drei überprüften Kapitel gehören. Zudem geht es um die weiteren verfügbaren Studien anderer Wissenschaftler, von denen das BfR sagt, man habe sie "sorgfältig und detailliert in eigener Verantwortung geprüft und bewertet". Hier hatte das Umweltinstitut München das betreffende Kapitel im BfR Bewertungsbericht analysiert. Dabei zeigt sich, dass vor allem bei kritischen Studien oft die komplette Bewertung aus dem Zulassungsantrag der "Glyphosate Task Force" übernommen wurde. Dies gilt auch für Passagen, die als "additional comments" bezeichnet wurden und so den Eindruck erwecken, Anmerkungen des BfR zu sein. Die EU-Mitgliedsstaaten im zuständigen Ausschuss haben zunächst die Abstimmung über die Wiederzulassung von Glyphosat verschoben. Insbesondere Frankreich, Österreich, Luxemburg und Italien sperren sich gegen die geplante weitere Zulassung von Glyphosat für zehn Jahre. Die nächste planmäßige Ausschusssitzung ist für 23. Oktober 2017 vorgesehen.
Meldung des Umweltinstitut München

Fusion von Bayer und Monsanto stoppen!

Quelle: Unbekannt.

10.07.2017 Der Chemiekonzern Bayer hat seinen Zulassungsantrag zur Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto bei den EU-Wettbewerbshütern eingereicht. Bayer arbeitet weiter an dem Ziel, den Kauf bis Jahresende abzuschließen. Bei der bereits im Frühjahr bewilligten Übernahmen von Syngenta durch ChemChina und der Fusion Dow Chemicals/DuPont hatte die EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager jeweils umfangreiche Teilverkäufe verlangt. Bayer-Chef Werner Baumann ist zuversichtlich, die Übernahme zu einem Kaufpreis von 66 Milliarden US-Dollar bis Ende 2017 abschließen zu können. Allein Bayer und Monsanto würden nach dem Zusammenschluss einen Marktanteil von knapp 16 Prozent beim Weltmarkt für Saatgut und sogar fast 24 Prozent bei Pestiziden halten. Insgesamt würden die drei Megakonzerne Dow-DuPont, ChemChina-Syngenta sowie Bayer-Monsanto circa 70 Prozent des weltweiten Marktes für Agrarchemikalien und über 60 Prozent des globalen Saatgutmarktes kontrollieren.

"Die Megafusionen im Agrarbereich bedrohen die kleinbäuerliche Landwirtschaft im globalen Süden: Sie schränken die Vielfalt des verfügbaren Saatguts ein und die Bauern und Bäuerinnen werden immer abhängiger von wenigen großen Konzernen. Wenn es kaum noch Wettbewerb gibt, steigen die Saatgutpreise. Das ist eine große Gefahr für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die weltweit am stärksten von Hunger und Armut betroffen sind", warnt Lena Michelsen vom entwicklungspolitischen Netzwerk INKOTA. Bayer investiert ein Viertel seiner Forschungsausgaben in die Saatgutentwicklung und forscht besonders intensiv an Soja- und Weizensorten, bei denen der Konzern eine marktführende Rolle anstrebt. Während das Unternehmen behauptet, in der EU keine gentechnisch veränderten Sorten auf den Markt bringen zu wollen, wirbt es gleichzeitig für die Verwendung von neuen Gentechnik-Verfahren wie CRISPR-Cas. Weitreichende Rechte an diesem potentiell gewinnträchtigen Verfahren hat sich das Unternehmen bereits durch ein Joint Venture mit CRISPR Therapeutics im Jahr 2015 gesichert. In Verruf geraten ist Bayer unter anderem aufgrund der Produktion von Neonikotinoiden, einer hochwirksamen Gruppe von Insektiziden. Diese stehen im Verdacht, eine zentrale Rolle beim weltweiten Bienensterben zu spielen. Wegen des Vorwurfs irreführender und verharmlosender Angaben zur Sicherheit dieser Wirkstoffe musste sich Bayer vor einem Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts verantworten. Ende letzten Jahres wurde der Prozess gegen eine Zahlung von 75.000 US-Dollar eingestellt, Bayer musste zudem versprechen, die entsprechenden Werbeaussagen zukünftig zu unterlassen.
Update 22.08.2017:
Laut EU-Kommission hatten Bayer und Monsanto am 31. Juli 2017 Angebote vorgelegt, wie sie die Bedenken ausräumen wollen. Diese Angebote reichten aber nicht, um die Zweifel der EU-Kommission an der Vereinbarkeit des Zusammenschlusses mit der EU-Fusionskontrollverordnung zu zerstreuen. Die EU-Kommission hat nun bis zum 8. Januar 2018 Zeit, über den Zusammenschluss zu entscheiden. Die EU-Kommission verwies darauf, dass sie die Übernahme im Fusionskontrollverfahren nur unter wettbewerbsrechtlichen Aspekten prüft. Bedenken in Bezug auf Lebensmittelsicherheit sowie des Verbraucher-, Umwelt- und Klimaschutzes, die in zahlreichen Zuschriften geäußert worden seien, würden dabei nicht berücksichtigt.
Behörden ignorieren Krebsgefahr von Glyphosat

Quelle: greenpeace.org

24.06.2017 Die EU-Kommission hat angekündigt, die Zulassung von Glyphosat um weitere zehn Jahre zu verlängern. Grundlage der Entscheidung ist angeblich die jüngste Einschätzung durch die Europäische Chemikalien-Agentur (ECHA). Die ECHA stufte in bisherigen Gutachten den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat als nicht krebserregend ein. Die Europäische Bürgerinitiative für ein Verbot von Glyphosat hat inzwischen nach eigenen Angaben mehr als die nötige Million Unterschriften zusammen. Die Petition muss folglich von der Europäischen Kommission geprüft und beschieden werden. Bei der Einstufung durch europäische und deutsche Behörden scheint die Krebsgefahr von Glyphosat weitgehend ignoriert worden zu sein. Der ehemalige Direktor des National Institute of Environmental Health Sciences der USA, Professor Christopher Portier, hat herausgefunden, dass die ECHA und die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) in ihrer Bewertung deutlich steigende Tumorzahlen in bis zu sieben Tierstudien nicht berücksichtigt haben. Portier hatte sich per Gericht Zugang zu den Original-Studien der Glyphosat-Hersteller verschafft.

Das deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte im Auftrag der EU die Glyphosat-Studien der Industrie zuerst ausgewertet. Portier sieht auch beim BfR wissenschaftliche Fehler. Die Behörde hätte nur in jedem fünften Fall das erhöhte Krebsaufkommen bei Tieren unter Glyphosateinfluss erkannt, also 80 Prozent der Risiken übersehen. Bisher ist die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer, IARC) die einzige Organisation, die Glyphosat als (vermutlich) krebserregend bewertet hat. Als die IARC ihren Bericht im März 2015 zu Glyphosat veröffentlichte, wusste Monsanto seit Monaten Bescheid und hatte die Gegenpropaganda bereits vorbereitet. Zu den Mitteln des Konzerns gehörte es auch, Wissenschaftler für Studien zu bezahlen, die die Sicherheit von Glyphosat belegen sollten. In den veröffentlichen Mails diskutieren Monsanto-Manager, wie man einen Wissenschaftler ersetzen könnte, der dabei Skrupel bekommen hatte. In einer anderen Mail schlägt ein Monsanto-Manager vor, Wissenschaftler dafür zu bezahlen, dass sie Monsanto-Studien als eigene Arbeiten ausgeben und veröffentlichen, so wie das früher auch schon gemacht worden sei. Angesichts solcher Einflußnahmen verwundert es jedenfalls nicht, dass das die US-amerikanische Umweltbehörde EPA in ihrem Gutachten Glyphosat vom Krebsverdacht freisprach. Seit April 2015, also nach der Veröffentlichung der IARC Studie hat die EU-Kommission je vier Importgenehmigungen für Gentechnik-Soja, -Mais und -Baumwolle sowie zwei für Gentechnik-Raps erteilt. Alle diese Pflanzen wurden gegen Glyphosat resistent gemacht und werden in der EU vor allem als Futtermittel eingesetzt. Jede der Zulassungen gilt für mindestens zehn Jahre. Wenn die EU jetzt den Einsatz von Glyphosat nicht verlängert, kommt dies faktisch einem Verbot des Imports dieser Futtermittel gleich. Insbesondere für Soja-Importe als Futtermittel aus Ländern wie Argentinien, Brasilien und den USA, in denen Glyphosat zum Teil in extrem hohen Dosierungen eingesetzt wird, gibt es jedoch kurzfristig keine ausreichenden Alternativen. Offensichtlich hat sich die EU-Kommission gegenüber der Gentechnik-Industrie erpressbar gemacht, weil sie es versäumt hat, rechtzeitig für ausreichende Futtermittel-Alternativen zu sorgen.
Update 10.07.2017:
Der US-Staat Kalifornien hat Glyphosat am 7. Juli auf seine Liste von Chemikalien setzen, die Krebs erregen können. Als Konsequenz müssen in dem Staat Produkte, die Glyphosat enthalten, binnen eines Jahres als "krebserregend" gekennzeichnet werden. Die kalifornische Umweltbehörde stützt ihre Entscheidung auf die Einstufung von Glyphosat als "möglicherweise krebserregend" durch die Krebsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation. Monsanto kündigte an, juristisch gegen die Listung vorzugehen.
Ferrero's Nutella: die Extra-Portion krebserregender Stoffe

Quelle: sesomed.at

29.05.2017 Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AKOÖ) hat 15 Nuss-Nougat-Cremes auf gesundheitlich bedenkliche Stoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis der Analysen: In allen 15 Brotaufstrichen wurden krebserregende Fettschadstoffe gefunden, wenn auch in sehr unterschiedlichen Mengen. Konkret geht es um die Problemstoffe Glycidyl-Fettsäureester/Glycidol und 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD). Sie entstehen durch die hohen Temperaturen bei der Verarbeitung von Pflanzenölen. Die höchsten Konzentrationen finden sich bei der Verwendung von Palmöl. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt es Anlass zu möglichen Gesundheitsbedenken für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder: diese jüngeren Altersgruppen nehmen durchschnittlich, bezogen auf ihr Körpergewicht, die größte Menge dieser Stoffe auf. Bei Jugendlichen und Erwachsenen besteht für Vielverzehrer (Personen mit überdurchschnittlich hohem Konsum) von Produkten die diese Substanzen enthalten Anlass zu möglichen Gesundheitsbedenken.

Der Testsieger "Ja! Natürlich Nougatcreme" (aus Bioanbau) war das einzige Produkt im Test ohne Palmöl und wies - wie zu erwarten - generell die niedrigsten Verunreinigungen auf. Statt Palmöl enthält die "Ja!" Creme Kakaobutter und österreichisches Sonnenblumenöl aus biologischem Anbau. Ferrero's Nutella wies eine 12 Mal höhere Konzentration an Glycidyl-Fettsäureester/Glycidol auf als das palmölfreie Produkt. Die Aufnahme von Glycidyl-Fettsäureester sollte aufgrund des wahrscheinlich krebserregenden und erbgutschädigenden Potentials so gering wie möglich sein, da für diesen Stoff keine täglich duldbare Aufnahmemenge festgelegt werden kann, bei der negative Folgen für die menschliche Gesundheit auszuschließen sind. Auch andere Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Nestlé verwenden Palmöl in ihren Produkten, aber kein anderer großer europäischer Nahrungsmittelkonzern fährt so starke Geschütze auf wie Ferrero, wenn es darum geht, den Einsatz von Palmöl zu verteidigen. Die weltweiten Umsätze mit Nutella blieben von der EFSA-Warnung ungetrübt und legen nach Angaben des Unternehmens um jährlich fünf bis sechs Prozent zu. Insgesamt setzte Ferrero im vergangenen Geschäftsjahr zehn Milliarden Euro um, wozu Nutella zwei Milliarden beitrug. Boycott International Food Companies schliesst sich dem Nutella-Boykott der Netzfrauen an. Bitte beachten Sie auch den vohergehenden Artikel "Ferrero wirbt für Palmöl trotz Krebsverdacht" in diesem Blog
Testergebnis Nuss-Nougat-Cremes (0,3 MB)

Risiken neuer Gentechnikverfahren

Quelle: keine-gentechnik.de

16.05.2017 In einem Bericht hat die Organisation Testbiotech die Risiken und Probleme zusammengestellt, die sich aus der Anwendung der neuen Gentechnikverfahren ergeben. Insbesondere mit Instrumenten wie der Gen-Schere CRISPR-Cas eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Manipulation des Erbguts. Durch die neuen Verfahren lässt sich zusätzliche, im Labor hergestellte DNA an jeder beliebigen Stelle des Erbguts einbauen. Angewandt werden können sie bei Nutztieren und Nahrungspflanzen ebenso wie bei Versuchstiere und Menschen oder in freier Wildbahn, etwa bei Insekten, Wildtieren, Bäumen und Gräsern.

Biotechnologie-Unternehmen drängen darauf, dass die neuen Verfahren nicht unter das Gentechnikgesetz fallen. Dann könnten ihre Produkte freigesetzt und daraus gewonnene Lebensmittel und Saatgut ohne Kennzeichnung auf den Markt kommen. Besondere Risiken sieht Testbiotech durch die Entwicklung sogenannter Gene Drives. Dabei wird die Veranlagung für die Gen-Schere CRISPR-Cas im Erbgut eines Tieres oder einer Pflanze verankert. Die gentechnische Veränderung wiederholt sich in der nächsten Generation automatisch und kann sich binnen kurzer Zeit in ganzen Populationen ausbreiten. So könnten etwa Mücken dezimiert oder Unkräuter empfindlicher für Pestizide gemacht werden. Einmal freigesetzt, könnten diese Organismen schwere Schäden an den Ökosystemen verursachen, fürchtet Testbiotech. Die neuen Verfahren unter Verwendung von CRISPR-Cas werden ebenso patentiert wie die damit manipulierten Pflanzen und Tiere. Konzerne wie Monsanto, DuPont und BASF haben bereits Verträge mit den Erfindern der DNA-Scheren vom Broad Institute (USA) und der Universität von Kalifornien geschlossen. Für spezielle Anwendungen beantragen die Konzerne dann weitere Patente. Unter den Firmen, die Patente zur Anwendung der neuen Gentechnikverfahren an Pflanzen anmelden, sind die Konzerne DuPont und Dow AgroSciences führend. Auch Bayer und seine Kooperationspartner sind hier sehr aktiv. Über diese Patente wird der Einfluss der großen Saatgutkonzerne weiter wachsen. Schon jetzt verfügen nur drei Unternehmen, Monsanto, DuPont und Syngenta über einen Anteil von rund 50 % am internationalen Saatgutmarkt.
Synthetische Gentechnik und CRISPR-Cas - die Risiken im Überblick (24. 04. 2017)

Gentechnik-Giganten

Quelle: bund.net

04.04.2017 Die Herausgeber des Konzernatlas 2017- Heinrich-Böll-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Oxfam Deutschland, Germanwatch und Le Monde Diplomatique - warnen davor, dass die laufenden Konzentrationsprozesse im Agrarsektor die 2015 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gefährden und fordern stärkere Kontrolle im Agrar- und Ernährungsbereich. So war 2015 der Wert der Fusionen von Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie mit 347 Milliarden Dollar fünf Mal höher als der im Pharma- oder im Ölsektor. Inzwischen kontrollieren lediglich vier Großkonzerne rund 70 Prozent des Welthandels mit Agrarrohstoffen.

Der Konzernatlas 2017 zeigt, dass die fusionierten Firmen Bayer/Monsanto, DuPont/Dow und ChemChina/Syngenta die Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung und letztlich die Welternährung kontrollieren könnten. Finden die derzeit geplanten Mega-Fusionen statt, würden diese drei Konzerne mehr als 60 Prozent des globalen Marktes für kommerzielles Saatgut und für Pestizide beherrschen. Wegen ihres dominanten Marktanteils und ihrer politischen Macht hätten sie entscheidenden Einfluss auf die Ausgestaltung des Landwirtschafts- und Ernährungssystems. Die Übernahme des US-amerikanischen Saatgutkonzerns Monsanto durch die in Deutschland ansässige Bayer AG wird planmäßig vorangetrieben: Nach der Kaufentscheidung im September 2016 haben im Dezember die Aktionäre von Monsanto zugestimmt. Wie die Firma Bayer weiter mitteilte, hat sie zum Jahreswechsel die ersten Anträge bei den zuständigen Kartellbehörden eingereicht. Die Europäische Kommission hat den US-amerikanischen Chemiekonzernen Dow und DuPont am 27.03.2017 erlaubt sich zusammenzuschließen. Voraussetzung sei, dass DuPont große Teile seiner Pestizidsparte verkaufe. Dow müßte sich von zwei Fabriken für petrochemische Produkte trennen. Nach Angaben des Handelsblatts wäre die 130 Milliarden Dollar schwere Fusion von Dow und Dupont bisher die größte aller Zeiten in der Chemiebranche. Ausserdem hat der staatseigene chinesische Agrochemiekonzern ChemChina bei der EU-Kommission beantragt, der Übernahme des Schweizer Saatgut- und Pestizidkonzerns Syngenta zuzustimmen. Unterdessen haben fast 200 Umwelt-, Agrar- und Entwicklungs-Organisationen die EU-Kommission in einem offenen Brief aufgefordert, die geplanten Großfusionen zu verhindern.
ECHA: Glyphosat nicht krebserregend

Quelle: Unbekannt.

27.03.2017 Die Europäische Chemikalien-Agentur ECHA stufte am 15.03.2017 in einem neuen Gutachten den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat als nicht krebserregend ein. Im vergangenen Sommer hatte die EU-Kommission entschieden, dass Glyphosat bis Ende 2017 zugelassen bleibt, weil sich die EU-Länder nicht über ein Verbot oder eine Verlängerung hatten einig werden können. Die vorliegenden wissenschaftlichen Belege reichen nach Ansicht der ECHA nicht aus, um den Glyphosat als krebserregend, mutagen oder schädlich für die Fortpflanzung zu klassifizieren.

Die Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation IARC stuft Glyphosat weiterhin als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen"ein. Auch ein kalifornisches Gericht entschied jüngst, dass der US-Bundesstaat Kalifornien glyphosathaltige Produkte auf seine Krebs-Warnliste setzen darf. Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hatte der ECHA empfohlen, vor Schäden für Organe, Augen und Wasserorganismen zu warnen. Die Umweltorganisation BUND forderte, die Zulassung des Unkrautvernichters zum Jahresende auslaufen zu lassen. "Eine weitere Verlängerung der Zulassung wäre fahrlässig", sagte Pestizidexpertin Heike Moldenhauer. Glyphosat sei nicht nur für Menschen gesundheitsgefährdend, sondern auch maßgeblich für das Artensterben in der Agrarlandschaft verantwortlich. Einer BUND-Studie zufolge hatten 70 Prozent der im Jahr 2013 in Deutschland getesteten und 44 Prozent der europaweit untersuchten Personen Glyphosat im Urin. Eine europäische Bürgerinitiative, bei der Umweltorganisationen aus 13 Ländern mitmachen, will bis Ende Juni 2017 eine Million Stimmen gegen das Unkrautgift sammeln und ein EU-weites Verbot durchsetzen. Damit eine solche Initiative die EU-Kommission veranlassen kann, in ihrem Sinne zu entscheiden, sind mehr als eine Million Unterschriften aus mindestens sieben EU-Staaten notwendig.
ECI Petition zum Stop von Glyphosat

Regen­wald­zer­störung für Nespresso Alu-Kapseln stoppen!

Quelle: Unbekannt.

16.02.2016 Kaffeekapseln sind ein Multi-Millionen-Geschäft. Gemahlener Röst-Kaffee wird dabei in Aluminiumkapseln portioniert und in speziellen Kaffeemaschinen zubereitet. Marktführer Nespresso (Nestlé) leisten sich für seine Boutiquen teuerste Innenstadtlagen. Neben Nespresso bieten rund 20 Firmen Kapselkaffee an. Der angebliche Luxus hat selbst die Discounter Aldi und Lidl erreicht. Sogar Bio-Kaffee wird in Ex-und-Hopp-Kapseln angeboten - und gekauft. 2015 wurden in Deutschland 20.600 Tonnen Kapseln verkauft, neun Jahres zuvor waren es gerade mal 1.400 Tonnen. Für 6-7 Gramm Kaffee werden bis zu 3 Gramm Verpackung gebraucht. Zwar versprechen die Hersteller, dass die Verpackungen recycelt würden, was bei reinen Aluminiumkapseln auch gut funktioniert, Jedoch werfen die meisten KundInnen die gebrauchten Kapseln in den Restmüll. Laut Stiftung Warentest wären 500 Mülllaster nötig, um die jährlich mehr als 5.000 Tonnen deutschen Kapselmüll zu entsorgen.

Die Liebe zur Kapsel richtet in entfernten Regionen Zerstörungen an. Der Alu-Rohstoff Bauxit wird im Tagebau gewonnen. Dafür wird etwa in Brasilien großflächig Regenwald abgeholzt. Die Verhüttung des Bauxits ist extrem umweltschädlich und energieintensiv. Im brasilianischen Amazonasgebiet werden für Alu-Werke mächtige Wasserkraftwerke gebaut. Flüsse werden umgeleitet und aufgestaut, Regenwaldgebiete abgeholzt und in Stauseen ertränkt. Indigene Völker werden von ihrem Land vertrieben. Zu den zwölf wichtigsten Abbauländern des Bauxit gehören Guinea in Westafrika und Brasilien, Venezuela, Surinam, Guyana und Jamaika in Lateinamerika. Es gibt wesentlich umweltfreundlichere Methoden, Kaffee zu kochen: Filterkanne, Durchdrückkanne (French Press), Espresso-Maschine für den Herd oder Vollautomat. Bitte kaufen Sie keine Kaffeekapseln und fordern Sie die Kaffeeproduzenten auf, diese Verschwendung von Aluminium zu beenden.
Petition gegen Nespresso Kaffeekapseln an Nestlé

Ferrero wirbt für Palmöl trotz Krebsverdacht

Quelle: sesomed.at

19.01.2017 Palmöl ist das in der Lebensmittelherstellung am meisten verwendete pflanzliche Öl und in etwa jedem zweiten Supermarktprodukt enthalten. Das ist ein riesiger Markt für die entsprechende Industrie, der Umweltschützer seit Jahren vorwerfen, für Palmölplantagen in großem Stil tropische Wälder zu roden. Im Oktober 2015 brannten Hunderte Flächen in Indonesien und weitere Hunderte in Sumatra. Große Flächen werden illegal abgefackelt, um Plantagen für die Produktion von Palmöl anzulegen. In Europa geriet die 44 Milliarden Dollar schwere Branche seit letztem Jahr weiter unter Druck, nachdem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vor einem Krebsrisiko durch Palmöl in Lebensmitteln warnte.

Die EFSA erklärte im Mai 2016, dass Palmöl mehr als andere Pflanzenöle potenziell krebserzeugende Stoffe bei einer Raffination bei hohen Temperaturen von etwa 200 Grad bildet. Verarbeitungskontaminanten die im Palmöl enthalten sind, geben Anlass zu möglichen Gesundheitsbedenken. Dabei handelt es sich um die folgenden drei Substanzen: Glycidyl-Fettsäure-Ester, 3-MCPD (3-Monochloropropanediol) und 2-MCPD (2-Monochloropropanediol). Es gibt ausreichende Hinweise dafür, dass diese genotoxisch und krebserregend sind. Diese Bedenken bestehen hinsichtlich jüngerer Altersgruppen bei durchschnittlichen Verzehrmengen und hinsichtlich aller Altersgruppen bei großen Verzehrmengen. Nach Veröffentlichung der EFSA Studie, erklärte COOP, die größte italienische Einzelhandelskette, aufgrund der gesundheitlichen Risiken auf Produkte mit Palmöl zu verzichten. Der italienische COOP hat bereits etwa 100 palmölfreie Produkte in den Regalen, die unter deren eigenen Marke produziert und verkauft werden. Auch der italienische Backenwarenproduzent Barilla hat Palmöl aus seinen Produkten verbannt. Im Gegensatz zu den vorgenannten Marken hat Ferrero in Italien eine breit angelegte Werbekampagne gestartet - mit ganzseitigen Anzeigen in Zeitungen. In Fernsehspots wird dafür geworben, dass das von Ferrero verwendete Palmöl sicher sei, "weil es aus frisch gepressten Früchten gewonnen und bei kontrollierten Temperaturen verarbeitet wird". Hohe Temperaturen werden bei der Raffination von Palmöl eingesetzt, um die natürliche rote Farbe des Öls zu entfernen und seinen Geruch zu neutralisieren. Ferrero nutzt nach eigenen Angaben aber ein Verfahren, dass Temperaturen unter 200 Grad und einen extrem niedrigen Druck kombiniert, um Kontaminationsstoffe zu minimieren. Auch andere Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Nestlé verwenden Palmöl in ihren Produkten, aber kein anderer großer europäischer Nahrungsmittelkonzern fährt so starke Geschütze auf, wenn es darum geht, den Einsatz von Palmöl zu verteidigen. Die weltweiten Umsätze mit Nutella blieben von der EFSA-Warnung ungetrübt und legen nach Angaben des Unternehmens um jährlich fünf bis sechs Prozent zu. Insgesamt setzte Ferrero im vergangenen Geschäftsjahr zehn Milliarden Euro um, wozu Nutella zwei Milliarden beitrug.
Boycott International Food Companies schliesst sich dem Nutella-Boykott der Netzfrauen an. Bitte beachten Sie auch den vohergehenden Artikel "Nestlé und Unilever in Palmöl-Skandal verstrickt" in diesem Blog. Hier geht's zur Nestlé Boykotteseite und hier zur Unilever Boykottseite.
Wir haben Agrarindustrie satt! DEMO 21.07.2017 Berlin

Quelle: wir-haben-es-satt.de

11.01.2017 Die 7. "Wir haben es satt" Demo will 2017 ein starkes politisches Zeichen im Jahr der Bundestagswahlen setzen. Die agrarpolitische Bilanz der Bundesregierung ist desaströs. Alleine von 2013 bis 2016 haben jeden Tag fünf landwirtschaftliche Betriebe das Hoftor geschlossen. Die Ursache hierfür ist klar. Ein dramatischer Verfall landwirtschaftlicher Erzeugerpreise - bewusst befördert von Molkerei- und Schlachthofkonzernen. Die Bundesregierung setzt dem nichts entgegen. Im Gegenteil: Subventionen und Hilfsgelder werden weiterhin genutzt um industrielle Produktion zu stärken anstatt Anreize für besonders artgerechte Tierhaltung und umweltschonendere Bewirtschaftung anzubieten. "Der Markt wird es richten" lautet die perfide Strategie. Ein dramatischer Strukturbruch in der Landwirtschaft wird in Kauf genommen.


Nestlé und Unilever in Palmöl-Skandal verstrickt

Quelle: regenwald.org

22.12.2016 Für den Ende November 2016 veröffentlichten Bericht "The great palm oil scandal. Labour abuses behind big brand names" hat Amnesty International die Arbeitsbedingungen auf Palmöl-Plantagen in Indonesien untersucht. Die Plantagen werden vom Agrarkonzern Wilmar, mit Sitz in Singapur, geführt. Wilmar ist der weltweit größte Palmöl-Produzent. In Gesprächen mit 120 Arbeiterinnen und Arbeitern auf Palmölplantagen von zwei Tochterfirmen von Wilmar und drei Zulieferern auf Kalimantan und Sumatra (Indonesien) deckte Amnesty zahlreiche Formen der Ausbeutung auf. Unter anderem müssen Kinder schwere und gefährliche Arbeit auf Plantagen von Tochterfirmen und Zulieferern von Wilmar leisten. Sie arbeiten ohne Schutzkleidung auf Plantagen, auf denen giftige Chemikalien verwendet werden und tragen schwere Säcke mit Palmfrüchten.

Wilmar räumt ein, dass es in seinen Geschäftstätigkeiten Probleme bei den Arbeitsbedingungen gibt. Trotz der Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern wurden drei von fünf der untersuchten Palmölproduzenten vom "Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl" (RSPO) zertifiziert. Der RSPO wurde 2004 nach einer Reihe von Umweltskandalen eingeführt, um den Palmölsektor "sauberer" zu machen. Mit Hilfe von Exportdaten und Informationen von Wilmar hat Amnesty International das Palmöl von den Plantagen bis zu den Abnehmern verfolgt: neun global tätige Nahrungsmittel- und Haushaltsmittelkonzerne, darunter Unilever und Nestlé. Wilmar erzeugt rund 10 Prozent des gesamten Palmölbedarfs von Nestlé, Unilever reagierte auf den Bericht mit dem Versprechen, zusammen mit den Lieferanten die "bedrückenden sozialen Probleme" auf den Palmölplantagen anzugehen. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, wie Nestlé und Unilever - die zusammen 2014 einen Gesamtgewinn von 20 Milliarden US-Dollar einfuhren - die grauenhafte Behandlung von Arbeiterinnen und Arbeitern auf den Palmöl-Plantagen zulassen konnten. Die Konsumgüterkonzerne profitieren von dem billigen Palmöl, das ohne Rücksicht auf Menschen und Umwelt erzeugt wird. Amnesty International fordert die Länder auf, in denen die Palmöl importierenden multinationalen Konzerne ihren Sitz haben, wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Missbrauch zu ergreifen. Es müssen Regeln und Gesetze erlassen werden, die die Konzerne dazu zwingen, ihre Sorgfaltspflichten wahrzunehmen. Unterdessen kündigte Nestlé die Schliessung des Werks in Mainz Ende 2017 an. In Mainz produzierte Nestlé seit fast 60 Jahren löslichen Kaffee und Kakao. Nach Angaben des Konzerns ist das Mainzer Werk veraltet und nicht mehr wirtschaftlich. Es ist jedoch naheliegend, dass es Nestlé um die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer geht, wo sie unter Bedingungen mit wesentlich niedrigeren sozialen Standards produzieren können. Auch wer bisher aus Rücksicht auf Arbeitsplätze in Deutschland nicht am Nestlé-Boykott teilgenommen hat, sollte jetzt aktiv werden und die Waren von Nestlé und Unilever im Regal liegen lassen
Bericht Amnesty Internation, November 2016.

Deutsches Gentechnik-Verbot mit Hürden

Quelle: Unbekannt.

14.12.2016 Das deutsche Gentechnikgesetz muss ergänzt werden, da die Europäische Union im vergangenen Jahr die Möglichkeit eingeführt hat, dass einzelne Mitgliedsstaaten für ihr Territorium den Anbau von GVO verbieten können ( Opt-Out Mechanismus). Der von der Bundesregierung am 02.11.2016 beschlossene Gesetzentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie zum Opt-Out ist jedoch nicht geeignet, Deutschland dauerhaft frei vom GVO-Anbau zu halten, da sehr hohe Hürden für ein Verbot eingebaut wurden.

Die Regelung sieht vor, dass die Stimmen von zwei Dritteln der Bundesländer und fünf Ministerien für ein bundesweites Verbot einer GVO-Sorte notwendig sind. Zudem müssen von den Ländern zwingende Gründe angeführt werden, wenn der Hersteller einer Gentechnik-Pflanze nur aufgefordert werden soll, Deutschland freiwillig aus seinem Zulassungsantrag auszunehmen. Kommt ein bundesweites Verbot nicht zustande, können die Bundesländer nach dem Regierungsentwurf einzeln GVO-Verbote für ihr Territorium erlassen. Das führt jedoch nahezu zwangsläufig zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen im Bundesgebiet, der vor allem Erzeuger von gentechnikfreien Lebens- und Futtermitteln vor unlösbare Probleme stellt. Die EU-Kommission und die Vertreter der Mitgliedsstaaten beraten derzeit über die Anbauzulassung von zwei gentechnisch veränderten Maislinien, Bt11 der Firma Syngenta und 1507 der Firma Pioneer/Du Pont, und die Wiederzulassung des MON810 Mais der Firma Monsanto. Eine Abstimmung ist für den 17. Januar 2017 angesetzt. Das Kalkül aus Brüssel liegt auf der Hand: Die EU-Kommission will den Agrogentechnik-Konzernen entgegenkommen und quasi als "Gegenleistung" für die Möglichkeit nationaler Anbauverbote neue Anbaugenehmigungen von Gentechnikpflanzen für ganz Europa durchsetzen. "Kämen diese Neuzulassungen, so ist mit weiteren Anträgen auf Anbauzulassung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der EU zu rechnen. Nach Ansicht des Umweltrechtsexperten Professor Ludwig Krämer müssen die drei Anträge zurückgewiesen, bzw. die bereits bestehende Zulassung für Mais MON 810 widerrufen werden. Die Hersteller hatten in ihren vor mehreren Jahren eingereichten Anträgen die Verbreitung der Maisurform Teosinte und damit die Risiken einer unkontrollierten Ausbreitung der manipulierten Mais-Gene nicht berücksichtigt.
McDonald's verseuchte Donuts

Quelle: danheller.com

08.11.2016 In der Oktober-Ausgabe von Öko-Test (Heft M1610) wurden Donuts von 15 Anbietern untersucht. Alle erhielten die Note ungenügend, unter anderem wegen Mineralölbelastungen und hoher Gehalte an Fettschadstoffen. Bei elf Produkten waren die Werte für gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) laut Öko-Test "stark" oder "sehr stark" erhöht - MOSH reichern sich im menschlichen Körper an und können zu Organschäden führen. In vier dieser Produkte wurden laut Öko-Test zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Zu den Schlechtesten unter den Schlechten gehören unter anderem die Donuts von McDonald's.
Als einziges betroffenes Unternehmen reagierte IKEA prompt und hat den Verkauf seiner B&B Pinky Donuts (TK-Ware) umgehend gestoppt.

Auf Anfrage von foodwatch nach den Konsequenzen aus dem Test verwiesen Le Crobag, McDonald's, Happy Donazz, Edeka, Globus und Real zwar auf Gespräche mit den Lieferanten, Minimierungsstrategien oder eine intensive Suche nach der Quelle der Verunreinigungen an, aber nicht auf einen Verkaufsstopp. Der Nachweis von bedenklichen Mineralölkonzentrationen müsste einen sofortigen Verkaufsstopp nach sich ziehen. Öko-Test orientierte sich an der geplanten Mineralölverordnung, wonach aus Papier- und Kartonverpackungen höchstens zwei Milligramm MOSH je Kilogramm Lebensmittel übergehen sollten. Gehalte, die im Test mehr als doppelt so hoch waren, bewertete Öko-Test als "sehr stark erhöht". Leider gibt es bisher keine gesetzlich verbindlichen Grenzwerte für Mineralölkohlenwasserstoffe. Hier ist die EU und die Bundesregierung gefragt, da der Schutz der VerbraucherInnen nicht den Herstellern und Händlern überlassen werden sollte. Bis dahin sollten Sie einfach einen Bogen um McDonald's machen -- nicht nur wegen der Donuts, sondern auch wegen des hohen Fett- und Zuckergehaltes nahezu aller dort erhältlichen Fast Food Produkte. Warum darf McDonald's seine Produkte eigentlich als nährstoffreich bewerben? Warum ist McDonalds's Sponsor bei vielen Sportveranstaltungen, wenn sie doch praktisch nur ungesunde Produkte verkaufen?
Wer CETA sät wird Gentechnik ernten

Quelle: Council of Canadians

02.11.2016 Am 30. Oktober 2016 wurde das CETA Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada unterzeichnet. 28 nationale und 14 regionale Parlamente müssen das Abkommen billigen. In Deutschland - neben dem Bundestag - wahrscheinlich auch der Bundesrat. Dazu kommt eine in Karlsruhe anhängige Verfassungsbeschwerde. Den CETA-Kritikern wurde mit einer Zusatzerklärung entgegengekommen, in der beispielsweise festgestellt wurde, dass Sozial- und Umweltstandards nicht gesenkt werden dürfen. Rund 98 Prozent der in CETA vereinbarten Regelungen würden dann greifen. Zunächst aber nicht die umstrittenen Schiedsgerichte, bei denen Unternehmen Ansprüche gegenüber Staaten geltend machen können, um ihre Investitionen zu schützen.

Fraglich ist dennoch, ob die hohen Standards der EU mit Hinblick auf den Einsatz von Gentechnik erhalten bleiben. Die Standards der EU ermöglichen den Schutz der gentechnikfreien Lebensmittelerzeugung, die Reinhaltung von Saatgut und eine weitgehende Transparenz für die VerbraucherInnen. Zudem müssen alle Organismen, die mit gentechnischen Verfahren hergestellt werden, eine Zulassungsprüfung durchlaufen. Die im CETA-Vertrag angesprochenen Schutzstandards für Umwelt und Verbraucher decken sich jedoch nicht mit diesen Regelungen. Die Vertragsstaaten haben nach wie vor das Recht, eigene Regeln im Bereich Umwelt- und Gesundheitsschutz einzuführen. Diese Standards müssen sich aber innerhalb des von CETA gesetzten Rahmens bewegen, was den tatsächlichen Spielraum erheblich einschränkt. Elemente wie das Vorsorgeprinzip, Maßnahmen zum Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft oder verbindliche Kennzeichnung von Lebensmitteln, um die Wahlfreiheit der VerbraucherInnen zu schützen, werden in CETA nicht erwähnt und sind damit weder ein Ziel noch Teil der gemeinsamen Grundlage für weitere Verhandlungen. Was hingegen in CETA drinsteht, ist die Prüfung von Alternativen zu bestehenden Regelungen bei Marktzulassungen, sowie die Vermeidung von unnötigen Unterschieden in den Regulierungen und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Also ganz im Sinne von Bayer-Monsanto und Co.
Dokument: Kritische Bewertung von CETA (Greenpeace)

Council of Canadians ruft zum Nestlé-Boykott auf

Quelle: Council of Canadians

26.10.2016 Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Nestlé bekämpft den lokalen Widerstand gegen die massive Wasserentnahme mit einem Heer von bezahlten Anwälten, Lobbyisten und PR-Beratern. Am 22. September 2016 hat der Council of Canadians zum Boykott von Nestlé aufgerufen.

Grund dafür ist Nestlé's ungebremster täglicher Wasserabbau von über 4 Millionen Liter pro Tag in der größten Provinz Kanadas, Ontario, trotz der herrschenden Trockenheit. Dabei bezahlt Nestlé weniger als 15 US-Dollar pro Tag. Das Wasser wird danach abgefüllt in Flaschen und zu einem x-fachen Preis verkauft. Zwischen 2011 und 2014 sank der Wasserspiegel der Quelle, aus der Nestlé das Wasser bezieht um 1,5 Meter, gleichzeitig stieg die Abbaumenge um 33 Prozent. An vielen anderen Orten in Kanada, aber auch in den USA versucht Nestlé die Grundwasserressourcen auszubeuten. So gräbt Nestlé den Menschen einer Wüstenstadt in den USA im wahrsten Sinn des Wort das Wasser ab -- nur um es den Bewohnern der Region abgefüllt in Flaschen teuer zu verkaufen. In Ontario setzt Nestlé alles daran, die Kontrolle über das Grundwasser der Region zu erlangen. Leider mit Erfolg: Gerade erst hat Nestlé einer weiteren Stadt die Wasserrechte streitig gemacht - und riskiert so, dass die Stadt die langfristige Trinkwasserversorgung ihrer Bewohner nicht sicherstellen kann.
Stoppen Sie Nestlé und schützen Sie die Wasserversorgung der Bevölkerung!

Keine Anbauzulassung für Gentech-Mais

Quelle: Unbekannt.

09.10.2016 Das Europäische Parlament (EP) hat sich am 06. Oktober 2016 gegen Zulassungen von drei gentechnisch veränderten Mais- und einer Baumwollsorte in der Europäischen Union ausgesprochen. Es geht um den Anbau der Maissorten 1507 (DuPont), Bt11 (Syngenta), MON 810 (Monsanto) sowie um Erzeugnisse aus MON 810 und einer gentechnisch veränderten Baumwolle.

Die EU-Parlamentarier kritisierten die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA), da diese die Risiken eines Anbaus der genmanipulierten Pflanzen nicht ausreichend geprüft habe. Zum Beispiel ist der von der EFSA empfohlene Abstand von 20 bis 30 Metern zum nächsten Naturschutzgebiet kein ausreichender Schutz. Außerdem fehlten klare Angaben, in welchem Umfang Schmetterlinge von den Insektengiften bedroht sind, welche die Pflanzen ausscheiden. Ein großes Risiko für Landwirte und Umwelt sind die Ausbreitung der Teosinte, der Ur-form der Maispflanze. Teosinte können sich - möglicherweise durch Kreuzung mit gentechnisch manipulierten Maissorten - zu einem giftigen, herbizidresistenten und damit unausrottbaren Unkraut entwickeln. Selbst wenn die EU-Kommission nicht der Resolution des Parlaments folgt, würde sich die Situation in Deutschland, 16 weiteren EU-Mitgliedsstaaten sowie vier Regionen faktisch nicht ändern. Selbst dann nicht, wenn die Anbauzulassungen durchkämen. Denn diese 17 Staaten haben im vergangenen Jahr von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den Anbau der drei Maissorten unabhängig von der EU-Regelung auf ihren Territorien zu verbieten.
Dossier: Opt-Out Mechanismus

EU-Kommission genehmigt Einfuhr von "Gift-Soja"

Quelle: saveourseeds.org

07.09.2016 Die EU-Kommission hat am 22.Juli drei neue Gentechnik-Sojasorten der Konzerne Monsanto und Bayer zugelassen. Diese gentechnisch veränderten "Gift-Soja" Sorten sind gleich gegen drei verschiedene Herbizide widerstandsfähig. Die Sojabohnen können mit Glyphosat in Kombination mit Herbiziden wie Dicamba oder Isoxaflutol gespritzt werden. Das Europäische Parlament hatte die Kommission Anfang des Jahres aufgefordert, ihren Zulassungsvorschlag für Monsantos MON 87708 x MON 89788 und MON 87705 x MON 89788 sowie Bayers FG 72 zurück zu nehmen. Tausende BürgerInnen hatten gegen die "Gift-Soja" protestiert (siehe Blog-Eintrag vom 04.02.2016). Auch in den zuständigen Gremien der EU-Staaten gab es keine ausreichende Mehrheit

Die Gesundheitsgefährdung durch Rückstände von Spritzmitteln durch den Import dieser "Gift-Soja" ist nicht ausreichend untersucht. Ein von Testbiotech Anfang des Jahres veröffentlichtes Gutachten legt den Verdacht nahe, dass Rückstände - vor allem aus der kombinierten Anwendung dieser Spritzmittel - Erbgutveränderungen und Vergiftungen der Leber sowie Tumore auslösen können. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA sah sich aufgrund der gegenwärtigen Datenlage zu Mehrfach-Resistenzen ausserstande, die Giftigkeit der Rückstände, insbesondere auch deren Kombination zu bewerten. Die EU-Kommission riskiert ihre Glaubwürdigkeit für die Interessen von Monsanto und Bayer. Angeblich wurde die Zulassung der Sojabohnen bereits vor Wochen im Rahmen der Freihandelsgespräche zu TIPP und CETA zugesagt. Ohne die Zulassung des "Gift-Soja" durch die Kommission, wären die Gentechnik-Exporte der USA in die EU schwierig geworden und damit auch der Preis der Futtermittel für europäisches Billigfleisch. Derzeit sind in der Europäischen Union 64 gentechnisch veränderte Sorten für den Einsatz in Lebens- und Futtermitteln zugelassen. Zum Anbau in der EU ist jedoch nur die Maissorte MON810 genehmigt.
Bienenkiller Bayer greift nach Monsanto

Quelle: sumofus.org

11.07.2016 Der Leverkusener Konzern Bayer will Saatgut- und Pflanzenschutzspezialisten Monsanto aus den USA übernehmen. Das klingt wie ein Albtraum. Bienenkiller-Chemie, genmanipuliertes Saatgut und Unkrautvertilger, die wahrscheinlich krebserregend sind -- alles aus einer Hand, vertrieben von einem globalen Megakonzern mit quasi Monopolstellung. Bayer würde durch den Zusammenschluss zur weltweiten Nummer Eins im Agrochemiegeschäft aufsteigen. Der Konzernumsatz würde auf rund 60 Milliarden Euro (bisher: 46,3 Milliarden) zulegen, die Zahl der Mitarbeiter auf fast 140 000 klettern. Dafür will Bayer tief in die Tasche greifen und bietet je Monsanto-Aktie 122 US-Dollar -- insgesamt 62 Milliarden USD. Monsanto hatte am 24. Mai jedoch erklärt, das aktuelle Bayer-Angebot bewerte Monsanto deutlich zu niedrig. Nachdem das Monsanto-Management das Angebot zurückgewiesen hatte, wird nun über einen möglichen Preisaufschlag spekuliert. Bayer erklärte jedoch am 11. Juni dass es keine Pläne für eine höhere Offerte gebe, solange Monsanto nicht im Gegenzug weitere vertrauliche Informationen übermittle.

Die Geschäfte bei Monsanto laufen wie in weiten Teilen der Agrarchemiebranche derzeit jedoch nicht rund. Die Krisen in Brasilien und anderen großen Schwellenländern machen der Branche zu schaffen. Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Als weltweit größter Hersteller von genetisch verändertem Saatgut wird Monsanto hier ohnehin kritisch gesehen. Zudem wird seit langem über mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen des Wirkstoffs Glyphosat diskutiert, den Monsanto in seinem weltweit verbreiteten Unkrautvernichter "Roundup" benutzt. Die EU-Kommission gab am 29. Juni 2016 bekannt, dass die Zulassung von Glyphosat um 18 Monate verlängert wird. Bis zum Ablauf dieser Zeit soll eine neue Studie der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) klären, ob Glyphosat krebserregend sein kann. Gleichzeitig verklagt Bayer die EU-Kommission: Sie hat Bayers Neonikotinoide weitgehend verboten, weil diese Pestizide für das weltweite Bienensterben mitverantwortlich sind und damit unsere Ernährungsgrundlage bedrohen. Wenn Monsanto und Bayer fusionieren, geht von diesem Riesenkonzern erhebliche Gefahr für Mensch und Umwelt aus. Hat sich Bayer erst einmal Monsantos Geschäft mit genmanipuliertem Saatgut unter den Nagel gerissen, wird der Konzern alles dafür tun, den europäischen Markt damit zu erobern.
Update am 06. Sept. 2016:
Der Bayer-Konzern bietet jetzt für den Fall einer "einvernehmlichen Übernahme" 127,5 US-Dollar je Monsanto-Aktie, Das entspricht einem Kaufpreis von mehr als 65 Milliarden Dollar inklusive der Schulden. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat bereits angekündigt, eine mögliche Fusion sehr sorgfältig zu untersuchen. Sie rechnet damit, dass eine Entscheidung über eine mögliche Fusion vor europäischen Gerichten landen könnte.
Update am 09. Okt. 2016:
Am 14. September wurde bekannt, dass der Bayer-Konzern sich mit dem amerikanischen Saatgutgigant Monsanto auf eine Kaufsumme von 66 Milliarden US-Dollar geeinigt hat. Damit könnte der weltgrößte Konzern für Agrochemie entstehen, falls die Wettbewerbshüter und die Aktionäre von Monsanto zustimmen. Bayer sicherte Monsanto zwei Milliarden US-Dollar Ausgleichszahlung zu, falls die Kartellbehörden dem Deal nicht zustimmen. Bis Ende 2017 will Bayer die Transaktion abschließen. "Der Zusammenschluss ist eine sehr schlechte Nachricht für Bauern, Verbraucher, Umwelt und Natur", bedauerte der grüne Agrarexperte im Europäischen Parlament, Martin Häusling. Bayer werde nun im Saatgutmarkt in vielen Bereichen ein Monopol besitzen, mit fatalen Folgen für den Wettbewerb.

Bayer Stoppen Sie die Übernahme von Monsanto!

Noch 18 Monate Glyphosat

Quelle: Unbekannt

08.07.2016 Trotz Bedenken in zahlreichen Ländern bleibt das Pflanzenschutzmittel Glyphosat in der EU weiterhin zugelassen. Die EU-Kommission gab am 29. Juni 2016 offiziell bekannt, dass die Zulassung von Glyphosat um 18 Monate verlängert wird. Bis zum Ablauf dieser Zeit soll eine neue Studie der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) klären, ob Glyphosat krebserregend sein kann.

Ursprünglich wollte die EU-Kommission die Zulassung von Glyphosat um 15 Jahre verlängern. Nach Protesten aus einigen Mitgliedstaaten und dem Europaparlament hatte sie jedoch die Zeit nach und nach verkürzt - zunächst auf neun Jahre und zuletzt auf anderthalb Jahre. Die EU-Kommission wollte die erneute Zulassung eigentlich zusammen mit den EU-Mitgliedstaaten beschließen. Das scheiterte jedoch a n der fehlenden Unterstützung aus einigen Mitgliedsländern, darunter auch Deutschland. Die für eine Verlängerung notwendige Mehrheit kam sowohl im zuständigen EU-Fachausschuss als auch im Berufungsausschuss nicht zustande. Da es aber auch für die Ablehnung des Kommissionsvorschlags keine Mehrheit gab, konnte die EU-Behörde letztlich allein entscheiden. Glyphosat ist das zurzeit in der EU am häufigsten eingesetzte Pflanzenschutzmittel. Der US-Konzern Monsanto ist Marktführer beim Verkauf von gentechnisch veränderter RoundupReady Soja und dem dazugehörigen glyphosathaltigen Spritzmittel Roundup. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mitte letztes Jahr glyphosathaltige Unkrautkiller als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.
Nein zu CETA!

Quelle: tipp-demo.de

14.06.2016 Die Europäische Union plant, dass der EU-Ministerrat voraussichtlich im Herbst 2016 über den CETA-Vertrag zwischen der EU und Kanada abstimmt und ihn damit zugleich für "vorläufig anwendbar" erklärt, noch bevor ein einziges Parlament in den Mitgliedstaaten seine Zustimmung dazu erteilt hat. Bis dann in allen 28 nationalen Parlamenten abgestimmt würde, könnten Jahre vergehen und so Tatsachen geschaffen werden.

Mit dem geplanten Freihandelsabkommen CETA können Konzerne viele Umweltgesetze aushebeln. Verbote von Genmais und Fracking wären kaum noch haltbar. Manager von Monsanto, Exxon, Nestlé und Co dürften sich bereits die Hände reiben. Die Konzerne könnten dann über ihre kanadischen Tochterfirmen klagen, wenn Regeln zum Sozial-, Umwelt- oder Verbraucherschutz ihre Gewinne schmälern. Geheim tagende, private Schiedsgerichte dürften Milliardenstrafen verhängen, die wir aus Steuergeld begleichen müssen. Konzernnahe Anwaltsfirmen stellen zugleich Richter, Kläger und Verteidiger in diesen Verfahren. CETA ist zudem eine Blaupause für das Handelsabkommen TTIP mit den USA; der ausgehandelte Vertragstext von CETA liegt bereits vor. Zudem soll CETA den Weg für Öl aus kanadischem Teersand auf den hiesigen Markt frei machen. Bislang schottet sich Europa vor Erdöl aus Teersand ab. Mit der Verabschiedung von CETA plant Kanada ab 2020 über 700.000 Barrel Öl aus Teersand pro Tag nach Europa zu liefern. Für den Klimaschutz wäre das verheerend, weil das Öl 23 Prozent mehr Treibhausgase freisetzt als herkömmliche gefördertes. Ein Aktionsbündnis aus foodwatch, Campact und Mehr Demokratie bereitet eine Bürger-Verfassungsbeschwerde gegen CETA vor. Mit der Klage soll geprüft werden, ob der CETA-Vertrag, sowie seine vorläufige Anwendung mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar sind. Unter www.ceta-verfassungsbeschwerde.de kann sich ab sofort jeder der Bürgerklage "Nein zu CETA" unkompliziert anschließen.
Nein zu CETA! Petition

Wieder keine Glyphosat-Entscheidung

Quelle: Unbekannt.

08.06.2016 Die Zulassung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat in der EU läuft am 30. Juni 2016 aus. Mit einem Kompromissvorschlag wollte die EU-Kommission die erneute Zulassung von Glyphosat in Europa erreichen. Dabei ging es um die Verlängerung der Zulassung um eineinhalb Jahre, statt wie bisher um 15 Jahre. In einer Abstimmung am 06. Juni 2016 fand dieser Vorschlag jedoch keine ausreichende Mehrheit. Deutschland hatte sich bei der Abstimmung enthalten, da sich Unionsparteien (ja zu Glyphosat) und SPD (nein) nicht einigen konnten. Länder wie Frankreich und Italien hatten zuvor angekündigt, gegen die Verlängerung für Glyphosat stimmen zu wollen

Die EU-Kommission kann die Abstimmung nun in einem Berufungsausschuss, in dem Vertreter der 28 EU-Länder sitzen, wiederholen lassen. Gibt es auch dann keine ausreichende Mehrheit für oder gegen Glyphosat, kann die Kommission theoretisch selbst entscheiden. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) soll in den nächsten Monaten eine Studie abschließen, die Aufschluss über mögliche Gefahren von Glyphosat geben soll. Im Vorfeld der Abstimmung hat der Deutsche Ärztetag vor einer verlängerten Zulassung für Unkrautkiller mit dem Wirkstoff Glyphosat gewarnt. Das Mittel steht im Verdacht, das menschliche Erbgut zu schädigen. "Für gentoxische Effekte besteht nach derzeitiger wissenschaftlicher Meinung kein unschädlicher Schwellenwert", so die Vertreter der Ärztekammern. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Mitte letztes Jahr glyphosathaltige Unkrautkiller als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Glyphosat ist das meisteingesetzte Spritzmittel der Welt. In den USA, wo über 90 Prozent der Mais- oder Sojaflächen mit Gentechnik-Pflanzen bepflanzt sind, wird besonders viel davon versprüht - denn diese transgenen Organismen sind meist gegen das Mittel resistent gemacht, um Farmern die systematische Anwendung zu ermöglichen. Eine aktuelle Laborauswertung der University of California San Francisco zeigt dass mehr als 90 Prozent von 131 getesteten US-Verbrauchern Rückstände von Glyphosat im Urin haben. Der Herbizidwirkstoff wird nicht über Leitungswasser (das nahezu frei von Glyphosat ist), sondern über Nahrungsmittel oder durch Umweltkontakt aufgenommen.
Mondelēz International bald ohne Käfigeier

Quelle: Unbekannt.

26.05.2016 Der drittgrößte Nahrungsmittelkonzern der Welt, Mondelēz International, will die Verarbeitung von Käfigeiern in den kommenden Jahren einstellen. Mondelēz International firmierte bis 2012 unter dem Namen Kraft Foods; in Deutschland mit den bekannten Firmenmarken Milka, Suchard, Miracoli und Philadelphia vertreten. Nach eigenen Angaben ist der Konzern der weltweit größte Produzent von Schokolade, Biskuits, Bonbons und Getränkepulver. Und es ist der zweitgrößte Hersteller von Kaffee und Kaugummi. Mondelēz International teilte mit dass der Konzern nach 2024 in Europa keine Produkte mehr vertreiben wird, die von in Käfigen gehaltenen Legehennen stammen. Bereits seit Mitte Februar 2016 wurden die Verkaufsrenner Miracel Whip und Kraft Mayonnaise in Europa nur noch mit Eiern aus Boden- oder Freilandhaltung vertrieben. Während Käfighaltung in Deutschland nach einem Bund-Länder-Beschluss bis 2025 abgeschafft wird, bleibt in der EU auch danach noch die Haltung in "ausgestalteten Käfigen" mit mehr als 20 Tieren pro Quadratmeter erlaubt.

Ganz und gar überflüssig erscheint jedoch dass Mondelēz International immer noch Tierversuche durchführt. Das behauptet zumindest PETA zwei. Welche Produkte in diesen Tierversuchen getestet werden ist nicht bekannt. Allerdings gibt es eine aktuelle Online-Petition in der Irene Rosenfeld, die Vorsitzende und Geschäftsführerin von Mondelēz International, dazu aufgefordert wird, Tierversuche zu beenden. Angeblich führt der Hersteller der bekannten Oreo Kekse, Nabisco (eine Tochtergesellschaft von Mondelē International), tatsächlich Tierversuche durch. Belegt wird dies mit einem von Animals Liberty verbreiteten Dokument, welches beweist dass Kraft Foods in den Jahren 2001-2008 Tierversuche in Auftrag gegeben hat. Weitere deutliche Hinweise auf Tierversuche finden sich im Geschäftsbericht von Kraft Foods aus dem Jahr 2010 (selbe Quelle). Auch wenn es bei den Tierversuchen nur um Tests mit Hunde- und Katzenfutter geht, bleibt die Sache unappetitlich. Wer sich nicht damit abfindet, dass Mondelēz International in Tierversuche verstrickt ist und weltweit immer noch Eier aus Käfighaltung verwendet, der sollte jetzt aktiv werden und alle Produkte von Mondelēz International im Regal liegen lassen!
Kraft Foods Group / Mondelēz International Boykottseite

March Against Monsanto - Überall am 21. Mai 2016

Quelle: march-against-monsanto.com

13.05.2016 Für eine wachsende Anzahl von BürgerInnen in der ganzen Welt ist der amerikanische Konzern Monsanto das Symbol für die industrielle Landwirtschaft: eine Produktionsform, welche durch den massiven Einsatz von Chemikalien die Umwelt verpestet, den Verlust der biologischen Vielfalt beschleunigt und massiv zur globalen Erwärmung beiträgt. Monsanto fördert ein Modell von Industrielandwirtschaft, das weltweit mindestens ein Drittel der anthropogenen Treibhausgasemissionen verursacht. Die industrielle Landwirtschaft ist zu einem grossen Teil verantwortlich für die Abnahme von Bodenfruchtbarkeit und Grundwasserreserven, für Biodiversitätsverlust und Artensterben, sowie weltweit für die Verdrängung von Millionen von Kleinbauern.

In den letzten Monaten sorgte der Herbizidwirkstoff Glyphosat immer wieder für Aufregung. Glyphosat ist der Wirkstoff von Round-up, das meistverkaufteste Agrargift von Monsanto. Es ging um die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat, die im Sommer dieses Jahres ausläuft. Für Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Verbreitung des Pestizids ein ernstes Problem, sie stuften das Mittel als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" ein. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hatte daher empfohlen, die Verlängerung ganz abzulehnen. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) prüft derzeit noch im Auftrag der Bundesregierung Deutschland, ob das Pestizid krebserregend ist. Obwohl die Ergebnisse noch nicht vorliegen, gab Berlin bereits grünes Licht für eine Neuzulassung. Das EU-Parlament plädierte jedoch am 13.04.2016 dafür, die Verlängerung auf sieben Jahre zu begrenzen. Die EU-Kommission ist in diesem Fall aber nicht an das Votum des Parlaments gebunden. Mit dem Votum der Bundesregierung wurde die Mehrheit der BürgerInnen uebergangen, denn 70 Prozent der Menschen in Deutschland lehnen den weiteren Einsatz von Glyphosat ab. Der March Against Monsanto wird auf sechs Kontinenten, in 36 Ländern stattfinden. Insgesamt wird es Märsche in 250 Städten weltweit geben.
In welcher Stadt findet ein MAM statt?

Monsanto Mais bleibt in Frankreich verboten

Quelle: Unbekannt.

10.05.2016 Das von der Regierung Frankreichs erlassene Verbot des Genmais MON810 von Monsanto wurde vom französischen Staatsrat gekippt. Laut der Zeitung Le Monde erkannte das Gericht zwar an, dass durch den Anbau des insektizid-produzierenden Gentechnik-Mais Resistenzbildungen bei Schädlingen auftreten oder einige Schmetterlingsarten beeinträchtigt werden könnten. Diese Risiken könne man aber durch Gegenmaßnahmen minimieren. Die Regierung muss laut dem Zeitungsbericht 4.500 Euro an die Kläger - Landwirte und Verbände der Saatgut-Industrie - überweisen.

Angebaut werden darf der Genmais MON810 aber trotzdem nicht: wie 20 weitere EU-Regierungen hat die Regierung in Paris den Opt-Out Mechanismus genutzt, um Frankreich von der Zulassung auszunehmen. Der von EU-Kommission, Mitgliedstaaten und Parlament ausgehandelten Opt-Out Mechanismus (EU-Ratsbeschluss vom 11.07.2014) ist mittlerweile in Kraft getreten. Mit diesem konnte Frankreich von Monsanto die Zusage erwirken, dass dieser MON810 nicht im Land anbauen werde. Der Opt-Out Mechanismus gilt auch für Deutschland und 15 weitere EU-Staaten sowie vier Landesteile. MON810 ist die einzige zurzeit EU-weit zugelassene Gentechnik-Pflanze.
Unilever und der Palmöl-Schwindel

Quelle: sumofus.org

08.04.2016 Mit rund 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr ist der niederländisch-britische Konzern Unilever einer der größten Palmölverbraucher weltweit. Als billiger Rohstoff ist Palmöl bei der Industrie begehrt und in etwa der Hälfte aller Supermarktprodukte enthalten: In Lebensmitteln wie Margarine, Schokoaufstrichen, Speiseeis, Kekse, Fertigsuppen, Tiefkühlpizzen und Schokoriegeln, darüber hinaus in Kerzen, Wasch- und Reinigungsmitteln, Kosmetika und im Biodiesel. 85 Prozent des Palmöls wird von Indonesien und Malaysia produziert. Allein in Indonesien wachsen Ölpalmen bereits auf neun Millionen Hektar, das ist ein Viertel der Fläche Deutschlands. Bis 2025 sollen es 26 Millionen Hektar sein. Das hat fatale Folgen für den Regenwald. Allein in Indonesien, wo 45 Millionen Menschen in Wäldern leben, gehen zirka 5.000 Land- und Menschenrechtskonflikte auf das Konto der Palmölindustrie.

Unilever schmückt sich mit Öko-Auszeichnungen und dem Versprechen, für nachhaltiges Palmöl zu sorgen. Doch die indonesische Wirklichkeit sieht anders aus: In jeder Stunde fällt auf Sumatra Holz auf einer 88 Fußballfeldern entsprechenden Fläche - meist für Palmölplantagen. Der hohe Pestizideinsatz auf den Monokulturen verseucht Flüsse und das Grundwasser. Die großen Palmölerzeuger und -verbraucher haben zusammen mit dem WWF den Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) gegründet. Unilever spielte 2004 eine Schlüsselrolle bei der Gründung des RSPO. Den Vorsitz des Labelvereins RSPO führt übrigens ein Manager des Unilever Konzerns. Ziel des Industrielabels ist es, die Produktion und den Absatz von Palmöl weiter zu steigern. Die zertifizierten Firmen werben mit "nachhaltigem" Palmöl und roden trotz RSPO-Label weiter Regenwald. Der Palmöl-Konzern Wilmar, weltweit die Nummer 1, ist allein in Indonesien in 100 Land- und Menschenrechtskonflikte verwickelt. 256 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen aus aller Welt haben bereits 2008 RSPO als Etikettenschwindel abgelehnt. Im Jahr 2013 verkündete Unilever einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit: der Konzern will seinen gesamten weltweiten Bedarf an Palmöl bis Ende 2014 nur noch aus rückverfolgbaren Quellen beziehen. Im selben Jahr kam der RSPO in die Schußlinie des WWF, da nur 38 Prozent der Palmölproduktion der RSPO-Mitglieder als "nachhaltig" zertifiziert war. In einer neuen Palmöl-Studie im März 2016, bewertete Greenpeace die Angaben von 14 internationalen Firmen. So wurde b eispielsweise geprüft, ob sie ihr Palmöl zur Plantage zurückverfolgen können, ob sich ihre Zulieferer an die Vorgaben zu Waldschutz halten und wie mit Zulieferern verfahren wird, die weiterhin Wälder zerstören. PepsiCo, Colgate-Palmolive und Johnson & Johnson schnitten im Vergleich am schlechtesten ab. Nur ein einziger der überprüften Hersteller, Ferrero (Nutella), kann annähernd 100 Prozent des Palmöls bis zur Plantage zurückverfolgen. Im Fall von Unilever konstatiert der Bericht: "Macht akzeptable Fortschritte bei der Rückverfolgbarkeit des Palmöls. Hat angefangen problematische Zulieferer auszuschliessen. Setzt sich engagiert fur den gesamten Wandel der Industrie ein.
Palmöl-Studie von Greenpeace im März 2016

Gentechnik-Kennzeichnung jetzt auch in den USA

Quelle: Unbekannt.

07.04.2016 Über 90 Prozent der Soja- und Maisproduktion findet in den USA auf Gentechnik-Farmen statt, viele Produkte enthalten Zutaten aus diesen Pflanzen. Obwohl in US-amerikanischen Supermärkten in zahlreichen Lebensmitteln Zutaten aus Gentech-Pflanzen stecken - zum Beispiel Maismehl, Sojaöl oder Zucker aus transgenen Rüben - gibt es bislang keine Kennzeichnung.

Mitte März hat der US-Senat ein freiwilliges Kennzeichnungsgesetz für Gentechnik in Lebensmitteln abgelehnt, da dieses strengere Vorschriften in einzelnen US-Bundesstaaten verhindert hätte. Verbraucherorganisationen bezeichneten den Gesetzentwurf als "Deny Americans the Right to Know (DARK) Act". Der DARK Act erhielt im Senat nicht genügend Stimmen. Der DARK Act hätte verhindert, dass im Bundesstaat Vermont im Sommer ein Gentechnik-Kennzeichnungsgesetz in Kraft treten kann. Siehe auch unser News-Artikel auf der internationalen Boykottseite "Green light for mandatory GMO labels". Das bedeutet für Vermont: im Kleingedruckten auf den Verpackungen wird in Zukunft angegeben, wenn Öl aus gentechnisch veränderten Sojabohnen, Stärke oder Zuckersirup aus Gentech-Mais enthalten ist. Mehrere Konzerne wie Mars, Kellogg's und General Mills kündigten bereits an, in den kommenden Monaten Gentechnik-Hinweise auf ihre Verpackungen in den USA zu drucken. Da es zu aufwendig wäre, unterschiedliche Verpackungen für Vermont auf der einen, für die übrigen 49 Bundesstaaten auf der anderen Seite zu verwenden, werden die Unternehmen ihre Snacks, Fertiggerichte, Frühstücksflocken und Schokoriegel US-weit in der Vermont-Version verkaufen. Vermont ist der erste Bundesstaat, in dem ein entsprechendes Gesetz in Kraft tritt. Connecticut und Maine wollen folgen.<
Glyphosat-Entscheidung vertagt -- Jetzt unterschreiben

Quelle: millions against monsanto

10.03.2016 Expertenausschuss der EU-Kommission vertagte am 08.03.2016 die Entscheidung darüber, ob das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für weitere 15 Jahre angewendet werden kann. Glyphosat ist der weltweit am meisten eingesetzte Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln. Bundesweit werden jährlich 6000 Tonnen eingesetzt. Der US-Agrarkonzern Monsanto vertreibt den Wirkstoff unter dem Markennamen Roundup. Bei einer Probeabstimmung unter den 28 Mitgliedstaaten soll es drei Gegenstimmen gegeben haben - aus Frankreich, Italien und den Niederlanden. Dazu gab es sieben Enthaltungen - darunter auch aus Deutschland. In den nächsten Wochen werden weitere Studien wichtiger Forschungsinstitutionen erwartet - so zum Beispiel die Einschätzung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA).

Kurz vor der geplanten Abstimmung über eine Zulassungsverlängerung des Pestizids Glyphosat/Roundup reichte die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 Strafanzeigen bei den Staatsanwaltschaften Wien und Berlin gegen Glyphosat-Hersteller Monsanto, das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ein. Laut Global 2000 hätten die beiden Behörden kritiklos Monsanto-Studien übernommen, die eine mögliche Krebsgefahr für den Menschen verschleierten. Die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO hatte das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid im März 2015 als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. Die Strafanzeigen der Umweltorganisation und weiterer europäischer Organisationen beruhen auf Studienanalysen des deutschen Toxikologen Peter Clausing. Über eine E-Mail-Protestaktion von foodwatch protestieren bereits mehr als 110.000 Verbraucherinnen und Verbraucher aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gegen eine Neuzulassung von Glyphosat.
Unterschreiben Sie jetzt den Eil-Appell von foodwatch: Glyphosat nicht neu zulassen!

Nestlé und Kinderarbeit auf Kakaoplantagen

Quelle: unbekannt

14.02.2016 Es gibt schon seit vielen Jahren Hinweise auf Kinderarbeit auf Kakaofarmen an der Elfenbeinküste. Da Nestlé den Kakao direkt bei den Kakaoplantagen aufkauft ist der Konzern auch direkt an der Ausbeutung von circa zwei Millionen Kinder in Westafrika, die auf Kakaoplantagen arbeiten, beteiligt. Am 11. Januar 2016 hat das Oberste Gericht der U.S.A. einen Berufungsantrag von Nestlé und zwei anderen Nahrungsmittelherstellern abgelehnt. Dabei geht es um eine Anklage wegen Kindersklaverei in den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste, die von aus Mali stammenden Klägern eingereicht wurde. Die Kläger argumentieren, dass obwohl Nestlé das Problem der Kinderarbeit seit Jahren erkannt hat, sie dennoch den lokalen Kakaobauern finanzielle und technische Unterstützung angeboten haben, wenn sie den Kakao möglichst billig produzieren.

Im Jahr 2001, unter dem Druck des US-Kongresses unterzeichnete Nestlé mit anderem großen Schokoladenkonzerne eine Vereinbarung, das Harkin Engel Protocol (auch Cocoa Protocol genannt), um das Problem zu beenden. Eine Evaluation der Tulane-Universität stellte 2011 fest, dass von den sechs im Harkin-Engel-Protokoll genannten Maßnahmen keine einzige vollständig umgesetzt wurde. Die Arbeitsorganisation Fair Labor Association (FLA) hat im Jahr 2012 erneut Beweise gefunden, dass auf den Kakaoplantagen an der Elfenbeinküste, die auch Nestlé beliefern, immer noch Fälle von Kinderarbeit auftreten. Den Empfehlungen der FLA folgend, entwickelte Nestlé einen Lieferantenkodex der an die mehr als 20.000 Farmer verteilt werden sollte die an Nestlé's Nachhaltigkeitsinitiative, dem sogenannten Nestlé Cocoa Plan, beteiligt sind. Bis heute ist alles nur noch viel schlimmer geworden. Im Jahr 2014 arbeiteten in Ghana und der Elfenbeinküste rund 2,26 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren in der Kakaoproduktion. Das sind 443.000 mehr als noch 2009. Insgesamt leben in den Anbaugebieten in Ghana und der Elfenbeinküste etwa sechs Millionen Kinder in dieser Altersklasse. 90 Prozent der Kinder verrichten schwerste und gefährliche Arbeit, schleppen schwere Säcke mit Bohnen und Wasser oder ernten Schoten mit Macheten. Das ergab eine vom US-Arbeitsministerium finanzierte Studie. Wem bisher die Privatisierung unseres Wassers durch Nestlé oder die gratis-Verteilung von Babymilchprodukten in Gegenden mit Wassermangel im global Süden nicht als Grund zum Boykott gereicht hat, der sollte jetzt aktiv werden und alle Nestlé Produkte im Regal liegen lassen!
Nestlé Boykottseite

Stoppt die Gift-Soja!

Quelle: greenpeace.de

04.02.2016 Mitte der 1990er Jahre begannen Farmer in den USA, gentechnisch veränderte Pflanzen anzubauen. Die Haupteigenschaft damals wie heute: die Pflanzen können mit Glyphosat besprüht werden, ohne Schaden zu nehmen. Unkraut und andere Pflanzen hingegen sterben. Saatgut und Herbizid ("Roundup") kauften die Landwirte von Monsanto. Die Debatte über Glyphosat ist letztes Jahr wieder voll entbrannt, nachdem Experten der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), einer Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Herbizide mit diesem Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen" einstuften. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die EU-Lebensmittelbehörde sehen hingegen bei sachgemäßer Anwendung kein erhöhtes Krebsrisiko. Und dies obwohl das BfR bei Studien an Ratten Hinweise auf Krebserkrankungen fand.

In der EU läuft zurzeit das Verfahren für eine Verlängerung des Glyphosat-Genehmigung um zehn Jahre. Testbiotech e.V. fordert die EU-Zulassung gentechnisch veränderter Sojabohnen der Firmen Bayer und Monsanto zu stoppen, die mit dem Herbizid Glyphosat in Kombination mit Dicamba oder Isoxaflutol gespritzt werden können. Nach einem jüngst veröffentlichten Gutachten weisen Rückstände, die aus den kombinierten Anwendungen dieser Spritzmittel stammen, ein erhöhtes Risiko auf, das Erbgut zu verändern und Vergiftungen der Leber sowie Tumore auszulösen. Die EU-Richtlinien verlangen höchste Standards für den Schutz von Umwelt und Verbrauchern. Im Fall der gentechnisch veränderten Sojabohnen muss deswegen das Vorsorgeprinzip zur Geltung kommen, und die Zulassung muss gestoppt werden.
Online Petition zum Stopp von "Gift-Soja" an den Präsidenten der EU-Kommission Jean-Claude Juncker.

Wir haben Agrarindustrie satt! DEMO 16.01.2016 Berlin

Quelle: wir-haben-es-satt.de

03.01.2016 Sa., 16.01.2016: 12 Uhr, Berlin Demonstration - Treckerzug - Kundgebung

+++ Seit 1975 sank die Zahl der Bauernhöfe in Deutschland von über 1 Million auf 285.000 Betriebe +++ Das weltweit am meisten genutzte Pestizid, Glyphosat von Monsanto, wird von der Weltgesundheitsorganisation als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft +++ Der Export von Milchpulver und Fleisch zu Dumpingpreisen zerstört lokale Märkte im globalen Süden +++ Die extrem niedrigen Milch- und Schweinefleischpreise beschleunigen das Höfesterben +++ Freihandelsabkommen wie TTIP und CETA gefährden die bäuerliche Landwirtschaft +++ Agrarfabriken mit 57.000 Schweinen, 2.000 Kühen oder 450.000 Hühnern wurden in Deutschland genehmigt +++ Landraub durch Großinvestoren entzieht Bäuerinnen und Bauern die Lebensgrundlage +++ Konzerne wollen neues Gentechnik-Saatgut auf unsere Felder bringen +++ Rund 70 % des Fleisches werden hierzulande als Sonderangebot in Discountern zu Billigpreisen vertrieben +++


EU Parlament lehnt neue GVO Maissorten ab

Quelle: unbekannt

01.01.2016 Bald werden wir ohne es zu wissen Konsumenten zweier neuer gentechnisch modifizierter Maissorten, MON87427 and NK603xT25, sein, die aus Ländern ausserhalb der EU importiert werden. Beide Maissorten werden von Monsanto produziert. Beide Maissorten wurden nach der gesetzlich vorgeschriebenen Routine geprüft und erhielten von der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) positive Gutachten. Die EU Kommission hat am 4. Dezember 2015 die Verwendung der genetisch veränderten Maissorten NK603xT25 und MON87427 in Lebens- und Futtermitteln zugelassen.

Laut der Weltgesundheitsorganisation ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat "wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen". Die Abgeordneten des EU-Parlaments weisen darauf hin, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das vom NK603xT25-Mais toleriert wird (wie auch das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinatammonium), durch das spezialisierte Krebszentrum der Weltgesundheitsorganisation am 20. März 2015 als "wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen" eingestuft wurde. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hingegen hat am 12. November 2015 mitgeteilt, dass das Unkrautvernichtungsmittel "wahrscheinlich nicht krebserregend" für den Menschen sei. Die Abgeordneten des EU-Parlaments forderten in einer am 16. Dezember 2015 verabschiedeten nichtbindenden Entschließung, dass die EU-Kommission die Zulassung des gentechnisch veränderten glyphosattoleranten Mais NK603xT25 aussetzt. Die Entschließung wurde mit 403 Stimmen angenommen, bei 238 Gegenstimmen und 50 Enthaltungen. Die Abgeordneten kritisieren, dass seit Inkrafttreten des bestehenden Zulassungsverfahrens alle Zulassungsbeschlüsse der Kommission ohne eine durch qualifizierte Mehrheit erreichte Unterstützung der Mitgliedstaaten angenommen wurden. Was normalerweise "eine absolute Ausnahme darstellt", ist "bei der Entscheidungsfindung im Bereich der genetisch veränderten (GV) Lebens- und Futtermittel die Norm geworden", so das Parlament. Im Oktober 2015 haben die Abgeordneten einen Gesetzesvorschlag abgelehnt, der einzelnen EU-Mitgliedstaaten erlaubt hätte, in ihrem Hoheitsgebiet den Verkauf und die Verwendung genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel - die von der EU genehmigt sind - zu verbieten oder einzuschränken. Sie forderten die EU-Kommission auf, einen neuen Gesetzesvorschlag zu machen.
Nach Kolonialherren Manier

Quelle: regenwald.org

17.06.2015 In Kamerun gehen Kleinbauern auf die Barrikaden und blockieren Plantagen der Firma Socfin, einer Tochter der Bolloré-Gruppe. Socfin pflanzt auf 43.700 Hektar Ölpalmen und Kautschukbäume. 6.000 Landwirte haben ihre Parzellen verloren. Socfins Hunger nach Land ist immens. 2014 wurden in mehreren Ländern Afrikas rund 116.000 Hektar mit Ölpalmen bepflanzt. Ein Plus von 8 Prozent innerhalb von einem Jahr. Hinzu kommen über 55.000 Hektar Kautschukplantagen.

Socfin weist Vorwürfe zurück und nennt die Plantagen "Vorreiter des sozialen Fortschritts". Die milliardenschwere Bolloré-Gruppe, die 39 Prozent der Anteile an Socfin hält, sagt den Bauern gegenüber, keinen Einfluss auf die Firma zu haben. In Liberia, der Elfenbeinküste und Kambodscha, wo Socfin Plantagen aufgebaut hat, gibt es ebenfalls Protest. Tausend Bauern demonstrierten dort in den vergangenen Wochen. Die Kleinbauern fordern von Socfin und der Bolloré-Gruppe, zugesagte Entschädigungen zu zahlen, ihre Landrechte zu respektieren und Parzellen zurückzugeben. Die Menschen sind von ihrem Land abhängig.
Online-Petition zur Unterstützung der Kleinbauern gegen Socfin's Plantagen

Stoppt Tierfabriken, Gentechnik und TTIP

Quelle: wir-haben-es-satt.de

17.12.2014 Die Agrarindustrie ist weiter auf dem Vormarsch: Wenige globale Großkonzerne untergraben die Saatgut-Vielfalt und fördern die Gentechnik auf dem Acker. Investoren bauen immer neue industrielle Megaställe, in denen Tiere unter qualvollen Bedingungen leiden. Die Mächtigen dieser Welt planen auf dem G7-Gipfel und durch die Freihandelsabkommen TTIP und CETA die globale Industrialisierung der Landwirtschaft. Die Folgen sind allgegenwärtig: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern müssen, hier und in den Ländern des Südens, ihre Höfe aufgeben. Billigfleisch überschwemmt die Märkte.

Überall in Deutschland verhindern Bürgerinitiativen neue Megaställe und fordern bäuerliche Strukturen in der Tierhaltung. Gentechnik-Mais darf in Deutschland nicht mehr angebaut werden und unser Protest lässt TTIP und CETA wanken. Bauern und Imker, Umweltschützer und Entwicklungsorganisationen, Verbraucher und Produzenten werden gemeinsam gegen Agrarindustrie und Flächenverbrauch auf die Straße gehen, zur 5. Wir haben es satt!-Demo am 17. Januar 2015 in Berlin für eine grundlegende Agrarwende – bundesweit und global, Beginn 12 Uhr. Sei dabei!
Aufruf zur 5. Wir haben es satt!-Demo am 17. Januar 2015 in Berlin
Petition Stop TTIP

Unilever klagt gegen Mayo ohne Ei

Quelle: arschvegan.wordpress

22.11.2014 Unilever vertreibt seit Ewigkeiten unter den Marken Hellmann’s und Best Foods herkömmliche Mayonnaise. Inzwischen gibt es pflanzliche Mayoprodukte, wie Just Mayo von Hampton Greek auf dem hart umkämpften US-amerikanischen Mayonnaisemarkt. Unilever fällt nichts besseres ein, als die ungeliebte Konkurrenz wegen vorgeblicher Verbrauchertäuschung zu verklagen. Erreicht werden soll ein Verkaufsverbot von Just Mayo und eine Begleichung der angeblich entstandenen Schäden. 60 Millionen Dollar stehen im Raum.

Jedoch Hampton Creek sieht sich im Recht. Alles wäre vorher juristisch geprüft worden. Das Unternehmen argumentiert, dass sie ihr Produkt mit "Mayo" bewerben. Und tatsächlich: die gesetzliche Regelung der FDA (Lebensmittelüberwachungsbehörde der USA) bezieht sich ausdrücklich auf den Begriff Mayonnaise, nicht Mayo. Auf diese Weise vermarkten auch andere Hersteller eifreie Mayos in den USA. Just Mayo von Hampton Creek, besteht hauptsächlich aus Rapsöl, Wasser, Zitronensaft und Essig. Unbestreitbar hat vegane Mayo eine Reihe von Vorteilen: Zunächst einmal gibt es weniger Bedenken zur Lebensmittelsicherheit (Salmonellengefahr bei Eiprodukten). Ausserdem muss ein Fabrikant von veganer Mayo nicht damit rechnen aufgrund von Tiergräueln in den Legebatterien seiner Lieferbetriebe ins Scheinwerferlicht der Presse zu geraten, wie es u.A. bei Unilever schon des öfteren der Fall war.
Unilever verklagt vegane Konkurrenz

Steueroase bei Starbucks

Quelle: attac.de

20.11.2013 Getarnt als Werbe-Teams verteilten Aktivisten von Attac zehntausende täuschend echt aussehende Gutscheine für einen Kaffee und ein Muffin von "Sparbucks" an Passanten. In München zogen sie auch vor die Deutschland-Zentrale von Starbucks. Mit den Gutscheinen wolle sich das Unternehmen dafür entschuldigen, Jahre lang keine Steuern gezahlt zu haben, und gelobe Besserung, ist auf den Coupons zu lesen. Doch wer seinen Gutschein in einer Filiale einlösen will, erfährt, dass Starbucks weder vorhat, Getränke und Backwaren zu verschenken, noch künftig seine Gewinne zu versteuern.

Starbucks zahlt seit Jahren keine Steuern in Deutschland, obwohl der Konzern hier zu Lande mehr als 100 Millionen Euro im Jahr umsetzt. In Großbritannien hat Starbucks nach massiven Protesten erklärt, wenigstens für zwei Jahre die Steuertrickserei zu unterlassen. Das Unternehmen nutzt die Niederlande als Steueroase und überweist seiner dort ansässigen Europa-Zentrale jährlich hohe Summen an Lizenzgebühren für die Nutzung der Marke Starbucks. Attac fordert von der Politik endlich ein konsequentes Vorgehen gegen Steuervermeidung und macht sich für eine international abgestimmte Besteuerung von Gesamtkonzernen stark. Eine Gesamtkonzernsteuer (Unitary Tax) würde allen Staaten ermöglichen, sämtliche in ihrem Land erwirtschafteten Unternehmensgewinne zu besteuern.
Mehr Infos zu Starbucks und Gesamtkonzernsteuer

Nestlé in die Tonne

Quelle: achinger.com

17.10.2013 Nestlé hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr weltweit rund drei Milliarden Kaffeekapseln verkauft, jede sechste davon in Deutschland. In Europa sei der Absatz um 30 Prozent gestiegen. Auf elf von 16 bedeutenden europäischen Märkten für portionierten Kaffee sieht sich Nestlé als Marktführer, mit den Marken "Nespresso" und "Dolce Gusto". Das muss nicht so bleiben: Boykottiert Nestlé!

Dass es für die Natur von Nachteil ist, wenn für jede Tasse Kaffee eine Aluminiumkapsel in die Tonne wandert, wird von vielen VerbraucherInnen außer Acht gelassen. Die Herstellung von Aluminium verlangt nicht nur eine enorme Energiemenge sondern zerstört in hohem Maße die Umwelt. Es ist nicht einmal der Energieverbrauch allein, der die Produktion von Primäraluminium ökologisch so bedenklich macht. Um das Bauxit abzubauen, wird Regenwald abgeholzt, Landschaften werden zerstört und es entsteht giftiger Rotschlamm. Bedenkt man, dass 2010 mehr als 6 Milliarden Kapseln verkauft wurden, kommt man für ein Jahr auf mehr als 6 Millionen Kilo Aluminium. Für den Kaffeegenuss werden jede Minute mehr als 12 Kilo von dem Leichtmetall zu Abfall.
Bei Nestlé geht das Umsatzwachstum einher mit Ausbeutung, Umweltzerstörung und Verletzung der Menschenrechte. Palmöl für Nahrungsmittel und Kosmetika bezieht Nestlé unter anderem bei Kuala Lumpur Kepong (KLK), ein Unternehmen das in Malaysia und Indonesien 200.000 Hektar Ölpalmplantagen besitzt. Niedriglöhne, Schuldknechtschaft, Kinderarbeit und gifitge Pestizide gehören zum Alltag auf den Plantagen von KLK. Nestlé profitiert vom billigen Palmöl das mit Zwangsarbeit und Naturzerstörung gewonnen wird.

ToxFox Online Kosmetik-Check

Quelle: bund.net

06.10.2013 Fast ein Drittel der Kosmetik- und Körperpflegeprodukte enthält hormonell wirksame Chemikalien, die die Gesundheit schädigen können. Wie weiß ich als VerbraucherIn, welche Produkte hormonell wirksame Chemikalien enthalten? Mit dem ToxFox hat der BUND einen kostenlosen online Kosmetikcheck entwickelt, der diese Frage ganz schnell und einfach beantwortet. Einfach Barcode scannen und damit überprüfen, wie sauber das Kosmetikprodukt ist.

Das Ergebnis einer BUND-Studie, in der über 60.000 Produkte ausgewertet wurden ist erschreckend. Die untersuchten Körperpflegemittel enthielten 15 verschiedene Chemikalien, die wie Hormone wirken. Diese Stoffe dienen vor allem als Konservierungsmittel und UV-Filter. Und das nicht nur in Sonnencreme – die Palette belasteter Produkte reicht von Duschgel, Rasierschaum, Haargel und Lippenstift über Handcremes und Bodylotions bis zu Zahnpasta. Bei den Marktführern Beiersdorf (Nivea) und L'Oréal (zu 26,4 % im Besitz von Nestlé) enthält fast jedes zweite Produkt hormonell wirksame Stoffe. Dagegen kommt Naturkosmetik in der Regel ganz ohne diese bedenklichen Chemikalien aus!
ToxFox Online Kosmetik-Check

Schlachthof-Umzingelung in Wietze

Quelle: wir-haben-es-satt.de

13.09.2013 7000 Menschen haben am 31.08.2013 Europas größten Geflügelschlachthof im niedersächsischen Wietze bei Celle mit einer Menschenkette umzingelt. Die DemonstrantInnen forderten drei Wochen vor der Bundestagswahl unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt!" eine grundlegende Agrarwende. Der Megaschlachthof in Wietze sei ein Symbol für die "verfehlte Agrarpolitik der schwarz-gelben Bundesregierung", erklärten die VeranstalterInnen.

Zu der Großdemonstration hatte ein breites Bündnis aus Bauern-, Umwelt-, Entwicklungs- und Tierschutzverbänden aufgerufen. Uschi Helmers von der Bürgerinitiative Wietze sagte: "Jeden Tag sollen hier in diesem Schlachthof 430.000 Hühner geschlachtet werden. Das ist viel zu viel. Um den Schlachthof auszulasten müssten über 200 neue Megaställe gebaut werden. Doch überall im Land wächst der Widerstand. Die Menschen wollen Bauernhöfe und keine Agrarfabriken."
Link zu Fotos von der Umzingelung in Wietze

Mir hams satt!-Demonstration

Quelle: wir-haben-es-satt.de

02.07.2013 Erste bayrische Großdemo gegen Agrarindustrie und Flächenverbrauch. Am Samstag den 13. Juli 2013 wird sie ab 11 Uhr am Münchner Odeonsplatz zu sehen sein: Die Bewegung für eine faire Landwirtschaftspolitik, gentechnikfreie Lebensmittelproduktion und vernünftige Flächenschutzpolitik. Bauern und Imker, Umweltschützer und Entwicklungsorganisationen, Verbraucher und Produzenten werden gemeinsam gegen Agrarindustrie und Flächenverbrauch auf die Straße gehen. Und: Sie laden die ganze Bevölkerung ein mitzumachen.


Mir hams satt!-Demonstration München 13. Juli 2013

Finger weg von unseren Feldern

Quelle: march-against-monsanto.com

25.05.2013 Am 6. Mai legte die EU-Kommission den Entwurf einer Verordnung zur Neuregelung des Saatgutrechtes vor, die künftig 12 EU-Richtlinien und deren Umsetzung in 27 nationalen Saatgutgesetzen ersetzen soll. Alte und lokale Obst-, Getreide- und Gemüsesorten, vor allem aber die Fortentwicklung der Vielfalt auf dem Acker stehen auf dem Spiel. Jetzt wird der Entwurf im Europäischen Parlament und im EU-Ministerrat verhandelt, die sich darüber vor den Neuwahlen zum EU Parlament 2014 einigen müssten, damit die Verordnung 2015 in Kraft treten kann.

Noch gibt es also Spielraum um eine nachhaltigere, gerechtere und vor allem vielfaltsorientierte Saatgut-Gesetzgebung in Europa zu fordern und durchzusetzen. Die Lizenzierung des Saatguts ist aufwendig und kostspielig. Alte und regionale Sorten würden von der Bildfläche verschwinden. Den industriell genormten Hybridsamen (eigens gezüchtete Sorten) von Monsanto, Syngeta, BASF & Co. würde der Weg geebnet. Wenig verschiedene Sorten bedeuten niedrige Erzeugungskosten durch billige Massenproduktion, die Konzerne würden somit ihren Profit maximieren. Und könnten bald kontrollieren, welche Pflanzensorten in der EU noch angebaut und gehandelt werden. Wir dürften nicht mehr selbst entscheiden, was in unseren Beeten oder auf unserem Teller landet.
Save Our Seeds - Petition Saatgutverordnung
Gentechnik Info
Join the Virtual March Against Monsanto

59 735 682

Quelle: regenwald.org

26.01.2013 59 735 682 Schweine wurden 2011 in Deutschland geschlachtet. Rund neun Millionen mehr als fünf Jahe zuvor. 609 015 899 Masthühner wurden in Deutschland im jahr 2011 geschlachtet. 521 Kilo Kohlendioxid (CO2) Emissionen verursacht ein Fleischesser durch seine Ernährung; Veganer nur 33 Kilo.

Allein die 55 Millionen Mastschweine in Deutschland benötigen pro Jahr 2,75 Millionen Tonnen Sojaschrot. Dafür wird eine Anbaufläche von 1,5 Millionen Hektar beansprucht, für Masthühner wird eine Soja-Anbaufläche von 220 000 Hektar. Die Gesamtfläche für den deutschen Bedarf an Tierprodukten liegt bei 2,9 Millionen Hektar. Die Hauptanbauländer für Soja liegen in Südamerika: Brasilien hat 23 Millionen Hektar, Argentinien hat 19 Millionen Hektar und Paraguay hat 3-4 Millionen Hektar Soja-Anbaufläche in Monokultur. Etwa 35 Millionen Tonnen Sojabohnen werden von den Mitgliedsländern der Europäischen Union jedes Jahr als Futtermittel für Rinder, Schweine, Hühner und Puten importiert. Fürs Schnitzel brennt der Regenwald. Um Platz für immer neue Anbauflächen zu schaffen, brennen die Farmer Regenwälder und tropische Savannen ab. Für die zunehmende Sojaproduktion werden die Wälder in immer dramatischerem Tempo abgeholzt. Vor allem Kleinbauern und Indigene werden von ihrem angestammten Land verdrängt oder vertrieben.
Übrigens: die Einfuhr von Soja für die menschliche Nahrung, also z.B. Tofu für Veganer, machen nur einen Bruchteil der Importe für Futtermittel aus und wird meist auf Äckern in südeuropäischen Ländern angebaut.

Keinen Regenwald auf den Teller

Wer stoppt die Killer von Nestlé?

Quelle: amerika21.de

15.08.2012 Das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) hat zusammen mit der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal bei der schweizerischen Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen den Nestlé Konzern gestellt. Die Menschenrechtsorganisation wirft ihnen vor, den Tod des Kolumbianers Luciano Romero im Jahr 2005 verursacht zu haben, weil sie nicht für Schutzmaßnahmen gesorgt hätten.

Der kolumbianische Gewerkschafter Luciano Romero war im September 2005 im Nordosten Kolumbiens von Paramilitärs entführt, gefoltert und mit 50 Messerstichen ermordet worden. Zuvor hatte er jahrelang für die kolumbianische Nestlé-Tochter Ciolac gearbeitet und sich für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen eingesetzt. Die lokale Nestlé-Vertretung hatte Lieferbeziehungen zu Großgrundbesitzern unterhalten, die Verbindungen zu paramilitärischen Kreisen hatten. Die Schweizer Unternehmensführung wusste laut ECCHR vom Fehlverhalten ihrer Vertreter in Kolumbien. In der Strafanzeige wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Tat fahrlässigerweise nicht verhindert zu haben. Die Klage schafft möglicherweise einen Präzedenzfall, denn erstmals könnte ein Schweizer Unternehmen in der Heimat für Unrecht haftbar gemacht werden, das im Ausland begangen wurde.
Auch beim Thema Kinderarbeit steht Nestlé mal wieder im Rampenlicht. Laut einer vom Konzern selbst angeforderten Prüfung muss Nestlé die Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarbeit bei der Kakao-Produktion in der Elfenbeinküste ausbauen:

WELT ONLINE: Kinderarbeit für KitKat? Nestlé muss interne Prüfung verbessern

Tierversuche für Health Claims bei Nestlé?

Quelle: greenpeace.org

18.04.2012 Nachdem die Tierrechtsorganisation PETA weltweit gemeinsam mit vielen Unterstützern erfolgreich dafür gekämpft hat, dass Unilever, der Hersteller von Lipton Tee keine Tierversuche für Tee oder Teeinhaltsstoffe mehr durchführen oder in Auftrag geben wird, ist nun die Firma Nestlé mit Tierversuchen in die Medien geraten. Laut PETA macht Nestlé Tierversuche für Nestea und/oder vergibt Aufträge für solche Versuche an andere Unternehmen.

Wie zuvor bei Lipton, wird auch bei Nestlé an Mäusen und Ratten getestet und auch hier werden die Tiere, nachdem sie für die Versuche gelitten haben, enthauptet. Dabei gibt es moderne, tierversuchsfreie Forschungsmethoden, die Tierversuche völlig überflüssig machen und die von anderen Getränkeherstellern bereits angewendet werden. Kein einziger dieser Tierversuche ist für Getränkehersteller gesetzlich vorgeschrieben. Vielmehr haben US-amerikanische und europäische Aufsichtsbehörden betont, dass Tierversuche als Nachweis für die gesundheitsfördernden Eigenschaften (sogenannte "Health Claims") eines Getränkes oder Lebensmittels nicht erforderlich sind und diese auch nicht ausreichend belegen können. Von Nestlé gibt es zwar keine offizielle Äusserung, aber auf den Seiten von Nestlé Marktplatz lässt sich folgende Aussage vom Nestlé Team finden: "Daher machen wir fuer herkömmliche Lebensmittel auch keine Tierversuche, und auch Nestea wurde nie an Tieren getestet. Tierversuche werden in einem sehr eng begrenzten Rahmen im Bereich der Gesundheitsforschung durchgeführt, und nur dann, wenn sie unverzichtbar sind. Dies ist z.B. bei speziellen Produkten der Fall, die im klinischen Bereich eingesetzt werden, bei Spezialnahrungen für bestimmte Krankheitsbilder oder bei Produkten, die Gesundheit im Alter fördern sollen. [...] Wir arbeiten in eigenen Forschungseinrichtungen auch an Verfahren, die den gänzlichen Verzicht auf Tierversuche möglich machen sollen." Mit diesem Statement wird mehr oder weniger zugegeben, dass bei Nestlé Tierversuche gemacht werden - auch für "Health Claims".
Stoppt Spekulation mit Nahrungsmitteln!

Quelle: occupy-occupy.de

10.04.2012 Der Rohstoffmarkt entwickelte sich in den Finanzkrisen 2007/08 und 2010/11 zum Ersatzspielfeld für reine Finanzmarktwetten, als andere Märkte zusammenbrachen, wie etwa 2007 der Immobilienmarkt. Als Folge sind im Rohstoffbereich "Nahrung" deutlich höhere Preissteigerungen verzeichnet worden als bislang. Die preistreibenden Effekte dieser reinen Finanzspekulationen sind für jedermann erkennbar zutage getreten. Eine Petition an den Deutschen Bundestag fordert das Verbot von Spekulationen mit Nahrungsmitteln.

Der ursprüngliche Zweck der Warentermingeschäfte mit Nahrungsrohstoffen war es, Landwirte und Verarbeiter vor extremen Preisschwankungen abzusichern. Durch verschiedene Gesetzesänderungen haben nun auch reine Finanzspekulanten Zugang zu diesem Markt gefunden. Deutsche Großbanken bieten diese Art der Finanzspekulation sogar verpackt in attraktive Geldanlageprodukte feil. Der weitaus größte Teil der Anleger und der Bevölkerung lehnt die Spekulation mit Nahrungsmitteln aus moralischen Gründen kategorisch ab. Zurecht: Anerkannte gemeinnützige Organisationen haben in ausführlichen Dokumentationen die Zusammenhänge zwischen der Spekulation mit Nahrungsmitteln und Hungersnöten in ärmeren Ländern der Welt nachgewiesen. Parallel zur Petition läuft die E-Mail-Aktion von foodwatch weiter. Bereits mehr als 62.000 Menschen fordern die Deutsche Bank zum Ausstieg aus den unmoralischen Spekulationsgeschäften mit Nahrungsmitteln auf.
Petition an den Deutschen Bundestag: Hier unterschreiben!
E-Mail-Aktion: Hände weg von Acker, Mann!

Die Ärzte sollten Becel vermarkten

Quelle: foodwatch.de

27.07.2012 Unilever und Danone haben laut foodwatch.de über Jahre hinweg versucht, Ärzte zu instrumentalisieren, um Becel pro.activ, Actimel und Activia zu bewerben. Ziel spezieller Marketingkampagnen: Mediziner sollten die Produkte an Patienten empfehlen. Die Konzerne setzten dabei auf irreführende Angaben und verschwiegen Informationen.

Im April 2012 veröffentlichte Unilever einen Offenen Brief an die Ärzteschaft in Form ganzseitiger Anzeigen in der Ärztezeitung und im Ärzteblatt über seine mit Pflanzensterinen angereicherte, cholesterinsenkende Margarine Becel pro.activ. "Über 45 Humanstudien wurden durchgeführt, um sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit von Pflanzensterinen zu belegen", argumentiert Unilever Deutschland-Chef Harry Brouwer und verweist darauf, dass die "wichtigsten europäischen Fachgesellschaften für Kardiologie (ECS) und Atherosklerose (EAS)" Pflanzensterin-angereicherte Lebensmittel in ihre Empfehlungen zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte aufgenommen hätten. Unilever unterschlägt dabei, dass eben diese Leitlinien den gesundheitlichen Nutzen und die Sicherheit solcher Produkte anzweifeln – darin heißt es: "Aktuell gibt es keine Daten, die belegen, dass die Cholesterinsenkung mithilfe von Pflanzensterinen präventiv gegen koronare Herzkrankheiten wirkt. Um die Sicherheit von Lebensmitteln mit Pflanzensterinzusatz bei regelmäßiger Einnahme zu garantieren, sind außerdem Langzeitstudien nötig."
Schlecker-Pleite: For You. Vor Ort. Vor Bye!

Quelle: rentner-news.de

23.01.2012 Das Drogeriemarktkette Schlecker meldete am 23. Januar 2012 Insolvenz an. Schlecker beschäftigt in Europa 47000 Mitarbeiter, davon allein 35000 in 7000 deutschen Filialen. Die Angestellten werden Insolvenzausfallgeld erhalten. Bereits seit drei Jahren macht das schwäbische Familienunternehmen Verluste. Im letzten Jahr wurden mehr als 800 Fillialen geschlossen und viele Hundert werden jetzt folgen. Marktführer Schlecker hatte 2010 noch einen europaweiten Umsatz von 6,55 Milliarden Euro, und lag damit vor Roßmann (ca. 5 Mill.) und dm-Markt GmbH (6,17 Mill.).

Schlecker hat zu spät auf Marktveränderungen und damit Verbraucherwünsche reagiert: Kleine, unübersichtliche Fillialen in denen die Kunden durch Dauerbeschallung mit Werbung belästigt werden, der Umsatz ist niedrig. Während die Konkurrenz teilweise eigene Bio- und Ökomarken etablierte, lag dieser Bereich bei Schlecker brach. Obwohl es mittlerweile Betriebsräte bei Schlecker gibt, sah es alles andere als rosig aus: über die Zeitarbeitsfirma Meniar wurden rund 43,000 Leiharbeiter an Schlecker vermittelt, für einen Stundenlohn von 6,78 Euro. Im Bundesdurchschnitt liegt der Tariflohn einer Verkäuferin laut ver.di hingegen bei 12,70 Euro. Mit Meniar wollte Schlecker offensichtlich gezielt Tarifverträge unterlaufen indem festangestellten Mitarbeitern in neue Arbeitsverträge zu deutlich schlechteren Bedingungen gezwungen wurden. Die Familie Schlecker als Eigentümer der Kette will ein sogenanntes Planinsolvenzverfahren beantragen und ein begleitendes Sanierungskonzept vorlegen, damit könnte Schlecker als Firma erhalten bleiben.
Wir haben es satt!

Quelle: wir-haben-es-satt.de

11.01.2012 Haben Sie Tierfabriken satt? Brauchen Sie auch keine Gentechnik im Essen? Und lehnen Sie Dumpingexporte ab? Dann sollten Sie sich für das neue Jahr den 21. Januar vormerken. Denn dann findet in Berlin die Grüne Woche statt, wo sich die Verantwortlichen dieser Agrarpolitik treffen, um die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter voranzutreiben. Zulasten der Umwelt und der ökologischen und bäuerlichen Landwirtschaft. Aber der Widerstand in den Regionen wächst. In den kommenden Monaten werden die Weichen gestellt für eine Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik bis 2020. Doch die Bundesregierung blockiert noch immer eine echte Reform.

Während der letzten "Internationalen Grünen Woche" im Januar 2011 waren bereits mehr als 22.000 Menschen auf der Straße um gemeinsam gegen Dioxinskandale, Gentechnik im Essen und Tierleid in Megaställen zu protestieren. Zu den Forderungen der "Wir haben es satt!" Demo gehören: Subventionen an soziale, ökologische und Tierschutz-Kriterien binden; faire Regeln durchsetzen statt Agrarmärkte liberalisieren; heimisches Futter statt Gentechnik-Soja fördern; Spekulationen mit Lebensmitteln beenden; Exportsubventionen stoppen und der Fleischindustrie den Geldhahn abdrehen.
Homepage: Wir haben es satt! Demo am 21. Januar 2012 in Berlin

Bessere Bananen mit Siegel?

07.01.2012 Bananenanbau in den Tropen, oft in Monokulturen, ist fast nie Ökoanbau: Fungizide, Insektizide, Nematizide und Herbizide werden aufgetragen. Deswegen und wegen schlechter Arbeitsbedingungen wie beispielsweise fehlender Schutzkleidung steht der Bananenanbau seit Jahrzehnten in der Kritik. Chiquita, der größte Bananenimporteur in Europa, versucht nun mit der US-amerikanischen Nichtregierungs- organisation Rainforest Alliance einen neuen Weg zu gehen.

Vor sechs Jahren hat der Bananenkonzern Chiquita angekündigt, nachhaltiger und fairer produzieren zu wollen. Seit 2006 schmückt ein Frosch auf dem Zertifikat der Rainforest Alliance die Chiquita-Bananen in Europa. Er soll symbolisieren, dass Chiquita den Wandel hinter sich habe: vom Regenwaldvernichter zum nachhaltigen, ressourcenschonenden Bananenunternehmen. Chiquita reduzierte den Pestizideinsatz, trainierte Management und Arbeitnehmer und läßt die Farmen von der Rainforest Alliance regelmäßig kontrollieren. Trotzdem klagen auch jetzt noch Arbeiter über schlechte Lebens- und Arbeitsbedingungen. Zu beachten ist, dass sich nur mehr 40 Prozent der Betriebe im Besitz von Chiquita befinden, 60 Prozent sind ausgelagert, Tendenz steigend. Neben den Pestizideinsätzen beschweren sich Gewerkschaftsmitglieder auf Costa Rica, sie würden auch wegen ihrer Mitgliedschaft in der Bananengewerkschaft Cosiba drangsaliert. Das sind Vorwürfe, die gegen die Regeln der Rainforest Alliance verstoßen. Unilever, der größte Teekonzern der Welt, plant bis 2015 den gesamten Lipton Tee von Rainforest Alliance Certified Farmen zu beziehen.
BASF plant Gentech-Pommes

Quelle: greenpeace.org

07.11.2011 Wenn es nach dem Willen des deutschen Chemiekonzerns BASF ginge, könnten schon bald gentechnisch veränderte Kartoffeln auf den Tellern der Verbraucher liegen. BASF beantragte die Zulassung der Kartoffelsorte "Fortuna" als Lebensmittel. Die Genkartoffel sei gegen die Kraut- und Knollenfäule resistent, erklärte BASF. Der Konzern will die Sorte demnach als Lebensmittel für Menschen und als Futtermittel für Tiere nutzen.

BASF forscht den Angaben zufolge seit 2003 an der Kartoffel und testete sie bereits über sechs Jahre in Feldversuchen. Auf den Markt kommen soll "Fortuna" 2014 bis 2015. Die in die "Fortuna" eingebauten Resistenzgene stammen von einer südamerikanischen Wildsorte. Letztes Jahr wurde die Gentechnik-Kartoffel "Amflora" der BASF in der EU zum Anbau zugelassen, jedoch nur auf wenigen Hektar angebaut. Wegen des eingebauten Antibiotikaresistenz- Markergens ist die Freisetzung sehr umstritten. Stärke-Hersteller lehnen die Verwendung außerdem ab, denn es gibt längst gentechnikfreie Alternativen. Laut einer Greenpeace-Umfrage unter Pommes-Herstellern ist auch die neue BASF-Kartoffel unbeliebt.
Unsere Genfood Infoseiten.
Unilevers blutiger Brotaufstrich

Quelle: regenwald.org

02.11.2011 Die Rede ist von Rama, dem bekannten Brotaufstrich der Firma Unilever. Unilever ist mit 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr einer der größten Palmölverbraucher der Welt – Palmöl steckt in fast jedem Unilever-Produkt. Und Wilmar International, Betreiber von gut 600.000 Hektar Plantagen auf Sumatra und Borneo, zählt zu seinen wichtigsten Lieferanten. Wilmar International ist einschlägig bekannt für illegale Abholzung und Menschenrechts- verletzungen. Im August stürmten 700 bewaffnete Soldaten und Sicherheitskräfte des Wilmar-Konzerns die kleine Siedlung Sungai Beruang.

Mit 53 Millionen Tonnen pro Jahr (2010) ist Palmöl das am meisten produzierte und billigste Pflanzenöl der Welt. In den Regenwaldgebieten rund um den Äquator erstrecken sich Ölpalmen-Plantagen auf ganze 16 Millionen Hektar Land. Die größten Palmölproduzenten sind Indonesien und Malaysa, die zusammen 85 Prozent des Weltbedarfs liefern. In Indonesien gibt es bereits neun Millionen Hektar Palmölplantagen und es ist geplant auf 20 Millionen Hektar aufstocken - einhergehend mit Rodung von Regenwald und Vernichtung von Tier- und Pflanzenarten sowie Vertreibung von Menschen. Interessanterweise ist Rama laut EG-Verordnung noch nicht mal eine Margarine, sondern lediglich ein geringwertiges Streichfett. Seit etwa vier Jahren wird die Quelle der enthaltenen pflanzlichen Fette nicht mehr deklariert. Lediglich von einer "Kombination aus drei goldenen Pflanzenölen" wird gesprochen. In Rama wird Palmöl für den Fett-Aufstrich verwendet. Das zunächst gesunde Palmöl wird durch das Raffinieren bedenklich: Am Ende des Prozesses enthält es sogenannte 3-MCPD-Fettsäureester, die im Verdacht stehen, Nieren zu schädigen und Tumore zu fördern. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält höhere Dosen über einen längeren Zeitraum für bedenklich.
Kauft keine BILD!

Quelle: tnaig.blogsport.de

13.06.2011 BILD, ein Druckerzeugnis der Axel Springer AG ist mit 12 Millionen LeserInnen das meistgelesenste Blatt in Deutschland und fiel immer wieder wegen ausländerfeindlicher und persönlichkeitsrechts- verletzender Beiträge auf. Nun ist es amtlich: dieses menschenverachtende Schmierblatt ist gar keine Zeitung! In einer Studie der Otto Brenner Stiftung (OBS) über die "BILD-Zeitung" wird dem Blatt folgerichtig der Status einer Zeitung nach journalistischen Kriterien aberkannt, und es wird gezeigt, dass die BILD ein Medium zur Manipulation der Massen ist.

Laut der OBS Studie setzt BILD Methoden der Werbung, der Unterhaltung, der Kampagnenkommunikation und des Marketings gezielt ein um Stimmung zu machen. Dies steht im Gegensatz zum Journalismus, der mit seiner Arbeit der Information, der Orientierung und Kommentierung von gesellschaftlich Bedeutsamen sein Publikum erreichen will. Die BILD-Leserschaft ist kein repräsentativer Ausschnitt der Bevölkerung. Das Phantombild eines durchschnittlichen BILD-Lesers zeigt einen nicht mehr ganz jungen Mann mit eher schwacher Schulbildung und geringem Einkommen. Wenn die Titelzeilen heißt: "Die bittere Wahrheit über Hartz IV und die Ausländer", dann wird kein Problem aufgeworfen, sondern Stimmung gemacht. Mit solchen Aufmachern werden Ressentiments geschürt und publizistisch der Weg für rechtspopulistische Parteien geebnet. Kioskbesitzer in Hamburg haben die Konsequenz gezogen und verkaufen seit September 2010 keine BILD mehr. Über Facebook wird dazu aufgerufen seinen Kioskbesitzer, Bäcker, etc. dazu aufzufordern die "BILD-Zeitung" nicht mehr zu verkaufen. Das ist keine Zensur, sondern eine moderne Form des Boykotts und ein Boykott kann jeder Mensch nach seinen einem eigenen Gewissen unterstützen.
BiLD Studie der Otto Brenner Stiftung (April 2011).
Facebook: Boykott BILD
Palmöl-Fritten bei REAL, Penny und Co.

Quelle: ökotest.de

11.05.2011 Ökotest hat in der Mai-Ausgabe 2011 seiner Zeitschrift 20 Produkte von tiefgekühlten Pommes Frites für den Backofen geprüft. Pommes von Penny und Aviko sind laut Packung mit reinem Sonnenblumenöl hergestellt. Im Labor konnte Öko-Test jedoch ermitteln, dass dem Sonnenblumenöl preiswertes Palmöl zugemischt wurde. Des weiteren wurden die Backofen-Fritten von Eismann in Palmöl frittiert. Besonders pikant: REAL wirbt auf der Verpackung der Pommes mit dem Vermerk "hochwertiges Öl". Hier fand Öko-Test aber ausschließlich minderwertiges Palmöl.

Nicht legal ist jedoch der nun aufgeflogene Etikettenschwindel bei Penny (gehört zur REWE-Gruppe) und Aviko. Die Marena Pommes Frites von Penny sollen nach Herstellerangaben "reines" Sonnenblumenöl enthalten. Tatsächlich sind aber nach Ökotest 35 Prozent Palmöl dabei. Die Gesamturteile von Ökotest: Mangelhaft. Im Palmöl sind Fettschadstoffe enthalten. Diese können bei der Raffination 2-MCPD-Fettsäureester bilden. Sie stehen im Verdacht, die Nieren zu schädigen. Doch auch mit Blick auf die Laborergebnisse gibt es kaum einen Anlass zur Freude. So wurde in jeder zweiten Probe von den Experten noch immer zu viel Acrylamid ermittelt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt bereits seit Jahren vor den Schadstoffen im Palmöl. Auch ist Palmöl wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren ungünstig für die Ernährung. Für den Palmöl-Anbau werden die Regenwälder gerodet, Torfmoore trockengelegt, die Orang-Utans und Tausende weiterer bedrohter Tier- und Pflanzenarten vernichtet, das Klima angeheizt und die dort lebenden Menschen von ihrem Land vertrieben. Das tropische Öl steht daher seit Jahren massiv in der Kritik.
E-mail Aktion: Rewe, Aviko, Real und Eismann anschreiben.
Augen auf! 'Regenwald drin'
Die Klonfleisch-Frage

Quelle: foodwatch.de

30.03.2011 Die Verhandlungen für eine EU-Regelung, die eine Kennzeichnung oder ein Verkaufsverbot von Klontieren im Lebensmittelhandel ermöglicht hätte, scheiterten am 29.03.2011 nach einem zwölfstündigen Verhandlungsmarathon in Brüssel. Fleisch und Milch von Nachfahren geklonter Tiere können somit auch künftig ohne Kennzeichnung in Europas Supermärkten verkauft werden. Steaks, Schnitzel und Milchprodukte von Klontiernachkommen landen weiter bei den Verbrauchern, ohne dass wir davon erfahren.

Das Europäische Parlament trat für weitgehende Einschränkungen bei der Vermarktung von Klonprodukten ein, scheiterte jedoch an EU-Mitgliedsstaaten und Europäischer Kommission. Die EU-Kommission wollte das Klonen von Tieren zur Lebensmittel-Erzeugung und den Import geklonter Tiere und deren Fleisch verbieten. Jedoch wollte die EU-Kommission Fleischprodukte von Klon-Nachfahren ohne Einschränkung zulassen, weil sie "Vergeltungsmaßnahmen" der USA fürchtete. Die USA könnten im Gegenzug zu strengeren Klonkontrollen die Einfuhr von Produkten aus der europäischen Landwirtschaft oder sogar anderer Industriegüter stoppen. "Offenbar wollen die Mitgliedsstaaten, dass die Verbraucher Klonfleisch essen, ohne dies zu erfahren", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU). Zwar muss Fleisch von Klontieren eine Zulassung erhalten, bevor es in Europa auf den Markt kommt. Es gibt aber keine Kennzeichnungspflicht. Eine von der EU-Kommission eingesetzte Ethikgruppe für Wissenschaft und neue Technologien war bereits 2009 zu dem Schluss gekommen, es gebe keine überzeugenden Argumente für die Nahrungsmittelerzeugung mit Hilfe geklonter Tiere.
EU will Klonfleisch verbieten [SPIEGEL ONLINE 19.10.2010]

Klonfleisch-Offensive
Wir haben es satt!

Quelle: wir-haben-es-satt.de

08.01.2011 Haben Sie Tierfabriken satt? Brauchen Sie auch keine Gentechnik im Essen? Und lehnen Sie Dumpingexporte ab? Dann sollten Sie sich für das neue Jahr den 22. Januar vormerken. Denn dann findet in Berlin die Grüne Woche statt, wo sich die Verantwortlichen dieser Agrarpolitik treffen, um die Industrialisierung der Landwirtschaft weiter voranzutreiben. Zulasten der Umwelt und der ökologischen und bäuerlichen Landwirtschaft. Aber der Widerstand in den Regionen wächst. Ein breites Bündnis von 19 Organisationen will den Protest nun bündeln.

Während der Messe "Grüne Woche" in Berlin treffen sich am 22. Januar 2011 Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung. Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben. Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte. Die Agrarkonzerne wollen für Gen-Saat, Agro-Chemie und Industrie-Food grenzenlose Märkte und weitere Milliarden-Subventionen. Sie wollen Agrarfabriken statt Bauernhöfe - überall. Dies alles unter dem Deckmantel den Welthunger und den Klimawandel zu bekämpfen. Deshalb findet während der Grünen Woche in Berlin am 22. Januar 2011 eine bundesweite Demonstration statt. Trecker-Kolonnen und Busse für die Anfahrt werden organisiert. Im Anschluss an die Kundgebung am Brandenburger Tor findet dort ein "Rock for Nature" statt.
Homepage: Wir haben es satt! Demo am 22. Januar 2011 in Berlin

Milch für Kinder

Quelle: gentechnikfreies-europa.eu

03.12.2010 Greenpeace bewertet im neuen Einkaufsratgeber "Milch für Kinder" 55 Hersteller. Bei Schul- und Trinkmilch führen unter anderem Landliebe und Ehrmann/Saliter mit der Schulmilch Creck. Einige Hersteller machten gegenüber Greenpeace keine Angaben. Zu diesen Herstellern gehört auch Vogtlandmilch, der die Schulmilchmarke Joe Clever produziert. Der Einsatz von Gen-Pflanzen ist hier ebenso wahrscheinlich wie bei Milch von Bärenmarke von Hochwald und Weihenstephan von Müllermilch. Nestlé und Milupa verwenden immer noch standardmäßig Genpflanzen für die Tierfütterung.

Viele Lebensmittelhersteller behaupten daher, eine Umstellung auf Gentechnik freie Futtermittel sei nicht möglich, da 70 Prozent der weltweiten Produktion sind gentechnisch verändert sind. Das Argument zählt allerdings nicht, da zum Beispiel Brasilien alleine den gesamten, realistisch vorstellbaren Bedarf Europas an gentechnikfreiem Sojaschrot decken könnte. Die Freisetzung der Gentechnik auf Feldern gefährdet vor allem die Umwelt und die langfristige Sicherung der Ernährung. Hipp und Humana sind gemäß der Greenpeace Umfrage führend bei gentechnikfreier Babymilchnahrung. Tatsächlich verzichten immer mehr Hersteller auf den Einsatz von Gen-Pflanzen im Futter. Protestieren Sie bei den Lebensmittelhersteller Nestlé, Milupa, die zu Müllermilch gehörende Molkerei Weihenstephan sowie Hochland mit ihrer Bärenmarke gegen die Verwendung von Gen-Soja im Tierfutter.
Petition: Keine Gen-Milch in Flasche und Tüte

Download Einkaufsratgeber "Milch für Kinder"
Augen auf! 'Regenwald drin'

Quelle: Pro Regenwald

03.12.2010 Die wenigsten von uns haben sich jemals Gedanken darüber gemacht, wo in einem einfachen deutschen Supermarkt Regenwald zu finden ist. Tatsächlich ist die schwierigere Frage mittlerweile wohl eher, in welchen Produkten kein Regenwald drin ist... Seit Mitte Oktober 2010 läuft die Kampagne "Augen auf! 'Regenwald drin'" und jede/r sollte mitmachen. Bei dieser Kampagne geht es darum, darauf hinzuweisen, in welchen der Alltagsprodukte, die wir täglich aus dem Supermarkt raustragen, Regenwald drin ist.

So steckt über den Umweg Soja Regenwald in Fleisch und Wurst und auch in Milchprodukten aller Art. Hinzu kommen nahezu sämtliche Produkte, für deren Herstellung ‘pflanzliche Fette‘ verwendet werden. Wenn dieser Zusatz auf den Packungen steht, ist meist Palmöl drin. Dies trifft zu für Pflanzenmargarine, für Fertigprodukte, etwa Tütensuppen und Mikrowellengerichte, für Speiseeis und Brotaufstriche, Backwaren, Süßigkeiten und selbst Müsli bis hin zu Kosmetika und Waschmitteln. Auf der Homepage dr Kampagne "Augen auf! 'Regenwald drin'" können Sticker als Druckvorlage heruntergeladen werden mit denen sich jede/r aktiv bei der Auszeichung dieser zweifelhaften Produkte mitmachen kann. Umfangreiches Infomaterial steht ebenfalls zum Download bereit.
Augen auf! 'Regenwald drin'
Kaufen Sie Nichts!

Quelle: utopia.de

27.11.2010 Wie mittlerweile jeder wissen sollte ist heute, am 27. November, internationaler Buy Nothing Days! Der "Buy Nothing Day" oder "Kauf-nix-Tag" feiert am 27.11.2010 seinen 18. Geburtstag. Die Idee des "Buy Nothing Day" ist, inne zu halten und darüber nachzudenken, wie unser Konsum den Planeten und andere, die darauf leben, zerstört. Der "Buy Nothing Day" (BND) in Deutschland ist Teil eines wachsenden internationalen Netzwerkes, das geschaffen wurde um BND-Projekte in allen Phasen und an allen Orten zu unterstützen und anzuregen. Der "Buy Nothing Day" ist außerdem ein Protest gegen den Feiertags-Einkaufs-Wahnsinn.

Gerade die kommenden Wochenenden arten für viele Menschen in reine Shopping-Exzesse aus. Jeder kennt die Bilder von mit Einkaufstüten bepackten Menschenmassen, die sich durch die Innenstädte schieben. Für viele heißt Weihnachten einfach nur Einkaufen bis zum Umfallen: Geben um noch mehr zu Bekommen. Ein Zustand, der den Aktivist und Künstler Ted Dave im Jahr 1992 auf die Idee brachte, in Vancouver den "Buy Nothing Day" ins Leben zu rufen. Die in Deutschland als "Kauf-nix-Tag" bekannte Aktion ruft zu einem 24-stündigen freiwilligen Konsumverzicht auf. Denn jeder einzelne Euro ist Einkaufsmacht: eine von Verbrauchern oft zu selten entfesselte und von Unternehmen häufig in Frage gestellte Kraft.
Augen auf! 'Regenwald drin'
Muß es heute Hähnchen sein?

Quelle: ngo-online.de

09.09.2010 Jährlich sollen in der geplanten 50-Millionen-Euro-Schlachthof bei Wietze/Celle (Niedersachsen) mehr als 130 Millionen Tiere geschlachtet werden. Die Anlage wird von der EU mit 6,5 Millionen Euro subventioniert. Als Investor tritt die Rothkötter-Gruppe bzw. die Emsland Frischgeflügel GmbH auf. Nach Medienberichten sollen dort anfangs eine Million Hähnchen pro Woche geschlachtet werden. Dieser Schlachthof soll seinen Betrieb im Frühjahr 2011 aufnehmen, bis dahin sollen aus logistischen Gründen angeblich mindestens 500 Hähnchen-Mastanlagen rund um Wietze entstehen.

Aufgrund von Massenproduktion ist es außerdem so preiswert wie nie zuvor. Die Verbraucher übersehen gerne, dass die niedrigen Preise mit einem Unmaß an Tierquälerei einhergehen. Viele Millionen Tiere darben in engen, verdreckten Käfigen oder überfüllten, riesigen Ställen dahin. Für die Hähnchen und Legehennen sind die Massenställe eine lebenslängliche Tortur. Bevor die Tiere geschlachtet und verarbeitet werden können, müssen sie gefüttert werden. Einer der wichtigsten Bestandteile der Futtermittel für die Geflügelzucht ist Soja. Soja wird für diesen Zweck in Gebieten angebaut, auf denen eigentlich auch Nahrungsmittel für Menschen wachsen könnten. Oft sind ehemalige Regenwaldflächen etwa in Südamerika betroffen. Durchschnittlich fünf Kilogramm Getreide werden benötigt, um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren. Um die Ackerflächen für den Anbau von Nutzpflanzen wie Soja zu schaffen, werden in den Soja-Exportländern wie Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay artenreiche Urwald- und Savannengebiete gerodet. Schädigung des Wasserhaushalts und der Böden sowie Menschenrechts- und Landrechtsverletzungen und die Vertreibung der Kleinbauern sind direkte Folgen des von Konzernen und Investoren dominierten Sojageschäfts.
Die Rückkehr der Gen-Butterfinger

Quelle: greenpeace.de

03.09.2010 In deutschen Supermärkten werden nach Recherchen der Umweltschutzorganisation Greenpeace illegal gentechnisch-veränderte Lebensmittel ohne die entsprechende vorgeschriebene Gen-Kennzeichnung verkauft. Laboruntersuchungen im Auftrag von Greenpeace belegen, dass Nestlé-Schokoriegel Butterfinger und Baby Ruth mit Gen-Soja hergestellt werden. Der Butterfinger zudem mit Zutaten aus sechs unterschiedlichen Gen-Maissorten. Offensichtlich handele es sich bei den Gen-Riegeln um Produkte, die für den US-Markt hergestellt und entsprechend den dortigen Vorschriften gekennzeichnet seien.

Über 90 Prozent der in den USA angebauten Soja und 85 Prozent des Maises sind gentechnisch verändert. Gentechnisch veränderte Zuckerrüben werden seit 2007 in den USA angebaut und dürfen als Lebens- und Futtermittel in die EU importiert werden. Der Anbau der Gen-Rübe ist selbst in den USA inzwischen umstritten, da sie sich leicht mit artverwandten Pflanzen kreuzt. Ihre Ausbreitung ist kaum kontrollierbar. Schokoriegel Butterfinger von Nestlé war 1998 das erste auf dem Markt erhältliche gentechnisch veränderte Produkt auf dem deutschen Markt. Auf Druck von Greenpeace-Jugendlichen nahm der Lebensmittelkonzern Nestle am 14.07.1999 seinen Gen-Schokoriegel Butterfinger vom deutschen Markt. Ganz legal versucht hingegen der US-Schokoladenhersteller Hershey, Gen-Schokolade in Deutschland zu etablieren. Die Produkte Reese's Peanut Butter Cups und Nutrageous sind als Gen-Food gekennzeichnet und enthalten laut Zutatenlisten Gen-Zucker, Gen-Mais und Gen-Soja. Gen-Zucker taucht mit diesen Artikeln zum ersten Mal auf dem deutschen Markt auf. So verkaufen zum Beispiel Filialen der Supermarktkette Edeka die Süssigkeit. Greenpeace hat den Handel aufgefordert, die Gen-Schokolade aus dem Sortiment zu nehmen.
Gift in Gläsern von McDonald's

Quelle: greenpeace-muenchen.de

09.06.2010 Die Fast-Food-Kette McDonald's gibt ein Vermögen für die Werbung aus, um ihr Image eines "fürsorglichen" und "umweltbewußten" Unternehmens aufzupolieren, bei dem es ein Genuß sei, essen zu gehen. Kinder werden mit dem Anreiz von "kostenlosem" Spielzeug und anderen Dreingaben hineingelockt und nehmen ihre Eltern gleich mit. Ausgerechnet eine Kampagne für gesünderes Essen hat sich für McDonald's in den USA zum Flop entwickelt. Das Unternehmen rief am 04.06.2010 in den USA zwölf Millionen Sammelstücke mit Motiven aus dem Animationsfilm "Shrek" zurück. Die US-Produktsicherheitskommission CPSC hatte festgestellt, dass die Farbe auf den Bechern das krebserregende Schwermetall Cadmium enthält.

Laut einer Mitteilung der Fast-Food-Kette von Mitte Mai sollten die "Shrek"-Becher junge Kunden dazu animieren, Kinder-Menüs aus Burgern und Pommes frites mit Früchten, Gemüse, Säften und fettreduzierten Milchprodukten zu ergänzen. Doch hinter der süß lächelnden Maske von Ronald McDonald spricht die Realität eine andere Sprache - McDonald's einziges Interesse ist Geld: Profite machen um jeden Preis. McDonald's verkauft sehr ungesunde Lebensmittel, welche nachweislich die Menschen krank machen und zur Verfettung der Gesellschaft beitragen, und macht damit richtig Geld: allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2010 konnte McDonald's weltweit einen Gewinn von einer Milliarde USD verbuchen. Nach Unternehmensangaben ist Deutschland derzeit der viertwichtigste Markt für McDonald's - nach den USA, Japan und Frankreich. 973 Millionen Gäste besuchten 2009 den deutschen Zweig der Fastfood-Kette. Schon im Jahr 2000 war McDonald's das Ziel von Greenpeace-Protesten. Damals ging es darum, dass die Hühner für die Chicken McNuggets mit Gen-Soja gefüttert wurden. McDonald's sicherte darauf hin Greenpeace und den Verbrauchern zu, auf "gentechnisch veränderte Bestandteile" im Hühnerfutter zu verzichten. Doch dies war eine Lüge. Dem Futter für die Hühner ist genmanipuliertes Soja beigemengt. Analysen von Greenpeace im Jahr 2009 ergaben, dass sich im Futter der zu "Chicken McNuggets" und "McChicken Burger" verhackstückten McDonald's-Hähnchen immer noch gentechnisch verändertes Soja befindet.
Nestlé auf frischer Tat ertappt

28.03.2010 Nestlé verwendet Palmöl in vielen seiner Produkte und die Nachfrage nach Palmöl ist so stark gestiegen, dass die Unternehmen, die es verkaufen, Regenwälder in Indonesien abholzen um Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen. Nestlé ist der größte Lebensmittelkonzern weltweit und bereits jetzt ein wichtiger Abnehmer von Palmöl. In den letzten drei Jahren hat sich Nestlés Bedarf an Palmöl auf 320.000 Tonnen verdoppelt. Als größter Konzern mit bedeutendem Einfluss sollte Nestlé eigentlich ein Beispiel für die ganze Industrie setzen und sicher gehen, dass sein Palmöl „abholzungsfrei“ ist.

Große Gebiete des indonesischen Regenwalds werden zerstört, um für Palmöl-Plantagen Platz zu schaffen. Ein neuer Bericht von Greenpeace "Erwischt: Wie zerstörerisch sich Nestlé’s Palmölverbrauch auf den Regenwald und das Klima auswirkt" zeigt, dass Nestlé dennoch weiter Palmöl vom indonesischen Hersteller Sinar Mas in seinen Produkten verwendet. Andere führende Konzerne haben aufgrund der erschreckenden ökoloischen und sozialen Praktiken aufgehört, Produkte von Sinar Mas zu beziehen. Unilever hat letztes Jahr einen Vertrag über 30 Millionen US-Dollar gekündigt, Kraft Foods hat letzten Monat ebenfalls seinen Vertrag mit Sinar Mas gekündigt. Sinar Mas ist Indonesiens größter Palmölproduzent. Aktuell besitzt der Konzern 406.000 Hektar Ölpalmen-Plantagen. Sinar Mas plant, künftig weitere 1,3 Millionen Hektar unberührte Urwaldgebiete von Papua und Kalimantan für Plantagen zu vernichten. Sinar Mas verletzt internationale Standards und indonesisches Recht, ist an Landkonflikten beteiligt und rodet wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten. Nestlé muss den Vertrag mit seinen schlimmsten Lieferanten, wie Sinar Mas, kündigen. Darüber hinaus muss es sich gemeinsam mit der Palmölindustrie und der indonesischen Regierung für den Schutz der Torfmoorgebiete und für ein sofortiges Moratorium einsetzen, das die Abholzung des indonesischen Regenwalds für den Anbau von Ölpalmen stoppt.
Give the Orang-Utan a break Email-Protest
Bericht: Caught Red Handed (Auf frischer Tat ertappt)
Nestlé Boykott
Gentechnik-Alarm 2010

Quelle: keine-gentechnik.de

18.03.2010 Der neue Gentechnik-Kommissar der Europäischen Union, John Dalli, macht Ernst: Zum ersten Mal seit 1998 hat er jetzt eine Gentechnik-Pflanze für den Anbau in Europa zugelassen. Am 2. März 2010 hat die EU-Kommission den Anbau der Gentechnik-Kartoffel AMFLORA zu industriellen Zwecken und zum Verfüttern gestattet. Der Gentechnik-Kartoffel AMFLORA von BASF sollen bald weitere Zulassungen für Gentechnik-Mais folgen.

Die Bundesregierung steht hinter dieser neuen Linie der EU-Kommission. Für den Anbau 2010 ist es zwar zu spät. Aber wenn wir uns jetzt nicht wehren, werden BASF, Monsanto und Syngenta auch gegen den Willen der Bevölkerung im nächsten Frühjahr Europa mit ihren Gentechnikprodukten überschwemmen. Der Präsidenten der Europäischen Kommission José Manuel Barroso wir aufgefordert ein Moratorium für die Einführung von genmanipulierten Nutzpflanzen in Europa zu erlassen, eine ethisch und wissenschaftlich unabhängige Forschungskommission ins Leben zu rufen, die die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln untersucht, sowie strenge Auflagen zu erlassen.
Europa braucht keine Gentechnik auf dem Acker und auf dem Teller! Helfen Sie mit, dass auch die neue EU-Kommission und die neue Bundesregierung dies verstehen.

Gentechnik-Alarm: Stop the Crop geht in die zweite Runde!
Petition an die EU-Kommission

Coca-Cola und Wassermangel in Indien

23.01.2010 In Indien protestiert die Zivilgesellschaft seit Jahren gegen Cola Cola. Dort kam es zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels, die wesentlich auf den immensen Wasserverbrauch der Coca-Cola-Betriebe zurückzuführen ist. Zur Produktion von einem Liter Cola braucht man ungefähr die 9-fache Menge an frischem Trinkwasser. Abfüllbetriebe entnehmen das Grundwasser, ohne dafür zu bezahlen. In Jaipur und Mehdiganj ist der Grundwasserspiegel seit 1999 um 60 Meter gesunken. Der Grundwasserpegel in Kala Dera, in der Nähe einer Coca-Cola Abfüllanlage ist innerhalb eines Jahres um 6 Meter abgesunken. Trotz einer Dürreperiode entnimmt das Coca-Cola Werk dort weiterhin große Mengen Grundwasser.

Morde in Kolumbien Seit über 10 Jahren kämpft die örtliche Gewerkschaft SINALTRAINAL u.a. in Carepa für bessere Arbeitsbedingungen der Angestellten von "Bebidas y Alimentos", einer Abfüllfirma, die ausschließlich für Coca-Cola produziert. Acht Gewerkschafter wurden in den letzten 13 Jahren bei Coca-Cola in Kolumbien getötet, viele mussten fliehen. Der internationale Protest begann mit der Ermordung von Isidro Gil, einem Gewerkschaftsvertreter in der Coca-Cola Abfüllanlage im kolumbianischen Carepa. Die Umstände seine Ermordung während der Tarifverhandlungen im Dezember 1996 sind gut dokumentiert und legen die Zusammenarbeit zwischen Konzern, Paramilitärs und staatlichen Stellen nahe.
Winterspiele Italien 2006: Mitte November 2005 wurde der Ausschank von Coca-Cola Produkten in öffentlichen Gebäuden Turins verboten. Kurze Zeit später weigerten sich zwei römische Bezirke, das olympische Feuer durch ihre Straßen passieren zu lassen und es kam zu einem Krisengespräch zwischen Bürgermeister Veltroni und dem italienischen Chef des Konzerns. Anschließend wurde verkündet, dass Coca-Cola erstmals einer Untersuchung der Vorgänge in den kolumbianischen Abfüllanlagen zustimmt.
Uni-Boykott 2006: An derzeit 23 US-amerikanischen Universitäten werden die Produkte des Softdrink-Konzerns aus Atlanta nicht mehr verkauft. Hochschulen in Großbritannien, Irland und Kanada haben sich dem Boykott angeschlossen. Die Studentenparlamente der Universität Köln und der Berliner Universität der Künste beschlossen einen Boykott sämtlicher Getränke des Coca-Cola-Konzerns auf dem Campus. Im Dezember 2009 entschieden sich norwegische Universitäten, den Vertrag mit Coca-Cola nicht zu erneuern und verbannten damit Coca-Cola vom Campus.
Fußball-WM 2006: Nachdem dann Coca-Cola den Abbau von 3000 Stellen in Deutschland ankündigte, drohte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit Streiks zur WM-Zeit. Auf dieses Wagnis wollte sich die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG nicht einlassen und am 24.05.2006 wurden die Tarifverhandlungen zugunsten der NGG abgeschlossen.

Killer Coke
Kolumbien Kampagne
Coca Cola Boykott in Chiapas
Sinaltrainal
Seehofer verschweigt Saftskandal!
Quelle: duh.de

27.09.2009 Mehr als drei Jahre verweigerten der frühere Verbraucherschutzminister Horst Seehofer und zuletzt auch seine Amtsnachfolgerin Ilse Aigner (beide CSU) verbissen die Einsicht in bzw. die Herausgabe von Akten über die 2006 von der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) aufgedeckte Kontamination von Getränkekartonsäften mit der Druckchemikalie Isopropylthioxanthon (ITX). Die Unterlagen belegen, was zu befürchten war: Den Verantwortlichen lagen bereits seit November 2005 Informationen über die Chemikalienbelastungen von Getränkekartonprodukten vor. Trotz einer Serie von fünf Gerichtsurteilen, bis hin zur höchstrichterlichen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes, die allesamt die Rechtswidrigkeit der Auskunftsverweigerung durch die Bundesregierung feststellten, schützte das Ministerium mit seiner Informationsblockade die verantwortliche Industrie – zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Wegen der Verunreinigung mit ITX hatten die Behörden in Italien in der vergangenen Woche die Beschlagnahmung von 30 Millionen Litern Babymilch des Nestlé-Konzerns in Tetra-Pak-Verpackungen veranlasst. In Untersuchungen fanden sich Spuren der Chemikalie auch in Mozzarella, Saft, Rahm und Vollmilch. Spuren von ITX wurden auch in Babymilch des deutschen Herstellers Milupa entdeckt. Während diese Sachlage, in Italien dazu führte, dass ITX-belastete Getränkekartons zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher binnen Stunden flächendeckend aus den Regalen genommen und vernichtet wurden, einigte sich das Seehofer-Ministerium in nichtöffentlicher Abstimmung mit der verantwortlichen Wirtschaft darauf, den Chemiecocktail durch die Kehlen der Verbraucher zu entsorgen. Nach Einschätzung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), das dem Verbraucherministerium untersteht, lässt sich eine Gesundheitsgefahr aufgrund fehlender Daten nur bei Belastungen von weniger als 50 Mikrogramm ITX pro Kilogramm Lebensmittel ausschließen. In einigen Proben, die 2005 und 2006 im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe genommen wurden, fanden sich jedoch mehr als 400 Mikrogramm pro Kilogramm. Die Druckchemikalie ITX wurde von Tetra-Pak und Elopak zur Trocknung der Kartonfarben eingesetzt und kam dabei mit den Säften selbst in Berührung. ITX wird seit 1. Januar 2006 von Tetra Pak nicht mehr verwendet. Andere Getränkekartonhersteller wie SIG Combibloc haben ITX nie verwendet.
Pressemitteilung DUH, 22.09.2009
Berliner Zeitung, 23.09.2009

Bußgeldbescheide für LiDL
Quelle: lidl.verdi.de

09.09.2009 Unzulässige Videoüberwachung, langfristige Datenspeicherung und Bespitzelung im Privatbereich. Solche dreisten Aktionen kommen Lidl jetzt teuer zu stehen. Noch in diesem Monat sollen die Datenschutzbeauftragten mehrerer Bundesländer dem Lebensmittelkonzern Bußgeldbescheide in Millionenhöhe zuschicken. Die Strafgelder werden wegen rechtswidriger Überwachung von Mitarbeitern durch Detektive und weiterer Verstöße gegen Datenschutzvorschriften erhoben. Betroffen sind Lidl-Vertriebsgesellschaften und Filialen in mindestens acht Bundesländern. Insgesamt solle eine einstellige Millionensumme verlangt werden. Der Discounter hatte im März 2009 eingeräumt, im vergangenen Jahr in 219 von über 2.900 Filialen Detektive eingesetzt zu haben.

Im März 2008 hatte der "Stern" enthüllt, dass Lidl systematisch Detektive in Filialen geschickt hatte, die dort heimlich die eigenen Mitarbeiter ausspähten. Trotz aller Beteuerungen des Discounters nach der Spitzelaffäre mit seinen Mitarbeitern respektvoller umzugehen, kam es danach zu einem weiteren drastischen Fall von Mitarbeiterkontrolle. Durch Zufall wurden im April 2009 Krankheitsdaten von Lidl-Beschäftigten im Mülleimer einer Autowaschanlage gefunden. Der Fund wurde dem Nachrichtenmagazin SPIEGEL übergeben. Im Zuge der Überprüfungen ist festgestellt worden, dass zumindest in vier Lidl-Filialen in Nordrhein-Westfalen Formulare im Einsatz gewesen seien, mit denen teilweise ohne Wissen der Beschäftigten Daten über ihre Erkrankungen festgehalten worden seien. Von Grippe, Rückenleiden und Bluthochdruck bis zu Klinikaufenthalten, künstlichen Befruchtungen, und privaten Problemen. All diese Einträge stammen aus der Zeit nach der Entdeckung der Spitzelmethoden bei Lidl. Lidl-Deutschland-Chef Frank-Michael Mros bestreitet die Existenz der Krankenformulare nicht. Er versichert aber, dass sie seit Mitte Januar 2009 nicht mehr verwendet würden. Zwei Tage nach Erscheinen der Entüllung der Krankendatensammlung bei Lidl musste Frank-Michael Mros seinen Posten verlassen; ein Bauernopfer. Lidl muss nun ein Bußgeld von lediglich 36.000 Euro wegen des Missbrauchs von Mitarbeiter-Krankendaten bei seiner Regionalgesellschaft in Nordrhein-Westfalen zahlen.

Bittere Bohnen - Stoppt Kinderarbeit!
Quelle: transfair.org

29.06.2009 Vor dem Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni riefen UNICEF und TransFair dazu auf, ausbeuterische Kinderarbeit zu stoppen. Rund 280.000 Kinder arbeiten auf afrikanischen Kakaoplantagen. Zwei Drittel davon sind jünger als 14 Jahre. Viele werden aus den ärmeren Nachbarländern in die Kakaostaaten Ghana und Elfenbeinküste verschleppt und müssen dort in Verhältnissen arbeiten, die an Sklaverei erinnern. 2001 starteten die US-Politiker Tom Harkin und Eliot Engel eine Initiative gegen die Kinderarbeit, zusammen mit westafrikanischen Regierungen, den führenden Schokoladenproduzenten (Nestlé, Kraft, Unilever, u.a.), sowie einigen NGOs arbeiteten sie das sogenannte "Harkin-Engel-Protokoll" aus

Darin werden die Kakaokonzerne zu Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit verpflichtet. Neben Zwangsarbeit sollten dazu auch Tätigkeiten gehören, die die Kinder dauerhaft vom Schulbesuch abhalten, das Tragen schwerer Lasten, und der Umgang mit giftigen Chemikalien. Doch ausser guter Absichten und viel Werbung für die Sache ist daraus wenig geworden. Ein geplantes Zertifizierungssystem, das für mehr Transparenz sorgen soll, läßt bis heute auf sich warten. Viele der angekündigten Projekte kommen nur schleppend in Gang. Die im Protokoll vereinbarte Frist verstrich ergebnislos. Eine zweite Frist lief 2008 wiederum ohne Konsequenzen aus. Also weiterhin: Schokolade fair trade kaufen und "Keep on Boycott!"

Kita-Essen von Nestlé, Unilever, Kraft & Co
Quelle: nestle.de

06.06.2009 Die "Qualitätsstandards für die Verpflegung in Tageseinrichtungen für Kinder" herausgegeben von Bundesernährungsministerin Ilse Aigner ist eine 40-seitige Broschüre, die ausführliche Empfehlungen für die Ernährung von ein- bis sechsjährigen Kindern gibt. Der Markt der Verpflegung von Kindertagesstätten (Kita's) gilt als Wachstumssegment. 2,6 Millionen Kinder sollen in Deutschland im Jahr 2006 in Kindertagesstätten mit Essen versorgt worden sein. Etwa 25.000 größere Kindertagesstätten und Kindergärten gibt es bundesweit, zusätzlich noch eine Vielzahl kleinerer Einrichtungen in privater Trägerschaft.

Was "richtige" Ernährung für Kinder ist, hat offenbar der Spitzenverband der deuschen Ernährungsindustrie (BLL) mitentschieden – der Verband von Nestlé, Unilever, Kraft und anderen Anbietern von Fertiggerichten. Weil hochwertige Rohstoffe der entscheidende Kostenfaktor sind, werden Convenience-Produkte mit Hilfe künstlicher Aromen und Geschmacksverstärker aufgehübschten billigen Rohstoffen hergestellt. Als Nebeneffekt wird so sichergestellt, dass die Geschmacksknospen der Kleinsten an den Industriegeschmack gewöhnt werden. In einem internen Rundschreiben des BLL wird gejubelt, dass "Ideologische Verbotsaussagen" in den Qualitätsstandards für Kita-Essen verhindert worden sind. So sei es gelungen, dass "die nicht zu rechtfertigende Ausgrenzung von Schmelzkäse/Schmelzkäse- zubereitungen, Mayonnaise sowie von Geschmacksverstärkern, künstlichen Aromen und Süßstoffen/Zuckeralkoholen wieder gestrichen" wurde. Trotz massiver Einwände, beklagt der BLL, konnte nicht verhindert werden, dass "keine Süßigkeiten in die Brotbox" sollen.
Internes Rundschreiben des BLL
Lebensmittel-Lobby half bei Kita-Standards nach (SpiegelOnline)

Gen-Mais Anbau verhindern!

Quelle: keine-gentechnik.de

28.03.2009 Am 2. März hat der EU-Ministerrat mit Zustimmung Deutschlands eine wegweisende Entscheidung im Sinne von Umwelt und Verbraucher/innen getroffen. Mit einer qualifizierten Mehrheit von 282 Stimmen haben die EU-Minister/innen gegen den Vorschlag der Kommission gestimmt, das Anbauverbot für Gen-Mais MON810 in Österreich und Ungarn aufzuheben. Auch der deutsche Umweltminister Gabriel stimmte gegen eine Verbotsaufhebung. Ein Riesen-Erfolg für die gentechnikkritische Bewegung in ganz Europa!

Derzeit wird in Europa nur eine Gentechnik-Pflanze kommerziell angebaut: der Mais MON810 des multinationalen Saatgut-Konzerns Monsanto. Der Mais wird verfüttert und landet damit als Käse, Milch, Eier und Fleisch auf unseren Tellern. Obwohl die Auswirkungen auf unsere Gesundheit weitgehend unerforscht sind. Wind und Insekten verbreiten die Pollen des Gen-Maises über viele Kilometer und verunreinigen die Ernten gentechnikfrei wirtschaftender Landwirte sowie den Honig vieler Imker.
Auch Deutschland kann den Gen-Mais MON810 verbieten. Die Zeit drängt: Im April soll die Aussaat des Gen-Mais MON810 in Deutschland beginnen. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner kann dies mit einem Verbot noch verhindern. Unterzeichnen Sie jetzt den Appell gegen den Anbau von Gen-Mais!
Appell gegen Gen-Mais Anbau unterzeichnen
Anbau- und Umweltverbände fordern Anbaustop für MON810

Buy Nothing Day

Am 29.11.2008 ist Buy Nothing Day ! Auch dieses Jahr werden wir aus dem Buy Nothing Day einen Aktionstag in Deutschland machen! Der unüberlegte, dauerhafte Überkonsum westlicher Gesellschaften verursacht nicht nur ökologische sondern auch menschliche Katastrophen. Was kannst Du dagegen tun? Am Buy Nothing Day wird weltweit dazu aufgefordert einen Tag lang nichts zu kaufen. So wollen wir ein Zeichen für den überlegten Konsum setzen und für einen bewussten Umgang mit der ökonomischen Kaufkraft und den ökologischen Ressourcen eintreten. Du kannst mit deinem Konsumverhalten helfen die bestehenden Misstände zu bekämpfen! Nutze deine Kaufkraft um unsere Konsumkultur positiv zu beeinflussen!

Buy Nothing Day Blog
Überwachung kostet LiDL Millionen
Quelle: stern.de

29.09.2008 Der Discounter LiDL muss wegen der Bespitzelung von Mitarbeitern insgesamt 1,462 Millionen Euro Bußgeld bezahlen. Die Gesamtsumme ergibt sich aus den Einzelstrafen, welche die Datenschutzbehörden aus zwölf betroffenen Bundesländern festgelegt haben. Der Überwachungs-Skandal bei LiDL war im März 2008 von stern.de und stern aufgedeckt worden. Das Unternehmen ließ Lidl-Mitarbeiter in zahlreichen Filialen systematisch per Videokameras bespitzeln.

Insgesamt seien Detektive in 219 von über 2900 Filialen in Deutschland zum Einsatz gekommen. Dabei ließ LiDL auch Details aus dem Privatleben seiner Mitarbeiter protokollieren. In den Protokollen sei unter anderem festgehalten worden, wann und wie häufig Mitarbeiter auf die Toilette gehen, wer mit wem möglicherweise ein Liebesverhältnis hat, wer nach Ansicht der Überwacher unfähig ist oder einfach nur "introvertiert und naiv wirkt", schreibt der Stern. Das Protokollieren von Toilettenbesuchen und Ähnliches stellt einen schweren Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz dar.
Bereits im Jahr 2004 erhielt LiDL den Big Brother Award in der Kategorie Arbeitswelt für den "nahezu sklavenhalterischen Umgang mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern".
Lidl muss Millionen-Strafe zahlen (stern.de)
Stop LiDL! (Attac)

Kinderketchup mit Ettiketenschwindel

Quelle: foodwatch.de

19.10.2008 Knorr (Unilever) bietet für die Kleinen einen speziellen Kinderketchup namens "Ketchupi" an, der mit "30% weniger Zucker" beworben wird. Mit einem Preis von rund 60 Cent pro 100 Milliliter ist "Ketchupi" deutlich teurer als der Durchschnitt. Tatsächlich enthält er nicht weniger Zucker als der normale Ketchup von Knorr.

"Ketchupi" bringt es auf 18 Gramm Zucker pro 100 Milliliter. Ob sich der angebliche geringere Zuckergehalt auf einen Vergleich mit anderen Ketchups bezieht, ist nicht erkennbar, da bei der Prozentangabe jegliche Bezugsgröße fehlt. Zwei weitere Kinder Ketchup-produkte im Test von foodwatch.de (Heinz Kids und Bautz’ner Quetch’up) werben auch mit der Aufschrift "30 Prozent weniger Zucker". Im Vergleich zum Durchschnitt aller getesteten Ketchupsorten stimmt diese Werbeaussage bei keinem der drei Kinderprodukte. In zwei Fällen trifft die Aussage noch nicht mal im Vergleich zu den klassischen Ketchups aus dem eigenen Haus zu. Nur bei Heinz Kids ist die Werbebotschaft korrekt. Allerdings ist der klassische Heinz-Ketchup mit 48 Stück Würfelzucker pro 0,5 Liter auch die größte Zuckerbombe im Test. Bei der neuen Ampelkennzeichnung bekäme Knorr "Ketchupi" eine rote Ampel aufgrund des hohen Zucker- und Salzgehaltes.
Rote Ampel für Kinderketchup (foodwatch.de)
Was ist drin im Ketchup? (das-ist-drin.de)
Boykottiert Unilever!

Starbucks Kaffee schmeckt bitter
Quelle: FAU D

01.08.2008 Am 24. April wurde die Starbucks-Angestellte (Barista) Monica in Sevilla, wegen ihres gewerkschaftlichen Engagements gefeuert.

Monica, ist ein aktives Mitglied der kurz zuvor gegründeten Starbucks- Betriebsgruppe der Confederación Nacional del Trabajo (CNT) in Sevilla (Spanien). In den USA wurden bereits früher mehrere Baristas entlassen, nachdem sie eine gewerkschaftliche Organisierung in Starbucks Filialen versucht hatten. In rund 20 Ländern weltweit haben am 5. Juli 2008 GewerkschafterInnen und soziale AktivistInnen auf unterschiedlichste Weise gegen die gewerkschaftsfeindliche Praxis des Kaffeehaus-Multis Starbucks protestiert. Es wurde die sofortige Wiedereinstellung der gefeuerten Baristas in Spanien und in den USA gefordert. In 15 Städten Deutschlands gab es vielfältigen Aktionen und auch in anderen Städten weltweit: Gruppen aus Argentinien, Australien, Brasilien, Irland, Großbritannien, Polen, der Schweiz, Spanien, Taiwan, den USA und anderen Ländern haben sich am globalen Aktionstag beteiligt.
Trinkt euren Kaffee woanders & teilt dies der Company mit!
Global Aktionstag (FAU)
Starbucks Union

Klonfleisch-Offensive
Quelle: web.de

15.01.2008 EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou schlug in Brüssel vor, die Zulassung neuartiger Lebensmittel zu beschleunigen, zu denen auch Klon-Lebensmittel gehören. Am Freitag hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Verzehr von Produkten von Klonkühen oder -schafen im Grundsatz für unbedenklich erklärt. Das vorgschlagene zentralisierte Zulassungssystem wirft jedoch Fragen zu einer Zeit auf, in der die Sicherheit gentechnisch veränderter Organismen (GVOs) wieder in den Mittelpunkt gerückt ist.

Zu den neuartigen Lebensmitteln, die unter die überarbeitete Verordnung fallen, würden pflanzliche und tierische Nahrungsmittel gehören, die mittels nicht herkömmlicher Zuchtverfahren hergestellt würden. Damit ist zum Beispiel das Klonen von Tieren gemeint. Die US-amerikanische Behörde für Lebensmittelaufsicht (FDA) hat am 15.01.2008 nach sechsjähriger Prüfung den Verkauf der umstrittenen Klon-Produkte für den menschlichen Verzehr freigegeben. Laut FDA stellen Lebensmittel aus geklonten Rindern, Schweinen und Ziegen keine Gefahr für den Menschen dar. Eine Kennzeichnungspflicht sei nicht nötig, da sich die betreffenden Produkte "nicht von jenen unterscheiden, die aus konventionell gezüchteten Tieren hergestellt" würden. Joe Mendelson vom Center for Food Safety wies darauf hin, dass die Mehrheit der US-Verbraucher Produkte aus geklonten Tieren ablehnten. Und wir Europäer?
Gentechnik im Essen
USA lassen Verkauf geklonter Tierprodukte zu

Cumarin im Nestlé-Frühstück
Quelle: nestle.de

27.11.2007 foodwatch hat 32 Produkte auf das leberschädigende Cumarin getestet. Bei Frühstücksflocken von Dr. Oetker und Nestlé wird der gesetzliche Grenzwert stark überschritten. Damit verstoßen Dr. Oetker und Nestlé gegen die geltende deutsche Aromenverordnung. Ihre Produkte "Vitalis Crunchies Zimt" (Dr. Oetker) und "Cini Minis" (Nestlé) enthalten das Siebenfache der zugelassenen Höchstmenge von zwei Milligramm Cumarin pro Kilogramm. Cumarin wirkt leberschädigend und steht im Verdacht, Krebs zu erregen.

Unmittelbar nach Bekanntgabe durch foodwatch sagte ein Nestlé-Sprecher, die Aromenverordnung finde auf "Cini Minis" keine Anwendung, da der Zimt als natürliches Gewürz und nicht als Aroma verwendet werde. Das Produkt sei für Verbraucher unbedenklich. Mittlerweile gab Nestlé jedoch der foodwatch-Forderung nach. Nestlé will nun die Produktion der "Cini Minis" umstellen um den gesetzliche Grenzwert einzuhalten. Mit der Ankündigung reagiert Nestlé auf den öffentlichen Druck, den foodwatch durch die Veröffentlichung der Testergebnisse aufgebaut hat. Zuletzt berichtete das ARD-Magazin "Kontraste" am 22.11.2007 über die Cumarin-Belastung der Frühstücksprodukte.
Boykottiert Nestlé
Foodwatch Cumarintest
Abgespeist: "Cini Minis"

Kein LiDL bei basic!
Quelle: DIE WELT

13.11.2007 Nach intensiven Verhandlungen zog sich am 09.11.2007 die Schwarz-Gruppe (LiDL, Kaufland) vollständig aus dem Aktionärskreis der basic AG zurück. In einer Presseerklärung heisst es dazu: "Die psychologische Wirkung des Einstiegs in das Kapital unserer Gesellschaft wurde unterschätzt. Nun wurden die Konsequenzen gezogen" Ursprünglich sollte die Übernahme der Bio-Supermarktkette basic durch die LiDL & Schwarz Gruppe, am 14. September vollzogen werden. Nach Protesten von Kunden und Lieferanten hatte basic den Verkauf von Anteilen an LiDL & Schwarz eingestellt.

Die von Attac München und anderen organisierte Protestkampagne Kein LiDL bei basic hat für große Unruhe in der Bio-Branche gesorgt. Der Bio-Großhändler Dennree und die Öko-Fleischerei Hermannsdorfer Werkstätten hatten wegen des Anteilsverkaufs an LiDL als erste ihre Zusammenarbeit mit basic aufgekündigt. Es folgten Booja-Booja, ein Produzent veganer Pralinen und danach die Genossenschaft Tagwerk aus München.
Der deutsche Biomarkt ist der größte in der EU. Mit einem Umsatzplus von 16 Prozent wuchs er 2006 im dritten Jahr zweistellig. Die größte Biokette ist ALNATURA mit 30 Fillialen, gefolgt von basic mit 25. Nachdem der Discounter LiDL als erster Konzern fair gehandelte Produkte unter dem Markennamen "Fairglobe" anbot, wollte LiDL auch die zweitgrößte Bio-Supermarktkette übernehmen. LiDLs Einkaufspreise liegen teils sogar unter den Herstellungskosten. So drückt LiDL Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards in aller Welt und beutet auch die eigenen Beschäftigten aus. U.a. wurden Kassiererinnen in einigen Märkten ohne ihr Wissen per Kamera überwacht. In Hamburg wurde mittlerweile der erste Betriebsrat in einer LiDL Filiale gewählt.
Attac München LiDL-basic Kampagne
Stop LiDL! (Attac)
Bio-Supermärkte Deutschland/Schweiz/Österreich

Burger mit Gentechnik
Quelle: foodwatch.de

09.09.2007 Indem sie die Leute ermuntern, öfter Fleisch zu essen, fördert McDonald's fortgesetzt Fleischprodukte, was u.a. eine immense Verschwendung von Nahrungsmittelressourcen bedeutet. Rund 39.000 Tonnen Rindfleisch jährlich verarbeitet McDonald's Deutschland nach eigenen Angaben zu Hamburgern. Die Burger-Kühe, von denen dieses Fleisch stammt, werden laut foodwatch mit gentechnisch veränderten Futtermittelpflanzen gefüttert. Die Verbraucherorganisation verlangt im Rahmen der Burgerbewegung seit April 2004 von McDonald's, auf diesen Einsatz von Gentechnologie bei der Fleischproduktion zu verzichten.

Dazu müsste die Fastfood-Kette bei ihren Lieferanten den Verzicht auf gentechnisch veränderte Futterpflanzen einfordern. Dies sei jedoch laut McDonald's nicht möglich, weil nicht genügend solcher gentechnikfreien Futtermittel auf dem Markt zur Verfügung stünden. Dementgegen hatte foodwatch bereits im Juli 2007 das Angebot eines Soja-Händlers unterbreitet, der in der Lage wäre, die Versorgung aller Landwirte von McDonald's in Deutschland mit den gentechnikfreien Futtermitteln sicherzustellen. In einem 2006 von Greenpeace veröffentlichten Bericht mit dem Titel "Eating up the Amazon" wurde zudem eine direkte Verbindung zwischen dem Sojabohnen-Anbau auf illegal gerodeten Flächen und den Chicken-Burgern im Fast-Food-Restaurant hergestellt. 80% der Sojabohnen werden als Kraftfutter an Hühner, Schweine und Rinder verfüttert, bevor sie als Fleischklops enden. Allein McDonald's Deutschland verarbeitet pro Jahr ca. 24.000 Tonnen Huhn. McDonald's bezieht Geflügelfleisch von Sun Valley, einem Tochterunternehmen des Soja-Handelkonzerns Cargill. Auf Druck von Greenpeace hat McDonald's dies nun vorerst beendet. Die weltweit führenden Soja-Handelskonzerne Cargill, Bunge, ADM, Dreyfus und Maggi, die den Anbau und Handel von Soja kontrollieren, reagierten ebenfalls und einigten sich Ende Juli 2006 auf einen 2-jährigen Einkaufsstopp für Regenwald-Soja.
Foodwatch Kampagne
Burgerbewegung für Hamburger ohne Gentechnik

McDonald's Boykott

Nestlé Spitzel bei Attac
Quelle: Attac CH

29.06.2007 Ausgerechnet Nestlé, der berüchtigte Nahrungsmittelriese, der mit seinen harten Geschäftspraktiken seit Jahrzehnten immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Oft schon war der Name des Weltkonzerns mit Skandalen verbunden. Hatte der Gigant etwa Angst vor einer Gruppe junger Menschen, die über die brutalen Seiten der Globalisierung schreiben wollten?
Vieles sieht danach aus. Es gab offenbar einen speziellen Auftrag von Nestlé, die Attac-Gruppe wegen eines Buchprojekts auszuspähen. Dazu schleußte Nestlé eine Securitas Agentin bei der Schweizer Attac-Gruppe (Waadt) ein.

Die Securitas-Agentin habe sich nachweislich im März 2004 mit dem Sicherheitschef und dem Kommunikationsleiter von Nestlé in der Konzernzentrale in Vevey getroffen, um Bericht zu erstatten. "Das war ein Schock", sagt Florence Proton, Schweizer Attac-Generalsekretärin, "Nestlé hat uns ausspioniert." Man werde den Konzern wegen unerlaubten Eindringens in die Privatsphäre der Autoren und wegen des Bruchs von Datenschutzgesetzen verklagen. Der Titel des Buches, das das paranoide Verhalten des Nestlé Konzerns auslöste lautet: "Nestlé - Anatomie eines Weltkonzerns" Mit Strafanzeigen wollen die Attac-Autoren auch herausfinden, ob personenbezogene Datenbanken angelegt wurden. Gerichte werden bald klären müssen, ob Nestlé und Securitas auf illegalem Wege Daten beschafft und geheime Dossiers angelegt haben.
Attac Schweiz
Boykottiert Nestlé

Internationale Nestlé-Freie Woche (2-8. Juli)

28.06.2007 Die Internationale Nestlé-Freie Woche (2-8. Juli), organisiert von Baby Milk Action und anderen Partnern des International Baby Food Action Network (IBFAN) lenkte die Aufmerksamkeit erneut auf die zahlreichen Verstöße von Nestlé gegen Vermarktungsrichtlinien der WHO. 1,5 Millionen Neugeborene sterben weltweit jedes Jahr, weil sie nicht gestillt werden. Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde WHO sterben allein auf den Philippinen jedes Jahr 16,000 Kleinkinder durch ungeeignete Ernährung (künstliche Babynahrung).

Wohin der Kurs bei Nestlé künftig führen soll, hat der Konzernchef Peter Brabeck-Letmathe durch die jüngsten Übernahmen eindrucksvoll demonstriert: Im April erwarben die Schweizer für 5,5 Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) den US-Babykosthersteller Gerber und erweiterten dadurch ihre Kindernahrungssparte, die bisher von der Marke Alete dominiert wurde. Ironischerweise verkauft Gerber eine Reihe von Produkten für stillende Mütter. Auf der Homepage von Gerber heisst es tatsächlich:"Gerber weiss, dass Stillen für ihr Baby der beste Start ins Leben ist". Schon im Jahr zuvor übernahm Nestlé den US-Diätspezialisten Jenny Craig für 600 Mill. Dollar und von dem Schweizer Pharmakonzern Novartis für 2,5 Mrd. Dollar die Sparte Medizinische Ernährung.
Babynahrung und Nestlé
Baby Milk Action (UK)
Nestlé Boykott
Coca-Cola kauft Apollinaris:

12.05.2006 Der Getränkekonzern Coca-Cola kauft die traditionsreiche deutsche Mineralwassermarke Apollinaris (bisheriger Besitzer: Apollinaris und Schweppes GmbH). Der Kauf umfasst auch das Heilwasser Heppinger. Die Marke Apollinaris hat in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von über 90 Prozent. Coca-Cola ist der weltgrößte Hersteller nicht-alkoholischer Getränke. Gleichzeitig übernimmt die Krombacher Brauerei die Lizenzrechte für die Marke Schweppes in Deutschland und Österreich und die Vertriebsrechte für Orangina.